Februar

02

2008

Leben wie "Gott in Frankreich"? - Der muss jetzt mal eben woanders sein!


aboutpixel.de

Es wäre sehr verwegen, nun zu behaupten, man könne so eine Art Gottesbeweis für sich beanspruchen, nur weil man weiß, dass er sich zumindest derzeitig nicht in Frankreich aufhält.

Nein, heute keine Nachricht über charmant Sarcozy. Der schweigt sich nämlich über die neueste Schlagzeile aus, die heute weltweit zu lesen ist.
Es geht um eine fette Summe. In etwa 5 Milliarden Euro!

Der 31-jährige Franzose Jérôme K. brachte seinen Geldgeber, das zweitgrößte Geldinstitut Frankreichs, die 1864 gegründete Societé Générale um eben diese unfassbaren 4,9 Milliarden Euro und ein paar Zerquetschte. Fassungslos: Der Vorstandschef Daniel Bouton. „Seine“ Bank erzielte im Jahr 2006 einen Umsatz von dagegen gerade mal 22.417 Millionen Euro!
Nach dessen Beschreibung handele es sich bei Jérôme K. um einen „kleinen Börsenmakler, dessen Grundgehalt sich zuletzt auf weniger als 5000 Euro monatlich belief“.

Die Tragik für den Täter: Er ist wegen des jüngsten Börsenbebens aufgeflogen. Eine teure Befriedigung einer Profilneurose.
Jérôme K., der bereits am Sonntag mit seinem Riesencoup aufgeflogen ist, konnte die Bank länger als ein Jahr täuschen. Seine Tat toppt die des 1995 damals 28-jährigen Leeson, der an asiatische Märkte 860 Millionen Pfund verspielt hatte.

Ein mitleidiges Lächeln provoziert der Kommentar Boutons, dass es sich bei Jérôme K. um einen Einzeltäter handele. Hier hat die Bank einen gewaltigen Kontrollverlust erlitten. Und bei den Anlegern einen Mordsvertrauensverlust. Circa hundert von Ihnen haben nun eine Sammelklage gegen die Societé Générale erhoben.
Daraus könnte man einen spitzen Film machen. Der Humor der französischen Filmkunst dieser Realtragikkomödie ist für eine cinematografische Umsetzung prädestiniert.
Als Anregung könnte die beschwingte Absurdidät des Filmes „Die wunderbare Welt der Amelie“ ebenso dienen wie die Darstellung einer Gesellschaft mit Untertanengeist, Bigotterie und Sehnsüchten nach einem Leben voller sinnlicher Lust in „Chocolat“.
Ja, und da Gott Frankreich als traumhaftes Dauerdomizil zu verlassen haben scheint, könnte der Titel dieses Films lauten: Wer hat Gott in Frankreich als Letzter gesehen?

Das fragt auch wer? Na,
die laux
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Januar

31

2008

Es wird Nacht, Senõrita: Wenn Politiker Fastnacht feiern…


aboutpixel.de

Es soll Menschen geben, die eine Phobie vor Clowns haben. Und irgendwie sind die mir auch nicht geheuer. Spätestens seit Heinrich Mann’s „Der blaue Engel“, in dem sich „Professor Unrat“ zum Popans seiner Geliebten in der Rolle der traurigen, ja: tragischen, weil verlachten Clownsfigur macht.

Gruselig finde ich aber auch unglaubwürdige Politiker, die Macht ausüben. Und noch suspekter sind mir die, die sich an Fastnacht bzw. Karneval verkleiden, um wie lustige, harmlose Kerlchen herüberzukommen.

Ich bin in Mainz geboren, und das auch noch an einem Fastnachtssonntag. Fragen Sie mich nicht, wie oft man mir erzählte, dass während ich das Licht der Welt erblicken sollte, draußen die Mainzer Prinzengarde trommelnder weise ihr Stell-Dich-Ein gab. Eine Geburt soll ja das erste Trauma für jeden Menschen, vielleicht für jedes Säugetier sein. Aber das auch noch an Fastnacht. Da ist man schon recht bestraft, ohne eine Sündenregister auf dem Kerbholz zu haben.

Die Kombination von fiesem Politiker in karnevalistischer Verkleidung erlebten heute die Bayern3 Zuschauer. Mitten im Karnevalsgetümmel nach einem Vortrag fränkischer Komiker wurde er interviewt und schwang dabei den Häuptlingsstab eines Urzeitmenschen. Achso, wer das war wollen Sie wissen. Nun ja: Herr Beckstein.

Fastnacht ist ursprünglich eigens dafür kreiert worden, dass sich das „gemeine Volk“ ein paar Tage über die Regenten austoben darf.

Ich leide gerade unermessliche Qualen. Ich gebe es zu: Ich habe es verdrängt oder/und überhört, dass demnächst Fastnacht ist. Und es hat heute begonnen. Es traf mich wie ein Schock. Es ist wie an dem Sonntag vor beinahe 45 Jahren. Oh mein Gott: Ich werde 45?

Ich gehe ins Bett du ziehe meine Kuscheldecke ganz hoch. Wenn ich ein Miauen oder vorwurfsvolles Jaulen höre, dann kommt es von meinen Katzen. Gut, dass die so bleiben wie sie sind. Ganzjährig närrisch. Auf liebenswerte Weise.

Die Decke über sich zieht jetzt wer? Na,

die laux
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Januar

20

2008

Wahlkampf in Frankreich: Sarkozy investiert Staatsgelder für Metrosexualität


aboutpixel.de

Ganz kurz: Ja, ich weiß: Wahlen finden auch in den USA und vor Allem demnächst in Hessen statt.

Glauben Sie mal ja nicht, dass ich besonders über die Hessenwahl nichts schreiben werde:

Aber, das Spektakulärste kommt doch immer zum Schluss.

Jetzt ist mir aber nach Sarkozy. Ich habe es gerade beim Zappen in irgendeiner der Nachrichten eines Privatsenders als Kurzmeldung gehört:

Sarkozy hat insgesamt 34.445 Euro für Make up für die Auftritte in seinem Wahlkamp auf Kosten des französischen Staates, also der Bürger ausgegeben! Gute Nachricht an die Kosmetikindustrie: Metrosexualität ist auch in Frankreich in!

Herr Sarkozy: Warum haben Sie soviel Geld für Kosmetik ausgegeben? Möglicherweise würde er – angelehnt an den Slogan eines französischen Herstellers aus der Schönheitsbranche - antworten: „Ist mir egal. Weil ich es mir wert bin!“

Der kleine Beau hat bereits einige kapitale Lapsus' fabriziert. Hat er doch jüngst seiner neuesten Liebsten den gleichen Ring (roter Herz-Glitzerring) geschenkt, wie deren Vorgängerin, die dieser auch noch zum Verwechseln ähnlich sieht.

Aber nun ist in der Presse auch zu lesen, dass Sarkozys Vertrauter Patrick Devedjian unserem Make-Up-Fetischisten empfahl, "zur politischen Aktion" überzugehen und die Transparenz seines Privatlebens zu reduzieren, die einen "perversen Effekt" habe.

Fast bin ich versucht zu sagen, dass schlechte Politiker sich nicht so gute Ratschläge geben lassen sollen, damit sie nichts zu melden haben.

Ich halte gerade noch einmal inne und frage mich, was Herr Koch wohl sagen würde, würde man ihm raten "zur politischen Aktion zurückzukehren". Er würde, wie sollte er es anders tun, ein saudummes Gesicht machen und fragen: "Wie bitte?"
Und in der Tat, seine ausländerfeindliche Haltung hält Herr Koch sicher nicht für seine Privatsache. Nein, die macht er zu seinem Wahlkampfthema.

Doch hierzu ausführlich in Kürze mehr. Ich sammle bereits!

Das tut wer? Na,
die laux

P.S. Bei manchen Themen bin ich mir langsam unsicher, ob ich eine Kolumne oder Satire über bittere Realsatire verfasse
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Januar

19

2008

Warum sind wir eigentlich Alle Deutschland?


Seit Jahren stellt ein Lehrling in einer TV-Werbung eines Herstellers für Bockwürste seinen Meister die immer gleiche, ja sogar in diesem Falle dieselbe Frage nach der Namensgebung der Würstchen. Darin enthalten ist der Name für unser Land. Er bekommt die Antwort, dass von allem nur das Beste darin ist, auch in den Wienern. Mal abgesehen, dass die in Österreich leben, hat die Werbung für mich in zweierlei Hinsicht äußert hohe Nervfaktoren: Zum Einen wegen des überaus devoten Lehrlings und seines eher altklugen „Meisters“, der in seinem erklärenden Ton wie ein lieber Onkel wirkt - was mir schon sehr suspekt ist - in Wirklichkeit aber nicht im Mindesten davor zurückschreckt, aus Allem, was gut ist, Wurst zu machen. Es also zu killen und zu verarbeiten, um es zum Verspeisen anzubieten. Zum Anderen, weil da ein ganz dubioser Patriotismus durchblitzt. Und der ganze Dialog klingt von der Satzmelodie so amateurhaft wie die Repliken von Lassie- und Flipperfilmen oder denen aus einer deutschen Seifenoper.

Eine Social Commercial Kampagne soll „uns Deutschen“ und besonders den Kindern suggerieren, sie seien selbst Deutschland. Abgesehen davon, dass dies Roland Koch anlässlich des Focus’ seiner aktuellen Wahlkampagne nicht gefallen wird (auch wenn er hierbei perfider weise „kriminelle Kinder und Jugendliche in Deutschland mit Migrantenhintergrund“ in den Vordergrund stellt), fürchte ich für die Kampagne, dass sie ihr Ziel verfehlt. Ich habe weder in meinem Umfeld noch unter Google finden können, dass sich Jemand damit ernsthaft identifizieren will oder dass dadurch die Kinder hierzulande mehr respektiert werden.

Was ist denn an uns, die wir hier leben interessant?

Ich habe es beim heutigen Stadtbummel bemerkt. Propagandisten, wo man hingeht. Hier eröffnet ein neuer Markt, der mit Minipreisen lockt, die so kalkuliert sind, dass sie ihrem Namen nicht gerecht werden, da hört man vor einem Shop eines Mobilfunkanbieters laute Musik und die Jahrmarktstimme, die Kugelschreiber für 1 Euro anbietet. Vor einem Kosmetikladen will man mich mit einem kostenlosen Make-Up locken und: der Knüller: vor einer Nachhilfeschule ruft mir an einem Werbestand eine Frau zu: „Haben Sie Schulkinder?!“ Ich: „Nicht wirklich.“ Will ich beim Bäcker 1 Brötchen, werde ich gefragt: „EIN Brötchen“ und antworte „Ja bitte, EIN Brötchen“ und komme mir wie ein Geizhals vor und wie eine Niedriglohnignorantin.

Ich kann aber nicht aus lauter Solidarität kaufen, kaufen, kaufen. Ich kann es nicht und könnte ich es, wollte ich meine Solidarität gerne auf eine andere Weise zum Ausdruck bringen. Hätte ich zum Beispiel reelle Arbeitsplätze anzubieten, würde ich das gerne tun.

Aber wissen Sie ‚was? Ich glaube, mir würde ein Betreiber eines Ladens, vor oder in dem sich die Verkäufer den Mund fusslig reden oder sich draußen Einen abfrieren, sich zum Heinz machen, sagen: „Wieso machen Sie sich eigentlich diese Gedanken? Kaufen Sie und gut ist!“

Soooo einfach haben wir aber nicht gewettet: Wenn ich mich als Deutsche durch irgendeine Aktion definieren soll, fällt mir dazu bei den seichten Erklärungen der jeweilige Kampagne nichts ein. „Da bleib’ ich kühl, kein Gefühl!“, um ein Lied der Band „Ideal“ der „Neuen deutschen Welle“ der 80er Jahre zu zitieren.

In der Alltagsrealität beschleicht mich indess der Verdacht, es geht darum, dass ich konsumieren soll. Dann bin ich integriert. Dann bin ich Mutter, Handybenutzerin, Zeitungsabonnentin, schönheitsbewusst, trendy und so weiter und so ...fort!
Aus dem hervorragenden Film „Die fette Jahre sind vorbei“* habe ich mir ein astreines Zitat notiert: „Was früher subversiv war, kannst du heute im Laden kaufen.“ (sagt Jan, gespielt von Daniel Brühl).

Ja, und heute bist du subversiv, wenn du nicht kaufst.

Sagt wer, na
Die laux

*(www.diefettenjahre.de Der Film ist übrigens eine Kooperation aus Deutschland und Österreich. Und wie er zeigt, kann ja auch mal ‚was Gutes dabei herauskommen. Nicht nur Wurst oder noch Schlimmeres)
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Januar

08

2008

Werbung ist Alles…hat seine Grenzen des guten Geschmacks


aboutpixel.de

Werbung nannte man zu DDR-(Un-)Zeiten „Produktinformation“. Schließlich wollte man die ökonomische Intention verschleiern. Und das ist ja inzwischen sooooo anders!

Die Regeln der Werbung werden immer verwaschener, und das ist aktuell und international.

Nun denn: Zwar weiß man, dass einige Produkte saisonbedingt sind, aber Gebissreiniger?

Kukident wirbt aktuell in TV Spots mit 50%iger Vergünstigung. Nur für kurze Zeit. Welches Konsumverhalten wird denn jetzt erwartet? Sollen Gebissträger jetzt auf Vorrat kaufen?

Wie oft habe ich versucht, um Wartezeiten an Supermarktkassen zu überbrücken, anhand der Produkte auf dem Fließband Rückschlüsse auf die Lebensgewohnheiten der Käufer zu ziehen.

Ich bin vorgewarnt: Wenn ich das nächste Mal Butter, Weißbrot, Suppe und 50 Packungen Kukident sehe, weiß ich: Das liegt an der Werbung.

Obwohl? Kukident Tabs sind hervorragende Toilettenreiniger.

Man soll eben nicht meinen, dass Werbung wirklich informiert. Sie dringt in unser Unterbewusstsein. Oder erinnern Sie sich?

Zum Beispiel: Was halten Sie von dem Spot mit der Frau im Aufzug, die schnell ein rundes „Strip“ auf eine Herpes-Stelle ihrer Lippen legt, um es dann – kurz am Ziel angekommen – rechtzeitig abgezogen hat, um dem Mann ihrer Träume herpes-frei zu begegnen? Hä?

Oder von dem, wo der Junge sich nur noch seine Fußwarzen von seiner Mama behandeln lassen möchte, nicht vom Arzt, weil die Mama das richtige Produkt eingekauft hat?

Oder von dem Treppenaufzug, dank ihm Mama nicht ins Altenheim muss, sondern den ganzen Tag vom Erdgeschoß zum ersten Stock und wieder runter und wieder rauf fahren kann?

Oder von dem Joghurt, der nach den Feiertagsessen den Darm reinigt?

Mancher Spot ist ein echter Griff ins Klo. Besonders, wenn er was Makabres hat.

Stellt immer wieder wer fest? Na,
die laux
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Dezember

31

2007

2007: "Spirit" und "Opportunity": Sie leben hoch!



Sehen Sie auch Jahr für Jahr diesen einen Film so gerne? Nein, nicht „der kleine Lord“! Ja, der ist süß, und für ein paar Momente glauben wir der Botschaft dieses Films: In jedem bösen Machthaber schlummert ein sentimentaler Gutmensch, und wenn der geweckt wird, wird die Welt gerecht. Aber, wie das eben bei Gutmenschen so ist. Sie meinen es nicht so! Drum bringt es uns auch Nichts, dass es sie gibt. Ob es nun wie am Red Nose Day heißt „Wir tun ‚was Verrücktes und Sie spenden dann wie die Bekifften den Armen“ (oder so!) oder, ganz klassisch: „Tue Gutes und sprich’ darüber“: Schwamm drüber!

Es ist kurz vor 20h und bald wird geschunkelt und mit dem Arsch gewackelt: Alles wiederholt sich.

Zurück zu diesem geilen Neujahrsfilm: „Die Zeitmaschine“, ein US-Filmteil von 1959. Demnach soll es in den 60ern den Dritten Weltkrieg geben, was ja nicht so direkt eingetreten ist, sieht man mal von den ganzen anderen Kriegen und dem sogenannten „Kalten Krieg“ ab.
Auf jeden Fall soll es gemäß dieser Zeitmaschine in 4. oder 6. Jahrtausend der Menschheitsgeschichte nur zweierlei Spezies geben: Die Einen: Allesamt blond, Männer und Frauen, alle um die höchstens 20 und phlegmatisch bis dort hinaus. Den ganzen Tag an einem See tollend und Früchte verspeisend. Es gibt noch nicht mal Tiere oder Unkraut.
Kein Geld, keine Handies, keine Autos, keine Politiker, keine Polizei, keine „Gewaltbereiten“. Diese Spezies ist nicht einmal bereit, einer Frau zu helfen, die mitten vor ihnen am Ertrinken ist.

Und dann gibt die zweite Spezies: Geschlechtslose Monster mit grüner Haut und leuchtenden Augen, die die andere Menschenart „wie Sklaven halten, sie wie Tiere züchten und dann verspeisen.“ Und Angst vor Feuer haben. Sowie Sozialgesetzgeber, die Angst vor Arbeit haben. Damit – mit dem Hinhalten von Feuer - erledigt sie dann auch der Zeitmaschinenforscher, der sich aus dem Jahr 1900 zeitlich nach vorne gebracht hat, mit einem Hebel, der ausschaut wie ein Knauf aus einer dicken, runden, facettierten Glaskugel. Ein Wunder, dass RTL nicht mittendrin in der Werbepause für den reichsten Hersteller unechter, aber glitzernder Klunker, dessen Firmenname mit einem „S“ beginnt und einem „ski“ endet, geworben hat. So ähnlich müssten dann auch Sozialgesetzgeber zurückweichen, wenn man Ihnen Arbeitsplätze mit Mindestlohn vorhält. Rrrrgh!

Dieses Jahr, also heute habe mich zum ersten Mal gefragt, was uns von den Blondies aus dieser Zukunftsversion unterscheidet.

Schauen Sie sich doch die ganzen Jahresrückblicke an! Wir leben im Jugendwahn und ertragen jeden Wahn von irgendwelchen Monstern, bis das der Tod uns voneinander scheidet.
Ob Sie jetzt Hartz, Schrempp, Obermann, Bush, Eva mit Vornamen oder Sinn mit Nachnamen heißen. Boah!

Wir wissen, dass diese Monster uns beherrschen und jederzeit zu Tode nerven oder fressen können. Und, wenn wir mit dem gefressen werden heute mal nicht dran sind: Na gut, dann waren eben andere dran. Fein!

Es bleibt nicht Alles wie es ist, oder doch? Naja, manches wird besser. Für die Besser-Gestellten. Und, ja doch, das bleibt, wie es immer war, quasi als Naturgesetz: Denen, denen es dreckig geht, geht’s halt dreckig. Wie, das ist ein „Natur“-Gesetz?! Zwar sind wir menschliche Wesen und sehr gut in der Lage, so sagt es auch der Forscher in „Die Zeitmaschine“, dass wir Menschen, im Gegensatz zu den Tieren, mit Leidenschaft entbehren können. Aber, Herr Schrempp, Herr Sinn, Sie möchten nicht zufällig damit anfangen? Nein?

Wie gesagt: Alles kommt irgendwie wieder. Wie so ein Kobold, von dem ich als Kind und in der Pubertät regelmäßig träumte. Er lachte immer, er war immer da, wo ich war und lachte wirklich penetrant. „Hi hi!“ So mit spitzen, kleinen Zähnen. Ich steckte ihn ins Klo, spülte ab. „Hi hi!“ Da war er wieder! Ab mit ihm in die Tonne! „Hi hi!“
Und so ist es mit dem Spot „DU BIST DEUTSCHLAND.“ Per Definition „überparteiliche unpolitische Mu(n)t(er)macherkampagne", u.A. gesponsert von dem kaffee-verkaufenden, Label Tchibo, das uns hoffentlich, ja hoffentlich politisch korrekte Ware unter dem Motto „Jede Woche eine neue Welt“ mit ein paar praktischen Lifestyletipps präsentiert.

Neiiiiin! Den gibt es wieder. Passend wie Arsch auf Eimer zu Roland Kochs Idee, nach der man ausländische, jugendliche Straftäter - die „Hartz IV-Empfänger“ sind, wie uns die „Bild“ „mitteilt“ - härter betrafen soll. Denn in dem Spot geht es um ein Kind, das aufwächst und den Eltern Sorgen bereitet. Mit so ganz banalen Dingen. Wie zum Beispiel ein Mädchen, das zum ersten Mal einen Jungen küsst. (In Gegenwart der Eltern, Alptraum. Für das Mädchen. Und den Jungen.) Und, egal, was dieses Mädchen macht. Im „Off“ heißt es immer:
„Du machst mich wahnsinnig!“
Und da kommt wieder – mein Gott Weihnachten ist ja schon wieder so lange her…aber –zig Wahlen stehen vor der Tür…hi hi! – der GUTMENSCH! Der letzte Satz heißt nämlich: „Du machst mich wahnsinnig“…dann kommt eine dramatische Kunstpause“ und dann „VOR GLÜCK“. Und dann – rette sich, wer kann:
„DU BIST DEUTSCHLAND“.


Gegen diesen penetranten Spot ist mein Alptraumkobold genauso sympathisch wie die zwei metallenen Jungs auf dem Mars, die 150 Grad minus trotzen. Meine Helden in den Nachrichten des deutschen, öffentlich-rechtlichen Fernsehens! Weit, weit, ganz weit weg von uns schmerzfreien, degenerierten Alles-Erduldern leben die zwei Supercoolen mit Namen SPIRIT&OPPORTUNITY. Sie sind echt unkaputtbar. Sagte Erdenwesen in den besagten Nachrichten.

Und das ist für mich das Motto für 2008, egal, was kommt:

SPIRIT und OPPORTUNITY. Oder so.

Sagt wer? Na,
die laux




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November

25

2007

Wer zur Hölle ist Oswald Metzger? Seit dem 22. November 2007 dürfen wir auch das wissen.

Erst das Zitat, dann…
Oswald Metzger, Bündnis 90, die Grünen:

"Sozialhilfeempfänger sehen ihren Lebenssinn darin, Kohlehydrate oder Alkohol in sich hineinzustopfen, vor dem Fernseher zu sitzen und das Gleiche den eigenen Kindern angedeihen zu lassen". Deren Kinder "lernen nichts, verdummen buchstäblich durch vielerlei elektronische Medien und kommen dann als Sechsjährige übergewichtig in die Schule", sagte Metzger. "Auf der Basis eines solchen Systems immer noch höhere Zuschüsse zu geben steigert nur die Verwahrlosung"
sagte Metzger in einem Interview, der für die Grünen im baden-württembergischen Landtag sitzt. (Quelle: weltonline.de)

…die Hintergrundinformationen:

Oswald Metzger gilt als Einer des rechten Flügels der Grünen. Ein „Querdenker“. Seine Partei forderte angesichts seines Zitates von ihm, dass er sich bei den Betroffenen am Parteitag in Baden-Württemberg dafür entschuldige.

Schauen wir uns doch gemeinsam an, was diese Entschuldigung wert wäre:

Oswald Metzger ist „ehrenamtliches Kuratoriumsmitglied der Initiative Soziale Marktwirtschaft“, dann war er haushaltspolitischer Sprecher und Obmann im Finanzausschuss des Deutschen Bundestages. Er ist freier Publizist und politischer Berater.

Und er hat nicht den leisesten Anflug von dem Willen, sich für seine haarsträubenden Aussagen zu entschuldigen. Wie auf dem TV- Sender Phoenix, der den Parteitag aufzeichnete unmissverständlich zu vernehmen war, appellierte er an den Realitätssinn seiner Parteigenossen und sprach sich gegen die Individualisierung (Sozialbenachteiligter) aus. Zudem sei er sich sicher, so sein Versuch von Suggestion, dass insgeheim 30% der Anwesenden ihm beipflichten würden.

Er wiederholte und präzisierte sein Statement über Sozialbenachteiligte: Menschen, die „in der zweiten und dritten Generation Sozialhilfeempfänger“ seien und „Hartz-IV-Empfänger“ wären nun mal unmotiviert und würden einen Lebenswandel, geprägt von Alkoholismus und Nichtstun, führen und dieses an ihre Kinder weitergeben. Deshalb fordere er „mehr Bildung“.

...und schließlich der Blick zur Realität, um diesem Wunsch Oswald Metzgers gerecht zu werden und dem nach mehr Bildung:

Herr Oswald Metzger, hier eine Chance der Weiterbildung für Sie, zunächst nur eine kleine Grundlage, damit Sie nicht allzu überfordert sind:

Es gibt gar keine Hartz-IV-Empfänger. Hartz IV ist ein Gesetz. Der Bundesrat schlägt Gesetze vor und der Bundestag verabschiedet Gesetze und der Bürger lebt diese. Aber er „empfängt sie nicht“.

Nach einem Jahr vergeblicher Arbeitgebersucher hat jeder Bürger dieses Landes das Recht, seine Existenz zu sichern, indem er einen Antrag auf Arbeitslosengeld II stellt. Dieses sichert aber keinesfalls seine Existenz, da er zwar die Kaltmiete von den sogenannten „Arbeitsgemeinschaften aktiv“ (kurz: ARGE), die die Rechtsformen GmbH und GbR tragen und zu 50% von den Kommunen und zu 50% von der Bundesagentur für Arbeit (die ein Haushaltsplus erwirtschaftet hat) verwaltet werden, erhalten, von weiteren 345 Euro aber Strom, Kaltwasser und Alles, was man zum (Über-)leben braucht finanzieren müssen. Auch Zuzahlungen für Medikamente, auch die Mehrwertsteuer von 19%, die diese niemals zurück erstattet bekommen. Auch Reparaturen. Wenn ein Mobiliar altersbedingt oder wegen Materialermüdung ersetzt werden muss, muss das der Sozialbenachteiligte von den 345 Euro finanzieren. Er kann einen zinslosen Kredit bei der ARGE beantragen, der ihm aber von den 345 Euro abgezogen wird. Die ARGE nennt das „angerechnet“ wird.

Das Hartz IV Gesetz sollte den Betroffenen finanzielle Grundlagen entziehen, damit diese „motivierter seien, sich einen Arbeitsplatz“ zu suchen.

Wer sich mit Einstiegsgeld von zusätzlich 345 Euro für Investitionen selbständig machen möchte, muss 80-90% des Gewinns an die ARGE abgeben. Als Finanzexperte können Sie sich ausrechnen, wie hoch die Chance ist, sich mit derartig hohen Abgaben in eine stabile Margenlage zu begeben. Errechnen Sie doch mal den Break-Even-Point. Hausaufgabe!

Wieder und wieder taucht die berechtigte Frage auf: Wo sind die Arbeitsplätze? Etwa 1-Euro-Jobs? Sie sind das, was sie bezeichnen und keine Arbeitsplätze.

Ein Arbeitsplatz im klassischen Sinne, Herr Metzger, schauen wir doch einmal auf die Realität, ist ein Arbeitsplatz mit einem Arbeitsvertrag mit Perspektive. In dem Alles geregelt ist. Rechte und Pflichten beider Vertragspartner: Des Arbeitgebers und des Arbeitnehmers (interessante Termini!).

Sie sprechen von Alkoholmissbrauch, von Kohlenhydraten, die Sozialbenachteiligte in sich hineinstopfen und von massivem Fernsehkonsum.

Haben Sozialbenachteiligte einen Vertrag mit diesen Verhaltensweisen?

Schüler haben ein Anrecht auf Schulmaterial. Eine Realität, Folge des Hartz IV Gesetzes: Nicht jeder Schüler kann sich das leisten. Das hat mit den Kürzungen zu tun. Aber Herr Metzger, Sie sind finanziell in der Lage, sich das Buch Kulisse Deutschland – Teil 1 zu leisten, das im Verlag BoD erschienen ist.

Dank Ihres für Sie „prekären“ Faux-Pas wissen wir, dass Sie existieren und wer Sie sind.

Herr Metzger, Sie sollten mit der ersten Fortbildungsstunde nicht allzu sehr überfordert werden. Deshalb sollten Sie Gelegenheit haben, das bisher Vorgetragene erst einmal zu verinnerlichen. Aber: Sie wissen ja: Nicht auswendig lernen, sondern den Sinn verstehen.

Ein Schüler braucht Schulmaterial und hat auch Recht darauf, es zu bekommen. Eine der Folgen des Hartz-IV-Gesetzes: Nicht jedes Kind hat aus Mangel an Einkommen der Eltern oder staatlicher Zuwendung die Möglichkeit, Schulmaterial zu erwerben. Das liegt nicht an den Eltern, die ihren Kindern nichts abgeben. Das liegt daran, dass infolge dieses Gesetzes nicht mehr ausreichend Geld für Bücher etc. zur Verfügung gestellt wird. Die Kinderarmut nimmt drastisch zu. Erst diese Woche ist wieder ein Kind infolge dieses Gesetzes verhungert.

Das Buch „Kulisse Deutschland“ kostet 12,80 Euro, und das sollten nicht nur Sie, Herr Metzger bezahlen können. Es beschreibt den Sozialabbau unseres Landes, eines nunmehr ehemaligen Sozialstaates und es beschreibt, wie sich die Folgen des Hartz-IV-Gesetzes, Globalisierung, Neoliberalismus und der neuen, eben nicht mehr sozialen Marktwirtschaft auf die Betroffenen auswirken.

Dieses Buch sollte jeder lesen, der wissen will, wie es mit den Stärksten und Schwächsten unseres Landes bestellt ist.

Und wir schauen dann, sehr geehrter Herr Oswald Metzger, wie gewissenhaft und erfolgreich Sie Ihre Hausaufgaben gemacht haben.


Gisela B. Laux

P.S. Dieser Beitrag wird zusätzlich zu Händen von „Bündnis90/Die Grünen“ gesendet.






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November

22

2007

Bretzeln für George W. Bush, dem "Begnadiger" von "Thanksgiving-Truthähnen"!


Foto: about.pixel.de

Als ob es nicht schon „genügend“ Elend auf der Welt gäbe: Wenn wir heute die Nachrichten schauen, kommen wir an der debilen Visage George W. Bushs nicht vorbei: Auf seinem Arm einer der diesjährig „begnadigten Thanksgiving Truthähne“. Entweder ist es „Marshmellow“ oder „Yam“. Ja, die gefiederten Jungs, die ihr künftiges Dasein in einem in der Nähe von Washington liegenden Gehege fristen werden, bekommen noch Namen. Sie sollen heute nicht das Schicksal der 50 Millionen ihrer Artgenossen erleiden und zum Nationalfeiertag der USA geschlachtet, gegrillt, gebacken und garniert verspeist werden. Ihr Schicksal ist es, vom Topmörder Nummer Eins, dem selbsternannten „Kriegsminister“ vor blitzenden Kameras getäschelt zu werden. Ja, der Bush nimmt sie auf den Arm. Wenn er etwas kann, dann ist es das.
Der Gipfel des Zynismus ist, hier von „Begnadigung“, in Anlehnung an die wenigen „Begnadigten“ der sogenannten „Todesstrafe“ zu sprechen.
George W. Bush ist einmal fast am Biss einer Bretzel erstickt. Welches außerirdische Wesen hatte da mit ihm Gnade? Es muss an dem Tag besoffen oder bekifft gewesen sein.

Vermutet wer? Na,
die laux
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Oktober

26

2007

Vorhang auf...! für die laux , ein Buch, 5 Südamerikaner, einen Korrektor, einen Layouter und einen Buchverlag


Foto: aboutpixel.de
Petra Engeljehringer

Liebe Besucher dieser Website,

noch ist der Vorhang zu, aber nehmen Sie schon einmal Platz.

Kommen Sie, erleben Sie, staunen Sie, genießen Sie, erkennen Sie...herrrrreinspaziert!

Die Kulisse Deutschland erscheint schon Mitte November zum Preis von 12,80 Euro über Books in Demand: ein Abenteuer für sich!
Ohne meinen Korrektor, der leider nicht genannt werden möchte und ohne meinen Fotografen-Kollegen Detlef Braun, der mir ein super Layout gemacht hat, hätte ich das 4-jährige Projekt nicht vollenden können.

Ich habe 5 Südamerikaner fotografiert. Alle ganz nette "Jungs", die Herzen öffnen und zum Tanzen animieren, echte Könner mit der gewissen Leichtigkeit sind. Jeder ein Typ für sich: Frech, intensiv, offen oder einfach: Luis Llorente (Gesang, Gitarre, Querflöte...), die Prado Brothers Pedro (Gitarre und Gesang)und José "Chicho" Prado (Gesang und special Sounds), "Baby" Roberto Herrador (Gesang und Percussion) und Gifford Urquizo (E-Gitarre). Sie bringen mir etwas Spanisch bei und werden am 30. November im Café Palm in Ratingen wieder auftreten.

Genaueres in wenigen Tagen...

Grüße von wem? Na, von
die laux
Gisela B. Laux

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Oktober

19

2007

Kulisse Deutschland? Fotografie? Was macht eigentlich die laux?


Model: Sonia Alvez
Fotografin: Gisela B. Laux alias die laux
Photoshop-Bearbeitung des Hintergrundes: Photo Art, Ratingen
Event: Late-Night-Shopping bei Anne Berg in Ratingen-Hösel

Was macht eigentlich die laux?

Ja, das ist 'mal eine gute Frage!

Zunächst Eines: Ich mache Keine Pause!

Ganz bestimmt nicht.

Wie Sie wissen, bin ich Autorin, Journalistin, Kabarettistin und Fotografin.

Die Kabarettistin die laux befindet sich in Startposition für den nächsten Auftritt. Der nächste Kunde braucht Mut. Ich auch. Ich hab' ihn.

Die Arbeit der Journalistin Gisela B. Laux kann man auf der Seite www.iposs.de nachvollziehen.

Die Autorin Gisela B. Laux steht kurz vor der Veröffentlichung des ersten Teils Ihres Buches Kulisse Deutschland. Es wird Ende November, spätenstens Anfang Dezember 2007 über BOD (Book on Demand) zum Preis von 16,80 Euro erhältlich sein. Die ISBN Nummer gebe ich natürlich auch hier bekannt.

Eine Kurzpräsentation finden sie auf dieser Website unter Buch. Bitte zweimal klicken, damit's "klick" macht! Es ist höchste Eisenbahn, dieses Buch auf den Markt zu bringen. Und es zu lesen!

Was die Fotografin die laux macht, das sehen Sie oben. Außerdem wird es von mir im Februar 2008 die erste Ausstellung zum Thema "Schönheit" geben. Musikalische Untermalung: Luis Llorente.

Falls Sie es bis dann nicht abwarten können, weil Sie bereits jetzt Bilder von mir erwerben möchten, Bilder, deren Ästhetik, Harmonie, Tiefe und Komposition Sie in Ihrer Nähe wissen möchten: Kontaktieren Sie mich. Wir sprechen über Formate, Rahmen und Preise.

Die laux'sche "Multi"-Produktion ist also in vollem Gange.

Mal ehrlich, haben Sie 'was Anderes erwartet?

Fragt wer? Na,

die laux
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September

27

2007

Sag' zum Abschied leise "Servus." - Werden wir Stoiber jetzt nur noch von hinten sehn'? - Eine laux'sche Kolumne


aboutpixel.de

Den Stoiber zu hören ist schon grausam. Es tut einfach weh'.

Aber als bekennende TV-Maniac (immer auf der Suche nach Themen, Informationen, ja klar!) und Zapperin kommt man heute Abend nicht an dem Mann vorbei.

Es ist, als wollte man Freitag Abend alleine auf der Wies'n sein. Das geht einfach nicht.

Schln war Folgendes Szenario, heute Abend im ZDF, bei Maibritt Illner, an deren erste Gehversuche im Frühstücksfernsehen ich mich nich erinnern kann. Da war der Stoiber schon Ministerpräsident. Korrigieren Sie mich, wenn ich mich täusche. Das hat den Nebeneffekt, dass ich weiß, dass Sie das hier lesen.

Zurück zum Stoiber, der das "Stoibern" zur Marke werden ließ, sogar in einer Asterixausgabe (gute Übersetzung).

WArum er denn damals nicht nach Berlin gegangen sei. Stoiber, der - wie jeder andere höherstehende Politiker auch rethorische Berater hat, setzte an zum Showdown:

Ich will Ihnen da jetzt mal 'was erzählen.


Lachen. Er wiederholt den Satz. Der Blick der Kamera zeigt den Zitator von der Seite und die Illner von vorne. Er stottert weiter. Sie will ihn unterbrechen, formt ihren Mund zu einer kleinen, runden Öffnung und schmunzelt alsdann, begleitet von einer Geste, die eine Mischung aus Gehör-Verschaffen und Beschwichtigung ist und sagt:

Ja, das ist der richtige Moment jetzt


lobt sie ihn ermunternd. Ja, und dann gehen Sie bitte. Das wäre ein schöner Folgesatz gewesen. Nein, Herr Stoiber hat ja gerade erst angesetzt, mit Anlauf, und dann mit unverdrossenem, erneuten Anlauf. Die Geschichte will, nein: muss! wohl erzählt werden. Das hat man ihm sicher geraten. In dem Sinne: Edmund, trete noch einmal so richtig sympathisch auf. Geh' nicht einfach so.

Er erzählt dann folgende Anekdote. Ich zitiere aus meinem Kurzzeitgedächtnis:

198o war Franz-Josef Strauß Kanzlerkandidat.


Diese Einführung in deutsche Gegenwartsgeschichte (Superwort!)wird damit fortgesetzt, dass Strauss aus der Kutsche ausgestiegen sein soll; denn er wollte doch nicht Kanzler werden.
Seltsam, das mit der Freiwilligkeit habe ich damals anders erlebt. Und Sie?

Ich muss ausschalten und sage zu mir: "Heut' net. Ne, echt nicht!"

Später schalte ich wieder ein und eine meine ganz speziellen Freundinnen der Wahrheit, Plausibilität und wasauchimmer, die Layen war inzwischen auch da.

Es ging inzwischen um das Thema "Kinder". Geißler sagt ein paar Worte, die uns soziale Gerechtigkeit als sein Ziel verkaufen sollen (er belehrt uns über die Entwicklung eines Kindes im Alter von 0-3, und was sich da Alles prägt, wieder ein Lehrer) und dann...Countdown!...schwärmt Stoiber von seinen beiden Töchtern, beide beruftätig, beide Rechtsanwältinnen, eine davon hat 3 Kinder...diese Klimax soll uns beeindrucken. Ja toll, wie die das hinkriegt. Nichts als Wasser und CD und eiserne Disziplin.

Erinnert mich glatt an Laurenz-Mayer, für den die Ex-Geliebte von Herrn Seehofer arbeitet und die ihr Kind mit zur CSU nimmt. Ja, das sollen alle Firmen anbieten.

Ich erinnere mich, dass ich, als ich - vermittelt durch ein Zeitarbeitsunternehmen - als Sekretärin für SAMSUNG in der Nähe von Frankfurt eingesetzt war. Ich las die PR-interne Broschüre für Deutschland und die für das Mutterland von SAMSUNG. Welch ein Unterschied! In Korea nämlich ist es bei SAMSUNG so: Man darf Urlaub nehmen. Dich wer's tut, ist out. Es gibt im Unternehmen Fitnesscenter. Man darf sie nicht besuchen, man soll sie besuchen. (Die Tendenz, dass Menschen, die nicht gesund sind, keine Arbeitsstelle bekommen, haben bayerische Behörden schon vorgelegt. Ab einem bestimmten Körpergewicht darf man da nämlich nicht verbeamtet werden.) Es gibt dort Betreuungsstätten für die Kinder der Angestellten. Der Katalog sieht aus wie eine heile Welt. Doch: Möchten Sie, dass Ihr Kind von Ihrem Arbeitgeber erzogen wird?

Es ist nicht Alles gold, was glänzt. Mein Gott, das wissen Sie doch.

Stoibern Sie doch einmal in dem Schatz Ihrer Lebenserfahrung.

Nein, im Ernst, lassen Sie sich nicht veräppeln. Und zum Stoiber sag' ich jetzt nix mehr. Da verweise ich auf meine Überschrift.

Sagt wer?. Na,
die laux
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September

23

2007

Ozapft is! - Die Laux vermisst München – Eine laux’sche Kolumne


aboutpixel.de

Naja, eigentlich vermisse ich München ohne Ende. Ich könnte schwelgen…Mei o mei!
Jeder, der einmal eine zeitlang in München gelebt hat - ich meine so richtig: mehrere Jahre - der sagt, dass das die schönste Zeit war. Ich habe 1988 bis 1995 dort gelebt. Und: Schä woars. Astrein!

Die Ludwig-Maximilians-Uni habe ich zuerst putzender- und dann erst studierender weise kennengelernt. Ja, im Ernst! Damals fand dort ein Psychiaterkonkress statt und das Gebäude wurde 1A herausgeputzt, teilweise sogar frisch gestrichen. Durch die Studentenvermittlung des Arbeitsamtes – ich war bereits immatrikuliert – ließ ich mich einer putzmunteren Putz-„Truppe“ zuteilen. Ich lernte die ersten Leute, schon vor Semesterbeginn kennen. Was kann Einem denn besseres passieren?

Abends haben wir den Psychos dann Bier ausgeschenkt. War des eine Gaudi, sog I Iane! Ein Psychiater kniete irgendwann sturzbesoffen - ehm: angeheitert! - vor mir und stammelte mir einen Antrag. Abgründe bayerischer oder humanmedizinisch geschulter Art taten sich vor mir auf. Und so gewöhnte ich mich in München schnell ein.

Und da gab es in der Türkenstraße, mitten in Schwabing noch das Allotria. Eine echte, urige Jazzkneipe, ja eher ein riesiges Lokal, in dem es gut gelaunt und a bisserl schräg zuging. Aber Alles recht nett. Als das Allotria umzog, kam da eine stylische Kneipe herein. Aha, jetzt also auch hier, so nahe an unserer Uni. (Heut’ solls ja voll von dena Läda sain.)

Im Arri Kino konnte man nicht nur auf großen Leinwänden die neuesten Filme anschauen, sondern auch im Publikum der „Gaierwalli“ sitzen, eine der ersten, echt, ätzenden Comedy-Shows. „Echt ätzend“ war auch der „Warm Upper“, der uns ein paar Kohl-Witze (Ja, der war da damals Kanzler. Sie erinnern sich.)erzählte. Auf uns waren derweil Kameras wie Kanonenrohre gerichtet und jeder Lacher wurde gefilmt. Ich saß mittendrin und war eine militante Lachverweigerin, was tatsächlich auffiel. Der Warm-Upper wollte mich zum Gespött machen, als er merkte, dass bei mir keiner seiner Spar-Witze funzte und er mich aber auch rein gar nicht aus der Reserve lockte. Immerhin: Ich musste nicht gehen. Man hatte dann eben später im Edit (Filmnachbearbeitung) andere Schüsse von Lachern eingebaut. Außerdem sagte man uns kurz vor der Aufzeichnung, dass wir jetzt nicht mehr das Studio verlassen dürfen. „Jetzt geht auch keiner mehr auf die Toilette.“ Das war keine bayerisch, rustikale Ansage. Das war die klare, unmissverständliche Sprache des Show-Bizz!

In der Schellingstraße machte ich ein Praktikum bei Tele 5. Tele cinque heißt das in Italien, auf Italienisch. Einmal musste ich Hella von Sinnen mit einer –„Ahhh, mein Jott, Liebelein!!!“ überraschen und ich sollte vor einem Hypnotiseur eine kataleptische Starre simulieren; denn eigentlich sollte das ein Beitrag für die Redaktion „Klartext“ werden und ich sollte tatsächlich hypnotisiert werden. Es ging einfach nicht. Erstens bekam ich einen Lachkrampf, als der schwarz gekleidete Hypnotiseur mit einer Totenkopfkette seine Wurstfinger vor mir ‚rumfuchtelte, ganz in dem Stress, mich dadurch erfogreich in einen hypnotischen Zustand versetzen zu müssen. Das endete dann – ohne Witz! – damit, dass ich ihn bat, sich einmal hinzusetzen und mir gut zuzuhören. Es ging nun einmal nicht, sagte ich. Und wir sollten das doch auch so bringen. Das würde ihn doch seriös da stehen lassen, wenn er bekennt, dass das eben nicht bei jedem Menschen funktionieren kann. Sagte ich.

Naja, er geriet dann echt sauber in Panik und schlug vor, ich solle mich auf zwei Stühle legen: Der eine unter meinem Kopf, der andere unter meinen Füßen. Und den Rest sollte ich dann anspannen. Ich fake doch nicht! Aber man ist ja Philanthrop und probiert es. Und kracht wegen eines erneuten Lachkrampfes zusammen. Was nicht geht…! Der Hit sollte übrigens sein, dass eine Tussi mit Stöckelschuhen auf mir herum latscht. Den Zahn habe ich ihr schon vor dem Waschbecken-Spiegel im Toilettenhäuschen ziehen wollen. Aber sie glaubte mir nicht. Ein oberschnippisches „Das werden wir ja sehen“ sollte dann wohl mir zeigen, wo der Praktikantenhammer hängt. Die Hypnose konnte dann nicht gesendet werden und mein Vorschlag, dass ich vor der Kamera erzähle, dass ich wohl nicht das richtige Medium sei, wurde dann allen Ernstes umgesetzt. Und mein Pulli sah so bescheuert aus! Man möge das Filmmaterial sonst wohin getan haben. Hoffentlich an einen Platz, wo man es nicht findet. Bitte!

Im Bavaria Film Zentrum habe ich 2 Tage Führungen gemacht. Ich hab’s dann gelassen; denn Animation ist nicht mein Ding. Aber ich habe noch das dicke Buch, in dem alle Infos über „Das Boot“, „Stalingrad“ und Michael Endes „Unendliche Geschichte“, „Vater und Söhne“, „Enemy Mine – Geliebter Feind“ und die beiden Staffeln der „Roten Erde“ enthalten sind. Ein echter Schatz. Den ich gerade wieder herausgekramt habe. Ordnung ist ‚was wert, stelle ich gerade fest. Auch die beruhigt.

Ach ja , München.

Da sind die schnöseligen Starnberger nicht weit. Die mochte ich nicht, da sie doch sehr elitär waren. Aber der See! Poah! Ein Traum. À propos Wasser! Der Kleinhesseloher See inmitten des superschönen englischen Gartens und die Isar! Ich heule! Der englische Garten ist frühmorgens im Herbst der Hammer, wenn die Morgensonne erstrahlt und man die Nebelschwaden sieht. Warum ist das Vergangene so schön? Mit dem Rad entlang der Isar tut der Figur und der Seele gut. München ist so weit weg!

Das Oktoberfest vermisse ich nicht so. Mir ist es bis heute ein Rätsel, warum alle klatschen, wenn ein hoch bezahlter Bürgermeister „Ozapft is!“ jauchzt. Wenn ich eine Blume pflüge und sie einem Fremden zeige und wie ein kleines Mädchen sage: „Schau’ mal, wie schön!“, würde man mich für bekloppt halten. Dabei ist so eine Blume wirklich schön und ich würde das auch gerne mal wieder einfach so sagen. Selbst einem Fremden.

Das Haus in der Türkenstraße ist mittlerweile abgerissen. Es lag beim „Spiegel Deubel“, einem Fachgeschäft für eben, na: Spiegel. Man konnte da im Innenhof ab und zu Spiegel ergattern, die an der Mülltonne angelehnt waren, und die der Spiegel Deubel „Geh doch zum Deubel“ (Werbeslogan) entsorgen wollte.

Mein ganz arg geliebtes „Türkendolch“, ein kleines, intimes Kino ist auch nicht mehr da. Ich habe dort Kurzurlaube in den Filmen „Der Duft der Papaya“ und „Der Mann der Friseuse“ gemacht.

Im „La Bohème“ konnte man italienisch vom Feinsten essen. In der Amalienstraße betrank ich mich einen Tag, spät Abends, vor meiner Magisterarbeit in Germanistik mit Guiness und Amaretto bei einem Iren und hatte die Eingebung schlechthin: Die Fragen der Klausur, zu der ich dann am nächsten Tag erschien und die ich mit einer zwei minus bestand.

Ich könnte über Vieles zu Recht ablästern. Über die schwarzen Sheriffs, über reaktionäre Seppelhutträger, die sich über „Ausländer, nix oas Ausländer hia!“ beschweren und fremder als fremd mit ihren ollen, abgewetzten Klamotten und „Ansichten“ waren.

Ich könnte erzählen, dass ich den Vorgänger vom Stoiber (Max Streibl, o ha!) im Puffviertel gesehen habe und, was ich ihm zuraunzte, dem depperten Volldepp. Ich könnte outen, dass Bully Herbig seine Karriere im Strauß-Sohn-Sender TV weiß blau, begann, was ich hiermit getan habe.

Ich könnte erzählen, wie definitiv nahe inhaltlich die CSU den Republikanern steht. Aber: Des wissen’s ja selbst!

Das Ende naht. Das Ende vom diesjährigen September. Das Ende der stoiberschen Amtszeit als Ministerpräsident von – äh – von – äh – ja, wissen Sie: BAYERN. Der Mann spricht keinen einzigen Satz fehlerfrei „pfailgrodaus“, aber er wird Berater des Europarats. Wenn dieser Gedanke kein Alptraum meinerseits ist. Oder: Besser: doch!

Ich zieh mir einen Wonder Bra an und fühl mich wunderbar. Als trüg ich ein Dirndl. Grüße an Frau Pauli, die mit ihren jüngsten Vorschlägen zeigt, dass sie nicht mehr alle Latten am Zaun hat. (Ehe per Gesetz nach 7 Jahren cutten)

München jedenfalls, vermisse ich. Vielleicht liest’s ein fescher Münchener (nicht CSU’ler etc.!)…

Träumt wer? Na,

die laux©


P.S. Künftig auch http://www.iposs.de/blog/ lesen!
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September

12

2007

Nicht fragen – kaufen! Neues Altes von der „Rosa Paranoia“ – Eine laux’sche Kolumne



Seit gestern bin ich endlich Spezialistin für die Deutsche Telekom: Ich kenne mich nun mit Telefonen und Faxen, deren Bedienung, Preise und der Hinlänglichkeit der Angebote, ja sogar der Ausbildungs- und Verkaufspolitik des rosa Giganten aus. Man darf gespannt sein:

„Nicht fragen…“, so begann einmal die Werbung für ein Hustenbonbon, das nebenbei auch den Atem erfrischt. Danach kann man sich dann „leer quatschen“ (aktueller Spot der Telekom, in verkaufsfördernder Absicht an den Fensterscheiben der T-Punkt-Läden geklebt) Freunde von Wassertieren wissen, welches „Gutzchen“ ich meine. Wer fragt, bekommt eine kalte Dusche.

Die habe ich gestern auch bekommen, nachdem ich das am Vortag erstandene Faxgerät zurück brachte, weil ich es auch nach 8 Stunden nicht installieren konnte. Ich habe da wohl eine gute Frustrationstoleranz, gepaart mit dem Ehrgeiz eine einmal begonnene Aufgabe auch zum Erfolg zu bringen:

Das Faxgerät kollidierte mit meinem Anrufbeantworter. Der wurde abgestellt und dafür habe ich eine T-Net Box installiert. Diese leitete aber alle Anrufe (ich habe kein ISDN) auf das Telefon, zumindest bei der Einstellung, zu der mir ein T-Net-Box-Call-Center-Agent riet. Der übrigens nach meiner PIN fragte und sagte mir, dass FAX und T-Net gar nicht zusammen funktionieren können.

Lange Rede, relativ kurzes Fazit, bereits an dieser Stelle: Die Produkte der Telekom harmonieren nicht miteinander und am Ende sind Sie besser beraten, Sie greifen auf das alte Blechdosenprinzip mit dem Bindfaden zurück.

À propos Beratung! Das Motto des Telekom Trainings-Centers (dort werden Mitarbeiter trainiert) lautet: „Gut sein, besser werben!“

Ich wollte für diesen Webblog-Eintrag nachfragen, wie der aktuelle Slogan auf den Papier-Tüten der Telekom-Produkte lautet, der in den Retail Stores an die Endverbraucher verteilt wird. Den kannte die Dame des Trainingscenters nicht. „Wir sind doch kein T-Punkt-Laden“, bemerkte sie unter lautem Lachen. Da sie offenbar auf Lautsprecher geschaltet hatte, lachte Jemand deutlich wahrnehmbar lauthals, höchst amüsiert mit. Wer zuletzt lacht... Jetzt werde ich erst richtig neugierig und wähle weitere Rufnummern des riesigen rosa Imperiums. Mein Telefon hat seinen Dienst ja noch nicht versagt.

An dieser Stelle Grüße an Bodo Bach. Telefonrecherche mit Rollenspiel macht Spaß!

Um 10:25h MEZ hörte man auf dem Band der „Deutschen Telekom AG KNL Ffm, ICSC“ in Düsseldorf, dass sie „vorübergehend nicht erreichbar ist“.

Ich gab mich bei den folgenden Telefonaten als Azubi-Aspirantin aus. Dank meiner jungen Stimme (, die unter „Sehen und Hören“ auf dieser Website leider verzerrt ist und daher u.A. wesentlich älter klingt) war das kein Problem.

So rief ich, bevor ich weitere Tipps für Telefonnummern bekam, „T-System“ an, eine „100-%ige Tochter der Telekom“, wie man mir nicht ohne Stolz erklärte. Vorher hieß das Töchterchen „Deutsche Telekom Network Projects und Services GmbH“ und firmiert auch noch so unter „das Örtliche“. Auch sie wusste nicht, wie der aktuelle Slogan lautet. Trotzdem sie doch Mitarbeiterin einer 100%igen Tochter der Deutschen Telekom ist. Dabei wollte ich doch bei meinem künftigen Bewerbungsgespräch als Azubi bei der Telekom einen guten Eindruck machen. Da muss man empfohlener maßen auf alle Fragen vorbereitet sein!

Und, was soll ich Ihnen sagen, liebe LeserInnen? Ich hatte soeben von der „T-System“ erfahren – es gibt sie: die Telefonnummer für Auszubildende, die „Azubi-Info“: 0800-298xxx! Dank der Ansage weiß ich nun auch, dass die Telekom ein „duales Studium“ anbietet. Ich ließ mich an die allgemeine Beratung durchstellen und gab mich als 26-Jährige aus, die sich als Verkäuferin in einem T-Punkt Laden ausbilden möchte und bereits erfolgreich bei einem Mitbewerber eines ebenfalls großen Unternehmens, dessen Namen ich aus Diskretion nicht nennen wollte in einer ähnlichen Abteilung erfolgreich gearbeitet hat.
„Bedaure, eine 2. Ausbildung bieten wir nicht an. Wir wollen Menschen eine Chance geben, die eine (erste?) Ausbildung suchen.“ Nach dem dualen Studium fragte ich dann nicht mehr.

Die Telekom spart nicht. Nicht mit Tochterunternehmen, nicht mit der Anzahl ihrer Produkte, erst Recht nicht mit Werbung. Sie haben es ja eben gelesen:
„Gut sein: Besser werben!“


Ein Blick auf die gigantische Website der Rosa Paranoia zeigt z.B. folgende Hot Spot Begriffe:

„Entertainment Comfort“
„Kobinieren und sparen“
„Robust“, “Praktisch“, „Kult Handy“


Die Verkäufer der T- Punkt Läden werden angehalten, in möglichst kurzer Zeit zu verkaufen und nicht zu beraten. Denn sonst bekommt der Kunde eine kalte Dusche. Mir empfahl ein Verkäufer freundlicherweise, die Gebrauchsanleitung zu lesen oder besser zu einem Mitbewerber zu gehen. Er sei Kaufmann und könne es sich nicht leisten, sich mit mir zu befassen. Er meinte damit, mich zu beraten.

Ich empfehle der Telekom folgenden Slogan:

„Reinkommen - Kaufen – Abhauen!“ oder „Komm’ herein, kauf ein und finde wieder heraus!“

Diese sehr offensive Haltung der Verkaufsstrategie der Telekom fand ich in meinen diversen Testanrufen bestätigt. Ich fragte, ob ich mit meiner Einstellung richtig läge, (die natürlich nur gespielt war), wenn ich in möglichst kurzer Zeit möglichst viel verkaufen möchte und Kundengespräche im Sinne des Unternehmens Telekom frühzeitig beende, deren Tendenz deutlich zeige, dass der Kunde nicht rasch zu einer Kaufentscheidung gelangt. Ja, damit läge ich richtig.

Noch einmal kurz zu den „Tipps“ meines, (realen) Verkäufers des T-Punkt-Ladens zurück: Die Gebrauchsanleitung hatte ich schon intus. Und zu einem Mitbewerber bin ich tatsächlich gegangen. Ein Einzelhändler, der sich um seine Kunden bemüht. Und er ist nicht einmal teurer und kann durchaus mit seiner „Strategie“, nämlich echtem Service, als selbstständiger Unternehmer existieren.

Ein mittlerweile abgesetzter Spot der Telekom lautete: „Erleben Sie’s einfach“.

Auf manches kann man verzichten. Das sagt wer? Na

die laux©



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September

06

2007

Behandlung für Kassenpatienten im Sinne des hippokratischen Eides? Was rät das Männermagazin Men’s Health wissensdurstigen Männern ab 30 Jahren aufwärts? Eine laux’sche Kolumne


Foto: aboutpixel.de

„Mein Haus, mein Auto, meine Yacht, mein Männermagazin.“ Hier erhebe ich mal gleich den Anspruch auf Urheberrecht. Den Slogan darf mir Keiner klauen, das kostet Tantiemen.

Men’s Health und ich: Wir haben Etwas gemeinsam: Wir interessieren uns für intelligente, gepflegte und gesundheitsbewusste Männer und sie sollen sich für uns interessieren. Wobei ich mit Einem zufrieden wäre, und das trendige und trendsettende Männermagazin mit nur einem Leser rettungslos pleite ginge.

Und da besagte Zielgruppe sich freiwillig in Geiselhaft der Tipps von Men’s Health begibt, muss ich a.s.a.p., also as soon as possible erfahren, in welche Richtung die Kerle denn gerade geleitet werden. Ich begebe mich sozusagen an die Quelle.

Mal abgesehen davon, dass der Leitartikel „Endlich alle Frauengeheimnisse aufgedeckt“ einiger Kommentare meinerseits dringend bedürfe, um die von Men’s Health fehlgeleiteten „Jungs“ wieder einzunorden, machten mich die Tipps für Kassenpatienten, die eine Behandlung auf dem Niveau von Privatpatienten möchten, so richtig nachdenklich.

Auf geht’s!

„Patient 1. Klasse – So haben Sie beim Arzt beste Karten“.

Der Autor dieses Artikels ist eine Frau: Meine Kollegin Kirsten Segler.

Nachdem Sie Ihren Lesern noch einmal den Unterschied zwischen Kassen- und Privatpatient ins Gedächtnis ruft – von wegen unterschiedliche Wartefristen für einen Termin usw. - rät sie, so man bei akute Beschwerden zu beklagen hat, dass man den Hausarzt – frei nach der Devise „Delegieren Sie Ihren Arzt“ - darum bitten soll, einen anderen Arzt zu kontaktieren, weil: „Fachärzte und deren Mitarbeiter glauben einem Kollegen mehr als Patienten“. Kaum glaubt der geneigte Leser einen wertvollen Tipp bekommen zu haben, warnt ihn Frau Segler: „Solche Tricks verschaffen Ihnen aber nur selten den erhofften Vorsprung. Im Gegenteil: Auch Sprechstundenhilfen kennen die Masche, und es macht sie nicht kooperativer, wenn sie sich für dumm verkauft fühlen“.

Ja, Roger Cicero. Am Ende haben Sie Recht. „Fraun’ regiern’ die Welt“.

Frau Segler klärt uns darüber auf, dass Ärzte nur ein bestimmtes Budget für Kassenpatienten haben und – sollten sie dieses überschreiten – müssen sie die eigene Behandlung am Patienten aus eigener Tasche zahlen.

Ich kenne das schon. Ich habe schon mal bei einem Ex-Chirurgen, der sich mittlerweile als „Allgemeinarzt“ und „Sportmediziner“ verdingt, einen weinerlichen Zettel, der im Wartezimmer angebracht war, lesen müssen. Was ich nicht für angebracht hielt: Es war dort zu lesen, dass man von ihm Regress fordere, da er sein Kontingent überschritten habe. Und man solle bitte nur dringend notwendige Behandlungen von ihm einfordern. Das war ein Anschlag im doppelten Sinne, der gegen uns Kassenpatienten gerichtet war.

Ich kondoliere ungern einem Arzt wegen seiner vorgeschobenen, finanziellen Schwierigkeiten, wenn ich selbst eine Magen-Schleimhautentzündung zu beklagen habe. Mein Leidenskontingent ist irgendwann nämlich auch einmal erschöpft.

Die Leidensfähigkeit von Men’s Helth Lesern muss dagegen ungleich groß sein. Wo doch die Männer sonst wegen jedem Wehwechen gleich jammern! Ja ja: Ausnahmen bestätigen…usw.usf.

Kirsten Segler doziert über „Mischkalkulationen von Ärzten“ – ist das ein Kurs in medizinische Betriebswirtschaft? – und bringt ein kleines Lexikon für „Gesundheitsdeutsch“. Sehr nett. Schön fand ich den Begriff unter „O“: „Off-Label-Use: So nennt man den Ersatz von Medikamenten gegen andere Erkrankungen als die, für die sie eigentlich zugelassen sind“.

Das klingt ja mafiös! Ich nenne das Missbrauch von Medikamenten. Und das ist erlaubt? Diese Vokabel kommt mir eher so vor, als sei es ein Auszug aus dem literarischen Klassiker „Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde“!

Die von Frau Segler empfohlene Strategie gegen Beschiss beim Verschreiben eines Rezeptes: „Information und Kooperation. Finden Sie einen Arzt, dem Sie vertrauen und folgen Sie seinen Therapie-Empfehlungen.“

Wenn Sie mich jetzt beim Lesen dieser Stelle des Artikel gesehen hätten, hätten Sie mich bei einem sehr unvorteilhaften Blick ertappt: Stellen Sie sich einen sehr erstaunten Gesichtsausdruck vor: Ein langes Gesicht, mit einem vor Erstaunen heruntergezogenen Unterkiefer, die Lippen zusammengepresst und zu einem kleinen Kreis gespitzt, die Augen dagegen weit aufgerissen. Ich sagte ja. Unvorteilhaft. Jedes Frauenmagazin würde mich vor zu häufigen Gebrauchs einer solchen Mimik warnen, da Gefahr vor nicht mehr zu kompensierender Faltenbildung.

Wegen dieser leichten Unpässlichkeit, in die mich der Artikel meiner Kollegin brachte – nebenbei: ich bekomme panische Angst davor, den Glauben an die Fähigkeit von Männern mittlerer bis gehobener rationaler und emotionaler Intelligenz zu verlieren, die fähig sein müssten, kognitive Prozesse souverän zu bewältigen, frei von flacher, gewinnorientierter Beeinflussbarkeit – lese ich das Folgende quer und lasse es nun zu, über weitere intellektuelle Unwägbarkeiten dieses banal-journalistischen Etwas lediglich zu stolpern.

Zack: Und da haben wir’s schon. Die Weisheit aller Weisheiten, erinnert sie mich dich an das Niveau des 60er-Jahre Ratgebers „Liebeskunst und Eheglück“ (von dem unsäglichen Dr. Ferdinand Harvey der zum Beispiel das Sprichwort: "Warum eine Kuh kaufen, wenn man ein Glas Milch trinken will?" zitiert). ).

Ich zitiere Men’s Health (42 Jahre später):

„Doch auch mit dem umfangreichsten Wissen bewaffnet, können Sie einen Arzt nicht zwingen, Ihnen ein bestimmtes Präparat zu verordnen“.

Eine Frau gibt Männern Tipps und lotst sie in den Tunnel der Resignation. Und ich dachte immer, fiese Männer sind, neben der Tradierung sogenannter, „männlicher Werte“ und der daraus resultierenden „echten, männlichen Verhaltensweisen“ das Ergebnis von fiesen, hätschelnden Müttern, die ihren Söhnen einen Freibrief für Alles geben, eine Allround-Absolution.

Ich habe mich geirrt. Von dieser Erkenntnis muss ich mich jetzt erst einmal erholen, ganz im Sinne von Frau Segler, die ihren Artikel mit der Erkenntnis schließt, dass Heilung ein starkes Argument ist, sofern man eine Klage für adäquate, medizinische Behandlung gewinnen will.

Weise Selbsterkenntnis von wem? Na, von
die laux
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September

02

2007

I like Ratingen – „Ich mag Ratingen.“ – Flippt die laux jetzt aus?


Heute auf dem Ratinger Flohmarkt aufgenommen

Ja, stimmt: Ich mag Ratingen. Und das hat gedauert, bis ich so weit gekommen bin. Eine lange Zeit der Inkubation liegt hinter mir.

Woran liegt’s? Was ist passiert?

Erst kritisieren – dann loben:

Immerhin ist Ratingen eine sehr traditionelle und – mal ehrlich! – konservative Stadt mit einem starken Bedarf an Demokratie. (Den es zu decken gilt, liebe Freunde.) Wer mag schon gerne an mittelalterliche Foltermethoden wie das Anlegen von Daumenschrauben denken? Die „Dumeklemmer“ tun das. Mehr oder weniger bewusst. Es wird seit X-Jahren über den Rathausbau spekuliert, ich meine diskutiert.
In den beinahe letzten 10 Jahren ist eine Menge Unschönes passiert, Notwendiges unterlassen worden. Reden wir nichts schön. Es gibt noch weiter viel zu tun. Ich nenne einfach mal die Stichworte „Toleranz“ und stelle Vororte wie „Hösel“ und „Ratingen West“ gegenüber.

Ratingen ist eine vermögende Stadt und der Ratinger Haushalt könnte seine Prioritäten so langsam aber sicher mal dahin rücken, wohin sie gehören. Nach dem Grundsatz: Erst um die „Schwächeren“ kümmern und sie stärken, damit sie auf eigenen Füßen stehen - und dann feiern.

Jetzt kommen wir zum springenden Punkt. Zur Kultur. Der „Kultfaktor“ Ratingens steigt und steigt meiner bescheidenen Einschätzung nach.

Da wurden Jugendprojekte gestartet und wer präsentiert diese? Die Jugendlichen selbst! Neben dem „Kultfaktor“ (gute Namensgebung) erwartet uns jetzt eine Lesung von Jugendlichen an verschiedenen Orten Ratingens. „Literatour an schrägen Orten“ (wieder gute Namensgebung) Ich habe mir gerade ein Ticket gekauft und bin tierisch gespannt. Als Autorin. Klar!

Letztes Jahr veranstaltete die Peter und Paul Kirche die „Nacht der Sinne“ (der Name wurde dem Erlebnis absolut gerecht. Ja, mehr als das!), über die ich selbst geschrieben habe. An dieser Stelle: Bitte noch mal so ein Event!

Ich mag unser Kino. Natürlich auch die Freilicht-Veranstaltungen.

Der Poensgen Park wurde 100 Jahre alt. Das machte er ganz von alleine. Aber wie er gepflegt wird und welche Feste dort stattfanden (auch Ausstellungen, Picknick, romantische Abende mit beleuchteten Bäumen und Tanz…), das ist eine andere Sache. Flora und Fauna rund um den Park sind idyllisch und regen zur Kommunikation an. Besonders über die zutraulichen Nager, über deren Art spekuliert wird und die man hoffentlich in Ruhe lässt. Dieses kleine Städtchen interessiert mich ehemalige Wahlmünchenerin immer mehr!

Ich erinnere mich auch an eine Faustinszenierung im Stadttheater, die von der Rheinischen Post völlig zu Unrecht schlecht beurteilt wurde. Die Hexenszene mit Lack-Klamotten zu inszenieren, war eine Art der Verfremdung, die genau die Atmosphäre – adaptiert an den aktuellen Zeitgeist – wiedergab, die Goethe beabsichtigt hat. Das stelle ich jetzt mal als Theaterwissenschaftlerin und Trend-Scout fest.

In Ratingen leben Menschen aus über 30 ethnischen Gruppen. Und das belebt auch „unsere“ Stadt. Zu merken ist dies nicht nur im Alltag. Zum Beispiel bei den Kaufleuten, die von ihrer Herkunft unterschiedlichen Ursprungs sind, sondern auch an diversen kulturellen Veranstaltungen. Mein Gott, wie kann man da durchatmen, im Gegensatz zum Schützenfest. Das wird einfach nicht mein Ding. Und das muss es auch nicht. Toleranz eben. Wo es geht. Für die Asylbewerber muss mehr getan werden!

Ich mag den Markt. Was wäre ein Samstag ohne ihn? Auch ohne Geruchsinn gibt er mir viel. Optisch und auch sonst. Ich hoffe, der Weihnachtsmarkt wird wieder schön. Das war er letztes Jahr nämlich nicht.

Wenn in Ratingen etwas schön ist, dann beruht das oft auf der Initiative der Bürger. Wir haben in unserer Stadt Künstler von vielen „Richtungen“. Unter anderem mich. Ich werde hier Foto-Ausstellungen machen und vielleicht lässt man mich wieder als Kabarettistin auf die Bühne. In Mettmann war ich eher der Tölpel der Kabarettisten. Aber so Etwas muss man durchmachen. Entschuldigung und Dank nachträglich an mein geplagtes Publikum. Es kommt auch ganz bestimmt nie wieder vor. Dass ich meinen Text nicht beherrsche…Aber mit den Ratingen hat’s mir – so zwei Tage vor Eröffnung der Fußball-WM – die gesamten 2 Stunden im Medienzentrum, meinem zweiten Zuhause, Spaß gemacht. Ein sehr angenehmes Debüt, das dank des „Ratinger Sprungbrettes“ (warum nutzt das keiner sonst?) möglich war.

So.

Wir brauchen wieder einen Ratinger Kulturtag. Das sollte nicht mehr passieren, dass der ausfällt. Wird es doch auch nicht, oder?

Bevor ich hier schließe, möchte ich noch eines outen: Eine der schlimmsten Beleidigungen sollte mal sein „angepasster Ratinger“. Das würde ich heute nicht mehr so empfinden. Solange ich dieses Ratingen mit gestalten darf.

Gegrüßt seien an dieser Stelle meine Kollegen und Kolleginnen aus der Kunst und dem Journalismus und die Entscheider, die uns weiter sponsern und genießen (dürfen). Denn davon haben sie was. Das weiß ich.

In diesem Sinne. Spricht wer? Na,

die laux
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August

15

2007

Der Playboy hat immer Recht: Frauen sollen Männer durch Kochen beglücken – Eine laux’sche Kolumne


Foto: aboutpixel.de

Wir brauchen den Playboy. Also das Magazin. Woher sollen wir sonst wissen, was man Männern zeigt und sagt, was sie wollen.

Wir sollen kochen. Das macht Männer munter.

Ich koche den ganzen Tag. Vor Wut. Da muss ich ja wohl eine Traumfrau sein.

Schaun’ wir mal, was die anderen Medien dazu meinen.

Aha, ich habe da beim Pizzabäcker letztens Etwas im Spiegel gelesen. Eine junge CDU-Politikerin (ich schreibe aus dem Gedächtnis) will herausgefunden haben, dass die Akademikerinnen doch nicht so gebährunwillig sind.

So Etwas wird tatsächlich diskutiert. Da mache ich doch mit!

Ich bin auch Akademikerin und – leider! – kinderlos. Unter anderem liegt das an der nicht unerheblichen Tatsache, dass ich in dem Alter, das mir für’s Kinderkriegen ideal erschien, nämlich so zwischen 25 und 30 meine Partner auch Akademiker und in meinem Alter waren und zudem der Meinung, sie wollen noch keine Familie gründen, da die Karriere vor ginge.

Oh, oh! Ist das etwa etwas Anderes, wenn das Männer sagen.

Schauen wir weiter in meine Biographie. Da musste ich mir bei Bewerbungen – und ich hatte meinen Kinderwunsch ernsthaft verschoben! – regelmäßig anhören, dass man mir die gewünschte, (qualifizierte) Position nicht anbieten könne, da ich ja eventuell bald Mutterfreuden entgegen sehen würde.

Oh, oh! Hat da der Arbeitgeber für mich gedacht?

Die Jahre vergingen, und was soll ich Ihnen sagen? Ich wurde 40. Und da kam sie. Die Botschaft. Du wärest eine Spätgebährende, was gar nicht gut für Mutter und Kind ist. Zu riskant.

Und es schloss sich eine weitere Botschaft an. Die ganzen Jahre der Berufstätigkeit mitsamt meiner Zuverlässigkeit, Flexibilität und Professionalität waren auf einmal nicht mehr gefragt.

Nach einigen sittenwidrigen Angeboten von Arbeit-Gebern (ich liiiebe dieses Wort!), die ich ausschlug, kündigte man mir und es wurde bundesweit ein Wort kreiert, das den Super-Gau meiner Karriere einläutete: „ÜBERQUALIFIZIERT!“

Wo gibt es denn so Etwas? Hat mal ein Olympiabewerber eine Teilnahme aberkannt bekommen, weil er zu sportlich war? Never!

Und dann kam der größte Blödsinn, mit dem man das systematisch das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland ad absurdum geführt hat: Hartz IV!

Und jetzt veröffentlicht der Playboy, wir sollen Kochen.

Ich befinde mich auf dem Siedepunkt!

Sagt wer? Na,

die laux

P.S. Ich empfehle Jedem, der meint, dass Menschen, die nur Absagen auf Bewerbungen und stattdessen Arbeitslosengeld II, oder, wenn sie mit einem Partner zusammenleben leben, der ein Einkommen bezieht, gar nichts, noch nicht mal eine Krankenversicherung erhalten, Hartz IV- „Empfänger“ seien, sich umfassend mit diesem Gesetz zu befassen. Das ist kein freiwilliger Jakobsweg! Das ist der Horror! Sie können gerne die Verlage anschreiben, Sie mögen mein Buch „KULISSE DEUTSCHLAND“ veröffentlichen. Klicken Sie hierzu die Rubrik „Buch“ an und dann noch einmal „Buch“ für Leseproben. Danke. Derzeitig bereite ich meine Selbstständigkeit vor. Erste Erfolge zeigen sich. Sie werden erst 2008 fruchten können. Eine gewisse Institution sollte ein Einsehen in die Zeitläufte haben und vernünftig handeln.


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August

12

2007

Fazit der 32. Kalenderwoche: Die laux lernt nie aus – Eine laux’sche Kolumne


Foto: die laux. "The laughing Twins". Zwei sehr lustige Frauen, die im Ratinger Poensenpark heute Farbe bekannten

Frauen und Männer, ja, das scheint’s irgendwie Unterschiede zu geben. Das sei schon mal als Erstes festgestellt.
Was war das für eine Woche!

Eine gefakte Hochzeit, 2 Abschiede und 3 Willkommen.

Ja, so könnte der Titel dieser kleinen Kolumne auch lauten.

Den Begriff „Trennung“ als Familienstand scheinen Frauen und Männer ganz unterschiedlich zu interpretieren. Ein Mann kann zum Beispiel durchaus die Ansicht vertreten, er würde in Trennung leben, während er zwar eine kleine, ungemütliche 1-Zimmerwohnung angemietet hat und gleichzeitig jeden Tag im gemeinsamen Haus, das er sich mit seiner Ehefrau angeschafft hat, verbringt. Der Kopf ist zu Hause du der….lotst ihn dann und wann weg. Trennung ist eben nicht unbedingt die Trennung von Tisch und Bett, sondern die Trennung von Kopf und …..Dödel!

Mein Gott, nennen Sie’s wie sie wollen, hier geht es ja – leider! – nicht um Romantik.

„Beim nächsten Mann wird Alles anders“. Ja, nicht „denks’de“, sondern: Stimmt!

Jeder Mann is’ ‚n Ding für sich!

Der nächste ist nicht getrennt, aber wollte sich mit mir liieren, wegen meiner….

Moment, das bedarf einer extra Zeile……meiner

INTELLIGENZ!

Bei meinem ersten Kabarettauftritt mit dem Titel „In jedem Schwein steckt ein Mensch.“ erzählte ich meinem Publikum, dass auf Platz 1 der Liste der Zitate der Männer, die mich beleidigen wollten steht: „Du, du mit deiner Intelligenz“. Das müssen Sie sich mit der entsprechenden abfälligen, vor Wut zitternden und resignierten Betonung vorstellen. Ja, und gestern sollte ich auf dieses umwerfende Angebot eingehen, dass mich ein Mann wegen meiner Intelligenz als Zweit-Frau wollte. Intelligenterweise lehnte ich jedoch das achso verlockende Angebot ab.

Warum eigentlich? Wo ich Fremdgänger nicht ausstehen kann. Und wo ich es doch so liebe, nicht nur das Festnetztelefon anzustarren, sondern auch das Handy (Für Anglophile: Das mobile Phone), und auch nix Besseres zu tun habe, als in meinen E-Mails Accounts auf eine neue Antwort zu lauern. Und ein lautes „Warum meldest du dich nicht?!“ zu unterdrücken. Oder herauszubrüllen. Warum habe ich da wohl nur „NEIN“ gesagt?

Ich habe gestern noch einer Bekannten, bei der ich mich nach langer (überfälliger) Zeit wieder meldete, zu Ihrer Scheidung gratuliert (ich grüße dich an dieser Stelle, freue mich, wenn du dich wieder bei mir meldest und ich weiß, dass du das hier liest, B.). Wobei ihr schleimiges Fremdgehmonster von Ehemann wohl eher sie verlassen hat, wegen einer Anderen. B. Vergiss es! Lies dieses Wort:

FREIHEIT!

Es geht dir beruflich gut und sonst auch…und jetzt ‚ran an den Speck!

Heute habe ich eine sehr nette Frau frisch kennengelernt. Auch diese grüße ich ganz herzlich, K. und ich freue mich auf unser erstes Telefonat etc. Wir lernten uns an einem Stand für eine Fraueninitiative kennen. Ich mag keinerlei Vereine und Clubs. Schon vom Wesen her sagen sie mir nicht zu. Das ist mir zu homogen. Und wegen mir gibt’s immer Streit. Und das brauche ich nicht. Kaum erklärte ich dies dann auch vor Ort, entstand bald darauf eine Realsatire. Und Sie, meine LeserInnen (so schreibe ich eben, das hat nix mit der Initiative zu tun….) wissen, dass ich Realsatiren liebe.

Es gab da so eine Pinnwand, diese mit Dingen, die einen positiv stimmen und Dinge, die eine aufregen zu bespicken man aufgefordert wurde. Ich überlegte.

Als „die laux“ bin ich es den LeserInnen dieser Pinnwand einfach schuldig, etwas Geistreiches zu schreiben. Oder etwa nicht? Sies’de, dacht’ ich’s mir doch. Zunächst schrieb ich auf der Negativseite: „Mobbing jedweder Art. Auch von Frauen gegen Frauen!“ Auf die positive Seite hängte ich ein rundes Zettelchen unter „Ehrenamt“ (Mann, warum schrieben die nicht gleich „aktive Heilsarmee-Mitgliedschaft“?!) irgendetwas, wie „kreativ sein und Geld dafür bekommen“. Ich hab’s besser formuliert. Da ich aber mit K. noch einen Radler getrunken habe, lässt wohl gerade mein Kurzzeitgedächtnis nach. Übrigens toll: Ein schönes Gespräch, ein schreckhafter Kellner (Ursache: Modehund Terrier, kläffender-weise, unterm Nebentisch), weitere keifende Hunde (zum Glück ohne Verletzungen), Lifemusik, ‚n kühles Blondes mit Limo und Sonne!

Ach egal, weiter.

Eine andere Frau am Fraueninitiativenstand erklärte mir, dass es Frauen gäbe, die mit der falschen Wahl ihrer Männer „eben immer ins falsche Muster“ verfielen. Wie einfallsreich! So etwas Ähnliches stand auf der Negativseite auf der Pinnwand. Das regte mich tierisch auf. Es war deutlich die Schrift einer älteren Frau. Ich tippte bei der Urheberin dieses Eintrages auf ein Mitglied des SkF, des „Sozialdienstes katholischer Frauen“. Dort sagte man nämlich mal, dass Frauen, die häusliche Gewalt erlebt haben, „Führung“ bräuchten. Ätzend! Wie wär’s mit Beistand, Verständnis, Solidarität, Motivation und echter, faktischer Lebenshilfe? Ach, mir fiele da noch viel mehr ein. Aber nicht „Führung“.

Ich fragte dann die etwas – naja, ich bin dann mal so rücksichtslos ehrlich – bieder Aussehende Initiatorin, ob sie denn einen Mann habe. Nein, sie sei gegen ein „jüngeres Modell ausgetauscht worden“. Wie krass! Ich entgegnete Ihr, dass Ihre Wortwahl zeige, wie sie Frauen versächlichen würde. Mit dem Begriff „Modell“ und im Zusammenhang mit „ausgetauscht worden“. Ja, das sei ja die Sprache Ihres Ex-Mannes. Aha!

Die sie wohl übernommen hat! Jetzt brachte ich den Einwand, man könnte in dem Übernehmen des Ausdruckes Ihres Mannes ja auch so eine Art „Muster“ erkennen. (um mal ihre „Argumentation“ vorzuführen). Aber das wies sie von sich, denn sie wollte nichts-mehr-von-Männern-wissen.

„Wie, Sie wollen auch auf Sex verzichten? Für immer?“, entfuhr es mir.

„Ja“, sagte sie. Der sei sowieso nie Etwas gewesen.

„Dann haben Sie ja noch ‚was Tolles vor sich“, kündigte ich ihr an.

Da sie ja verheiratet gewesen sei, hätte sie eben keinen guten Sex gehabt und jetzt wolle sie auch keinen mehr.

Ich schrieb dann noch kurz entschlossen an die Positivseite der Pinnwand: „Orgasmen während zärtlichem und leidenschaftlichen Sex“ und ärgere mich, dass ich nicht noch das Attribut „safer“ eingesetzt habe, was ich nämlich sehr wichtig finde.
Wie kann ich Ihnen beweisen, liebe LeserInnen, dass dieser Dialog wirklich stattgefunden hat? Gar nicht. Ich kann hier nur an Ihr Vertrauen appellieren.

Und wer tut das, na

die laux

P.S. Grüße an dieser Stelle an die „Laughing Twins", die ich heute im Ratinger Poensgen Park fotografieren durfte. Sie haben natürlich nichts mit dem oben Geschilderten zu tun. Obwohl auch sie den o.g. Stand besuchten. Ich habe sie heute dreimal gesehen. Mädels, Fotos sende ich zu.
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August

07

2007

Kamps Ehe soeben (22:30h) geschlossen. Ich bin dann auch soweit. - Eine laux'sche Kolumne



Ohhhhh, mein Gott, ist das so schön rosa hier. Die Viva-Schrill-Diva Gülcan hat den verwöhnten Berufssohn Kamps gerade geehelicht.

„Ein wunderschöner Abend, und die Gäste warten darauf, dass sie sich unten sehen lassen“.


Nicht der einzige süße Versprecher des SAT1 – Frühstück-TV-Kolumnisten. Immerhin: Er ist unmittelbar vor der Trauung selbsterklärt „ebenso aufgeregt" wie das künftige Ehepaar und gleichermaßen gerührt wie „der ehemalige Boxer“, der Papi der rosa Quietsch-Ente Gülcan. Der Moderator nennt die Braut liebevoll "Gülle". Herzzerreißend!

Herrliche, selbstlose Geschenke werden von den prominenten Gästen dargebracht. Zum Beispiel von der Freundin des Formel-Eins Moderators Ebel (wie heißt die noch gleich?), ein Selbstgemaltes, die neue CD von „Scooter“. Und dann diese Waaaaahnsinns Hochzeitslocation in Travemünde mit diesem herrlichen „Märchenwald“….

….und ganz viel Reis gibt es


Surprise! Surprise!

Heiraten ist tierisch in. Scheiden auch. Aber wer denkt denn angesichts dieses rosa-glitzer-Medienereignisses daran? Und erst an Gesichtsfalten und Teppichreiniger?

Vertrau’ Pink, vergiss Flecken!


Einer meiner Lieblingswerbespots! Konnte man eben während der Werbepause sehen und hören.

Ich will auch bald heiraten. Ich bin absolut bereit.

Vielleicht aber dann doch ein bisschen anders, als ich es gerade gesehen habe.

Auf jeden Fall: Keine Werbung. Kein Kamps. Kein Medientrubel!

Aber, wie sollen mein künftiger Mann und ich das finanzieren? So eine richtig – Verzeihung! – geile Hochzeit ohne das Sponsoring von Pro Sieben? Immerhin habe ich für die mal als Freelancer als Drehbuch-Lektorin gearbeitet. Ja-ha!

Das Outfit hätte ich schon (siehe oben). Die Krone muss noch hergestellt werden. Ich habe sie schon mal mit Bitmap disaint. (Klar, kann ich Englisch: designed. So!)

Klaus, wir müssen uns da noch etwas einfallen lassen.

Du hast doch schon eine Idee, oder?

Den Klaus fragt wer? Na

die laux

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August

07

2007

Oh mein Gott - Um Himmels Willen - Herr, lass' Abend werden! - Eine laux'sche Kolumne


Foto vom erschöpften Schöpfer: die laux

Also, ich mach’s jetzt ganz kurz.

Schmerzvoll ist es eh’ schon.

Besonders für Nicht-Fußball-Fans.

Die TV- Werbung, die die kommende Bundesliga ankündigt.

Eure Gebete wurden erhört!


…heißt es da. Die neue Bundesliga kommt.

Und dann:

BECKENBAUER auf dem Sofa.

Zitat:

Na, Gott sei Dank!


Wird höchste Eisenbahn, dass er mal ‚n paar Leuten gehörig die Ohren lang zieht.

Was, Beckenbauer?

Nee, GOTT.

Das schrieb wer? Na,

die laux

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August

06

2007

Wann ist ein Bestseller ein Bestseller? - Eine Laux'sche Kolumne


aboutpixel.de

Ja klar, man braucht’s nur zu übersetzen und weiß es: Wenn sich das Ding, wir sprechen hier von einem Buch, am besten von allen Anderen, die verlegt worden sind, verkaufen lässt, ist es ein Bestseller.

Mein Buch, die „KULISSE DEUTSCHLAND“, ein – sagen wir mal Realsozialkrimi – habe ich nicht verlegt und ein Verlag leider auch noch nicht. Wissenswertes über mein Buch lesen Sie hier unter der Rubrik – da links! – „Buch“. Es wurde vorerst 2005 fertig. Aber in Deutschland ist ja so allerhand passiert, was nicht geschehen sollte und ‚ne ganze Menge immer noch nicht passiert, was längst fällig ist.

Da sind wir uns doch einig: Die Menschen wollen arbeiten und sich nicht versklaven oder kriminalisieren lassen. Diese ganze Hartz IV Farce hat nichts außer Mehrkosten, aber auch mehr Armut verursacht. „Überflüssig wie ein Kropf“ würde man in meiner ehemaligen Wahlheimat Bayern sagen. Aber echt!

„Ich bin dann mal weg“ von Hans-Peter Kerkeling, das er bemerkenswerter Weise bereits 2001 geschrieben hat und jetzt, 2007 ein Bestseller ist, habe auch ich gelesen. Ein wirklich nettes, gut geschriebenes Buch. Aber wäre es ein Bestseller, wenn, ja wenn nicht tausend Umstände zusammengekommen wären. Mal abgesehen davon, dass der „Hape“ eine wichtige Vorrausetzung erfüllt hat, in dem er das Werk (als Tagebuch) geschrieben hat und ihm nicht eine Pilgerin prophezeit hätte, dass das Tagebuch bestimmt ein Bestseller wird. Dieser „Evi“ glaube ich, hieß sie, hat er ja auch andere Sachen geglaubt. Na, wenn’s hilft!

Hinzukommt die Kleinigkeit, dass Kerkeling, was er auch auf seiner Pilgertour amüsiert feststellte, ein „Prommi“ ist. Da hilft, Leute. Das sag’ ich Euch. Da ich bisher „die laux“, ja halt, naja: die laux bin, hilft das einem Verlag noch nicht wirklich aus meinem wirklich spannenden und aufklärerischen Buch über den Sozialabbau in Deutschland, zu kommunizieren, wer ich denn bin. Einfach zunächst mal eine Autorin. Wie schlicht!

Eine nette, eine ganz ehrlich, wirklich nette Beraterin einer Arbeitslosenberatungsstelle sagte mir voller Schwärmerei, sie hätte da so ein spannendes Buch über Hartz IV verschlungen. Sie hätte es in einem Rutsch durchgelesen.

Den Namen der Autorin wusste sie jedoch nicht. Es ist Frau Gillen, die festangestellte Redakteurin beim WDR ist. Also: Beruflich und finanziell in trockenen Tüchern. Und: Nicht prominent, aber bekannt. Der WDR halt. Den kennt man.

Ich putze gerade Klinken, dass es Einen nur so blenden muss. Aber, egal, wo ich mich melde, - ich gleiche somit J.K. Rowling, der Autorin von 7 Harry Potter Büchern, die dereinst Verleger als Sozialhilfeempfängerin abgewimmelt haben, mittlerweile ist sie reicher als „die Queen“ – es heißt: „Hach, wenn Sie wüssten, was man mir Alles zuschickt, aber machen Sie mal.“

Angebot und Nachfrage! Irgendwie ist zur Zeit jeder Mäzen, jeder Verleger, jeder Galerist ein Star, um den die Künstler schwirren, wie Motten um das Licht.

Wer’s glaubt, wird selig! A-men!

Ist es der Titel, den ein Buch zum Bestseller macht? Auf dem Tisch des Medienzentrums Ratingen (wann werde ich mich an diese Stadt gewöhnen?) liegen Titel wie „Anleitung zum Männlich Sein“ und Lebe wild und unersättlich – Freiheiten für Frauen, die mehr vom Leben wollen“, „Die Reifeprüfung – Die Frau von 50 Jahren“ und so weiter und so fort. Kein Witz. Ich weiß, die Titel könnte ich mir jetzt boshaft ausgedacht haben. Aber die lauten wirklich so.

Es ist der Name. Das isses! Sonst nix!

So, jetzt kommts: Wenn Sie einen Donnerhall verklingen lassen: Die Laux muss her: Ihr Buch in den Verlag, Ihre Fotos in die großen Galerien und die laux muss auf die Bühne, auch ohne Demo-Tape! Verdammt, dann wird das was.

Aber dazu müssen SIE aus der Kurve kommen.

Diese Bettelei ist blöde. Bei meiner Akquise weise ich immer auf diese Website hin.

Ja, ist das denn nix?!!

Hingucken und Einträge ins Gästebuch bringen. Ja, machen ‚’Se das mal.

Würd’ mich freuen!

Sagt wer? Na,

die laux

P.S. The one and only.
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August

03

2007

Ein Seehofer kommt…selten nicht allein’. Fragt sich nur, wie lang’. – Eine laux’sche Kolumne


Foto: die laux

Ich musste die aktuelle Ausgabe der „Bunte“n kaufen!
Die Verlassene (hier überlege ich mir noch einen passenden Begriff) von Horst Seehofer auf der Titelseite mit dem friedlich schlafenden Ergebnis einer – wie der Herr es seiner Partei nun weiß machen will – bereinigten Messalliance.

Es ist Zufall, dass diese Frau mit Nachnamen „Fröhlich“ heißt und in ihrem Vornamen das Wort „nett“ steckt. In Anette. Es ist kein Zufall mehr, dass die ganz in rosa-für-die Kameras-der-Presse-Verhüllte „Felicia“, die Glückliche heißt. Und schon gar nicht, dass die Mama mit einem glücklichen Lächeln auf der Bunten zu sehen ist, und in der Bunten. Und erst Recht ist die Schlussfrage der Bunte-„Journalistin“ und die Antwort von Frau Fröhlich nicht ganz zufällig ans Ende dieses Leitartikels gesetzt:

Frage: „Fühlen Sie sich in diesem ganzen Gefühlsspiel eigentlich als Verliererin?“
Antwort: „Warum sollte ich das? Ich halte doch das größte Glück der Welt in meinen Armen.“

Zitierte es (die laux) und knallte die Bunte neben Ihren Schreibtischstuhl.

In dem Artikel wird nicht, aber auch gar nichts dem Zufall überlassen: Frau Fröhlich bekennt sich nicht nur weiter zu Ihrem Arbeitgeber in der CDU, Herrn Laurenz-Meyer. Nein, sie steht ganz und gar – sie ist übrigens offiziell Rechtsanwältin, ich würde sagen PR-Referentin der CDU/CSU – hinter der schwarzen Koalition und weiß gehirnflink auch auf eine so scheinbar spitzfindige Frage zu antworten, ob denn Frau van der Leyen sich schon bei ihr gemeldet habe. So sieht man wie durch eine rosa Brille - denn das ist die Leitfarbe der Fotostrecke - die Aktivitäten der erzkonservativen Volkspartei. Sie freue sich sogar auf die Rede von Frau Pauli, weil der Seehofer doch so gut kontern könne. Kann er?

Die Ex-Konkurbine (ja, das wäre ein Begriff, den man anwenden könnte) zeigt sich nun ohne jede Reue und voller Dankbarkeit. Mein Gott, das zeugt von regelrecht royaler Disziplin! Oft hallte es ja in Bayern: „Wir wollen unsern allen König Ludwig wieder haben“.

Lediglich die Art und Weise, wie die Föhlich – sagen wir es doch mal deutlich – abserviert wurde, hat ihr in ihrem jugendlich, mütterlich, frischen Gesicht kurzfristig ein paar Grollfalten bereitet. Sonst nix!

Wer hat es nicht erlebt, als Frau von einem Mann eine Komödie vorgeführt zu bekommen? Auch ich gehöre zu diesen Frauen. Man lernt Jemanden kennen, plant nichts; denn das ist das Gift jeder Spontaneität und Leidenschaft und bei dem Typen ratterts im Kopf: Das richtige Timing, wann er zum Zug kommt und wann er wieder abspringt. Wann er mit welcher Lüge und welchem Kompliment, schließlich, wenn die Pimperin seines Egos die ersten misstrauischen Fragen stellt, wann er sie das erste Mal empört „zurecht weist“ und sich dann – einen anderen Ausweg gibt es für ihn nicht mehr – aus dem Staub macht, um, ja um sich botox-artig geglättet von dem süßen Gift der Ex-Geliebten wieder dem miefigen Kompromiss des Ehealltags zu widmen. Bis er sich die nächste Dosis holen muss.

Ob dumm oder intelligent, schön öder krötenartig, reich oder arm: Es ist immer wieder das Selbe: Ohne Offenheit geht so was nie gut aus. Und Eines möchte ich noch feststellen: Frauen sind kreativer. Wenn der Mann nur an sich denkt, wird daher die echte Befriedigung, die Erfüllende – ob kurz oder lang - für ihn ausbleiben. So oder so. Gell?!

Das schrieb für Männer und Frauen wer? Na,

die laux
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Juli

20

2007

Kammer des Schreckens – Eine laux’sche Kolumne


Foto: die laux

Ja, so sieht das ungefähr aus, wenn ich in einer klassischen Kaufhaus-Umkleide Kabine stehe.

Ha, von wegen!

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich sehe schrecklich aus, in Umkleidekabinen. Ja, es muss an diesen Kammern des Schreckens liegen: Eng, von draußen kann man den Umkleidevorgang ohne Umschweif sehen. Innen: Kaltes, gnadenloses Licht. Ohne jedes Erbarmen.

Haben Sie als Kind auch mal abends das Licht ausgeschaltet und dann eine Taschenlampe gegen die Fläche Ihrer ausgestreckten Hand gehalten? Es leuchtete gruselig blut-rot und – uahh! – man sah seine Adern.

Auch ne Art seinem Körper auf den Grund zu gehen und gleichzeitig eine Mini-Horror-Szene zu veranstalten. Gut zum Geschwister-Erschrecken und danach halbtot lachen.

Wofür sind diese Umkleidekabinen gut? Um eine positive Kaufentscheidung zu treffen?

Wohl kaum!

Dieses knallharte Licht, dieses Röntgenapparat für Nicht-Radiologen, lässt einem das Adrenalin aufwallen. Man wirft die Klamotten auf einen Ablageständer, wirft der Verkäuferin im Vorbeigehen….ach was, im Vorbeirasen noch zu „Hat nicht gepasst“ und…

Und der Tag ist gelaufen.

Jetzt erzählte mir eine Frau, dass sie gehört hätte, es gäbe auch ganz andere Umkleidekabinen. In Exklusivläden: Schmeichelndes Licht, leise, unaufdringliche Musik.

Da schwebt man, gehüllt in feinste Stoffe in die tollsten Fantasien. Hier bin ich Prinzessin, hier soll ich’s sein!

Ich bin mal vor ein paar Jahren, ja auch schon vor 20 Jahren mal in so einen edlen Laden gegangen, um zu sehen: Wie sehe ich eigentlich als vermeintliche High-Society-Lady aus?

Um Stress zu vermeiden, outete ich mich sofort und bekannte, dass ich nicht über die notwendige Liquidität verfüge, um mit diesen kostbaren Kleidern Glanz in eine Vernissage oder ein anderes hoch-anerkanntes, gesellschaftliches Ereignis zu bringen.

Ich weiß nicht, ob man noch hoffte, dass ich eines Tages in zum Genuss ausreichendes Kapitals gelangen würde, um dann zur adäquaten Klientel eines solchen Exklusivschuppens zu zählen, aber….Aber man ließ mich gewähren.

Ich trage Größe 36. OK, Größe 36, 38, bei einer Größe von eins-ziebzig. Und bei mir ist Alles proportional, was hier ein sachdienlicher Hinweis für das Folgende sein soll.

Nun ja. Die Kleider waren zu kurz. In der Taille allesamt zu weit (Juch-huuu, auch die 36er!). Aber in der Oberweite schien’s mir zu fehlen. Da brauchte man Körbchen-Größe C. Wer hat das bei meinen Maßen?

Ich komme – und da scheint mein Lebenserhaltungstrieb zu funktionieren, auf den ich mich doch recht gut verlassen kann – zu folgendem Ergebnis:

Diese schweineteuren Klamotten, mit denen ich meine Miete mehre Monate bezahlen könnte, sind zwar für Frauen meines…….Alters!....Und: Diese Frauen tragen mörder-hohe Pumps, beziehungsweise lassen sich damit zu Steh-Parties fahren. Fahren! Und lassen sich die Brüste mit Silikon pimpen. Zu Körbchengröße C. Minimum!

Und ich? Meistens gefalle ich mir ganz gut. Aber mit Sicherheit nur bei Tageslicht. Es gibt Schlimmeres. Und da isser wieder: Mein Lebenserhaltungstrieb.

Erzählt wer? Na,

die laux
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Juli

16

2007

Warum ist es an der KÖ so schön? - Eine laux'sche Kolumne


Foto: dielaux

Ja, warum finde gerade ICH die Königsstraße von Düsseldorf so schön? Liebevoll die „KÖ“ genannt. Ausgerechnet ich und ausgerechnet dieses kapitalistische Pflaster.

Im Ernst: Das wurde ich gerade eben gefragt.

Zur Antwort holte ich dann aus und war kaum zu bremsen. Und das hörte sich ungefähr so an:

Die Schaufenster der KÖ sind ein Ereignis. Es gibt dort einen Modeladen, das Label weiß ich jetzt nicht, der hat immer so dramatische Dekorationen. Sehen Sie sich nur das Schaufenster in dem Foto da oben an. Die zwei Schönheiten, die so blass sind, dass meine Kamera sie zwangsläufig überbelichtet darstellt. Wie sie erstrahlen! Und dann dieser dicke, barocke Rahmen des Spiegels. Eine herrliche Mini-Bühne!

Die KÖ-Schaufenster sind es schon alleine wert, dass ich mich immer wieder in Begleitung meiner Kamera dorthin begeben muss.

Für den Einen Sinnbild des Kapitalismus wie „die Max“ in München, die Maximiliansstraße, ist für mich die KÖ Ästhetik und Drama (im besten Sinne) zugleich.

Man kann sich dieser Dramatik nicht entziehen und wird ein Teil davon. Frauen in hochhackigen Schulen haben einen „Drama-yes-Drama-Baby-Gang“. Catwalk-Lehrer Bruce würde ständig in ungezügelt laute Verzückung geraten würde, wäre er hier.

Die ans Ohr schicker business-bedresster Männer gehaltenen Handies wirken gleich viel filigraner, an der KÖ. Auch wirken die Gespräche wichtiger, klingt das Lachen amüsierter, melodischer als an der Heinrich-Heine Allée oder dem Münchener Stachus, klassisch „Karls-Platz“ genannt.

Die Haltung der Beine auf Caféstühlen sitzender Frauen wirken geschult Erika-Berger-mäßig.

Wer ungestylt auf die KÖ geht, in ballonseidenem Outfit, mit fettigem Haar, wird bald die Augen verschreckt öffnen, bei dem visuellen Echo – diesem No-Go-Ruf- das er unvermittelt erhält und darauf bedacht sein, so schnell als möglich die KÖ zu passieren.

Was die KÖ betrifft, bin ich ganz und gar parteiisch, wie Audrey Hepburn in dem Kultfilm „Frühstück bei Tiffany“, wenn sie sagt, dass sie zum Juwelier Tiffany muss, wenn sie „Weltschmerz“ verspürt. Der verfliegt im Angesicht soviel glitzernder Pracht.



Schwärmt wer? Na,

die laux

P.S. Muss ich mich der Ästhetik und der Kunst der Schaufenster als politisch bewusster Mensch entzieh’n? Damit, liebe Leute, habe ich keinen Vertrag.

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Juli

13

2007

Darf's noch mehr sein? Nein. Danke!!! - Eine laux'sche Kolumne


aboutpixel.de

Also, es gibt Dinge, auf die wir echt verzichten können, die sich uns aber regelrecht aufdrängen. Flyer zum Beispiel. Ja, dieses Werbepapier im Briefkasten. Es müsste sich doch längst herum gesprochen haben, dass fast Jeder so was direkt in den nächsten Papierkorb oder in die Tonne befördert. Unsinnig, dafür Bäume zu fällen. Ich vermute ja, dass die Unternehmen, besonders die ganz Großen diesen Müll produzieren, nicht um den Kunden zu informieren, sondern den Mitbewerber. Also die Konkurrenz. So nach dem Motto „Ätsch bätsch, wir waren schneller als Ihr!“

Die Steigerungsform von Flyern im Briefkasten sind Flyer in Plastiktüten. Bei Mc Paper, übrigens einer Tochter der Deutschen Bundespost, werden die Mitarbeiter dazu angehalten, jedem Kunden nicht nur die Ware in eine Tüte einzupacken, sondern auch einen Flyer mit den neuesten „Angeboten“. Ja, genau! Gehen Sie mal zu Mc Paper und kaufen 500 Blätter Schreibmaschinenpapier. Da werden Sie Hundert Pro gefragt: „Hätten Sie gerne einen Kugelschreiber dazu?“ Boah, das nervt, oder? Mir sagte mal eine Mc Paper Mitarbeiterin – dabei leicht nach vorne gebeugt zu mir gewand, damit sie nicht so laut sprechen muss: „Das hat uns unsere Chefin gesagt, das wir das jedes Mal fragen müssen.“

Na suuuuper: Jetzt muss man sich wie Letzte fühlen, wenn man die Gängelei der Unternehmer gegenüber ihre Mitarbeiter nicht unterstützt. Das Geschäft mit dem schlechten Gewissen. Auf die Taktik stehe ich ja!

Seitdem ich das erste Mal beim Bäcker und beim Metzger war, werde ich armes Ding gefragt: „Darf’s noch mehr sein?“ Als Kind hat man mir die Kohle zum Einkaufen abgezählt. Da kannte man die Preise auch noch, und die stiegen nicht jeden Tag. Außerdem sagte man mir ganz genau, was ich mitbringen sollte. Und das tat ich dann auch. Also: „Nein, danke.“

Wie oft habe ich in meinem Leben schon „Nein Danke“ gesagt? Hach, ich weiß es nicht. Ich hatte seltener Sex, als dass ich „Nein Danke“ gesagt habe. Bisher. In meinem Leben.

Leute, das ist bitter. Diese Erkenntnis führt jetzt zu einer Konsequenz….Aber ich muss noch darüber nachdenken. Hmmmm, weniger nein-danke-Sagen oder mehr Sex haben?

Also: Jetzt langt’s aber. Vor welche Alternativen einen Metzger und Bäcker und……jetzt auch noch Mc Paper stellen. Unglaublich.

Das ist wie bei meinen Freunden von Tchibo. Wie oft wäre ich schon beinahe im übertragenen Sinne mit meinem Astralhintern einer Tchibo-Verkäuferin ins Antlitz gesprungen, als sie mich fragte: „Möchten Sie auch Kaffee?“ Was? Kaffee? Bei Tchibo? Achso, ehm, stimmt ja. „Nein, danke.“

Sehen Sie, da haben wir es wieder!

Und da fällt mir noch etwas ein: Callcenter. Es klingelt. Anonyme Telefonnummer. Ich nehme trotzdem ab. Und eine honigsüße Stimme wünscht mir „einen wunderschönen Tag“. Fragt mich als nächstes, ob ich Frau Laux wäre. Ja, das ist diese Fragetaktik, bei denen man Ja-Antworten provoziert. Ich habe jetzt neben meinem Telefon eine gelbe Trillerpfeife liegen. Herr Wallraff, nein, ich habe kein Mitleid mit diesen Leuten. Dann müsste ich das Spiel ja mitspielen. Deshalb. Abpfiff anstatt „nein danke“.

Es pfeift zum Abschied heute wer? Na,
dielaux



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Juli

05

2007

In beinahe jedem Mann steckt ein Horst Schlämmer - Eine laux'sche Kolumne vom Selbstbewusstsein der Männer ...oder so.


Foto: aboutpixel.de mit Dank

Ja-haaaaa. Nicht DIE Männer. Es gibt doch Ausnahmen. Und die interessieren mich sehr. Eine Ausnahme zu treffen würde mich schon glücklich machen. Es wäre ein Effekt, als würden unsichtbare Hände den Horizont öffnen und......die Sonne würde erstrahlen. Das klingt nach einer Geburt. Finde ich. Ich komme mal wieder vom Thema ab.

Es geht um den gemeinen Mann. Einer selbstbewussten Spezies auf so zwei bis drei Beinen. Was macht sie aus, diese besondere Art Mensch?

Ihre Selbstwahrnehmung. Kein Spiegel, kein Foto, kein Feedback von mir, nix hilft: Wenn’s ums Ego geht, steht der Mann da wie ne 1. Man sieht’s oben. Macht immer 'ne gute Figur.

Besonders - und ich werde nicht müde, es immer und immer wieder zu erwähnen - im Internet. Im größten aller Dark Rooms. Da ist jeder Mann smart und darf wählerisch sein. Da musst du erst ein Foto von dir zeigen, damit der Herr überhaupt mal erst mit dir chattet.

Dabei gibt’s doch schon so viele Fotos von Frauen. Da muss man zum Beispiel nur mal auf die Seite von Tchibo gehen und schaut sich Wäschemodelle an. Wirklich heiß. Nur sehr abtörnend, wenn da steht:

Leider vergriffen!


Was sich natürlich auf die Ware bezieht.

Aber, wer Schwierigkeiten hat, eine Frau nach Maß kennenzulernen und keine Kohle für einen guten Porno, dem empfehle ich den Burner „Bauch, Beine, Po“. Ein Film, in dem der Cellulite der Kampf angesagt wird. Ohne Kompromisse.

Aber mit einer Frau, die die Anti-Cellulite Übungen vorführt, auf eine Art und Weise…..wie es so einen Horst bestimmt anspricht.

Ich meine, da sitzt eine Brünette in einem sexy Kostüm auf einem Bürostuhl, den sie für ihre …Übungen auf die richtige Höhe justiert und zieht dann die Beine an. Die Dame ist höchstens 24 Jahre alt. 25 gebe ich ihr nicht. Aber: sie hat ein eigenes Büro.

Jetzt habe ich mich in sie hineinversetzt….und mich gefragt, was passieren würde, wenn ein Arbeitskollege im Format eines Horst Schlämmer plötzlich ihr Büro betritt. Das könnte unterschiedliche Konsequenzen haben. Entweder wird er geil. Das ist sehr wahrscheinlich! Oder er kompensiert, dass er chancenlos ist und zeigt sie bei der Personalabteilung wegen sexueller Belästigung an, wobei sie eine Abmahnung erhält. Dieser Horst Schlämmer Typ reibt sich dann seine schwitzigen Hände vor lauter Schadenfreude.

Sind wir noch bei der Situation, dass ein Horst Schlämmer Typ sich gerade diese Szene anschaut, wird ihn die Gegenwart des im Film auftauchenden Horst Schlämmer Typen bestimmt nicht sexuell erregen.

Wohl aber die nächste Szene. Unser Modell führt die Rollmassage vor und stützt dabei ein Bein auf die Kante einer riesigen Badewanne. Diese Badewanne befindet sich in einer Penthousewohnung in der Innenstadt einer Metropole und weist neben einem gigantisch luxuriösen Badezimmer auch ein eigenes Schwimmbad auf, in diesem selbstverständlich auch Anti-Cellulite Übungen effektivster Art und Weise mindestens 1 x wöchentlich praktiziert werden können.

Zurück zur Badezimmer-Szene: Sie sitzt also auf der Kante diese Badewanne und massiert das Bein, das sie auf die Kante platziert hat und knetet – bitte, ohne sich zu kneifen, so die Empfehlung – ihr Bein, das völlig makellos ist, mit einem strahlenden Lächeln sys-te-ma-tisch durch und wirft zwischendurch den Kopf nach hinten. Und: trägt ein schwarzes Spitzenhöschen (nicht von Tchibo) und ….was soll ich sagen?......sonst nix!

Nun wird besonders jeder Horst Schlämmer Typ begeistert sein, dass dieses Model nicht eine Delle hat. Und was wird er tun? Er wird vergessen, die entliehene DVD rechtzeitig wieder an die Bibliothek zurückzugeben.

Das könnte peinlich werden. Besonders, wenn er dann anfängt mit der Bibliothekarin darüber zu diskutieren, warum er die Überziehungsgebühren nicht zahlen möchte und eine sexy Frau hinter ihm in der Schlange steht und hinter ihm sagt: „Mensch, bei dem ist doch Alles zu spät.“

Horst Schlämmer wird dann wieder ins Internet gehen und dann schreiben: „Frauen, ohne Bild keine Chance“. Dann beginnt für ihn wieder der Lauf der Gerechtigkeit.

Gell, Horst?! Ich hab's dir ja schon geschrieben: Du bist nicht allein. Du hast Rücken und ich Bauch, Beine, Po. Nur, bei mir ist das net so problematisch. Verstehs'de?

Fragt wer? Na,

die laux
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Juni

26

2007

Bohlen & Co.: Omnipräsent ist nicht gleich omnipotent - Eine laux'sche Kolumne


aboutpixel.de

Ja, heute sind mal die männlichen Vertreter dran, über die man als TV-Zapper, der an nichts Böses denkt, immer wieder stolpert.

Isses denn war, da isser schon wieder, der Dieter Bohlen?! Hätte Oliver Geißen als Moderator in seiner x-ten Sendung über die 80er Jahre nicht den akkustischen Beweis über Dieter Bohlens nicht vorhandene Gesangsstimme erbracht, hätten wir es – dank Modern Talking – nicht sowieso bemerkt? Und wo isser dieses Mal? Auf Mallorca, von Sangria-Kennern liebevoll „Malle“ genannt, trat er mit seinem frisch gecasteten Superstar Mark Medlock auf. Ein wirklich süßer Kerl mit einer tollen Stimme. Ein Schnuckel, der es auch mal langfristig zu etwas bringen könnte. Nur: Er ist, was den Bohlen betrifft, sein „Schnuggelsche“ einfach ein bisschen zu treu, oder sagen wir es ruhig, zu treudoof anhänglich. Sang er doch mit dem Dieter auf der spanischen Insel ein Duett und…..Und? War nicht zu hören! Lediglich ein Wispern vernahm man. Der alte kastratenähnliche Sound von Modern Talking.

Nicht genug des bohl’schen Unwesens. Ich meine nicht sein viereckiges Ding, sein Dings, sein Buch da, das er …….*hust……geschrieben und mit seiner Stimme vergoldet hat….*hust. Und ich spreche auch nicht seine Frauen an. Nein:
Er wird jetzt anstelle der Ute Lemper die Juror-Stelle in „Let’s dance“ einnehmen. Was sollen da wohl für Kommentare kommen? Ich will es mir nicht vorstellen. Allein, mein Geist weigert sich in die Niederungen der bohl’schen Kakophonie mit der logorroeh’schen Nebenwirkung zu sinken. Da komms’de ja nicht mehr raus, aus dem Morast!

Ah, und das dieses große Kind, der Ollllllliver Geißen. Muten Sie mir nicht zu, mich damit zu plagen, mir ins Gedächtnis zu rufen, in wie vielen TV-Formaten dieser Mann aufgetreten ist!

Dann gibt’s diesen neuen Trend. Den, dass Ex-Sportler Mode-Labels vertreten. Boris Becker, der nach seinem Ausstieg aus dem Tennissport und den diversen Gerichtsprozessen finanziell nicht in die Gänge gekommen wäre (ha-ha!), vermarktet jetzt Klamotten. Haben Sie seine Frisur gesehen? Die geht ja gar nicht. Dieser urgroßväterlich nach hinten pomadete Cut. Errrg!

Ich werd’ nicht mehr: Jetzt fällt mich auch noch Christian Anders ein. Wieso das denn jetzt? Christian Anders, der Sunny Boy Sänger der 70er Jahre, die Talkshowpeinlichkeit als Rivale eines multi-protz-beringten Möchtegern Superreichen um ein blondes Monster des Grauens, dieser Ex-Guru und jetzt …..auf der Bühne des ultrahippen (na-jaaa!) ZDF-Fernsehgartens, moderiert von der ostalgischen Jo-Jo-Effekt-ich-bin-bei-Weight-Watchers-ausgestiegen-Kiwi, Andrea Kiewel.

Ne, diese Erinnerung gibt mir gerade den Rest.

Holt doch endlich mal die anderen Künstler und Künstlerinnen auf die Bühne. Meine Augen und Ohren haben Hunger. Ganz viel Hunger!!! Und meine Füße werden zappelig.

Ich muss da selbst hin. Zu den Brettern nach oben. Zum Brettern. Lasst mich durch, durch dieses Wachsfigurenkabinett! Ich bin heiß!

Ruft wer? Na,
die laux
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Juni

16

2007

Money makes the World go round - Aber nicht die ganze Welt! - Eine laux'sche Kolumne


aboutpixel.de

Da macht mal 'n paar Tage Pause mit dem Web-Blog und schon passieren wieder tausend Dinge, die mich mittlerweile blind nach der berühmten Lufthansa-Tüte greifen lassen.

Wo anfangen?

Die Reece-Version von Tornados fliegt über friedliche G8-Gipfel Demonstranten. Man ist nicht sparsam mit der Investition dieses Einsatzes, auch nicht mit unsäglichen Malmots, wie zum Beispiel der Beschönigung des Staatssekretärs Peter Altmeier, CDU: Es ginge hier
lediglich um eine Manipulation von Straßen.

Der CDU Innenpolitiker Wolfgang Bosbach sprach gar von
Erddepots, die man aus der Luft orten wollte.


Ja, und ich suche nach Intelligenzdepots und Depots von Menschlichkeit. Nach Depots von Logik und Aufrichtigkeit und ich suche und suche. Ohne Hilfsmittel werde ich da wohl nicht fündig. Oder liegt es daran, dass ich am falschen Ort suche, wenn ich mich zum Beispiel auf dem Parkett der hohen Politik umschaue? Ach, gespart wird auch. Na klar. Z. B. bei den Unterkünften für Gefangene in Rostock. Sind das Bilder aus Deutschland? Ja. Bilder von Gefangenen, die auf Matten in Käfigen liegen.

À propos „Sparen“. Warum nicht mal ein anderes Wort dafür etablieren, wie zum Beispiel „Merkeln“? La Merkel weigert sich, auf Niedriglohnjobs zu verzichten, die vollzeittechnisch sogar unter dem Arbeitslosengeld II liegen, von dem man nicht leben kann. Ja leben, was heißt schon leben?! Diese tapfere Frau. Sie will nicht verzichten. Da geht sie lieber für ihren lumpigen Diätenlohn arbeiten, schüttelt ohne Ekel jede Hand im Sinne der Diplomatie, auch wenn noch soviel daran klebt. Da sagt sie dann, die Mutter Theresa, die Best Woman of the World:
Lieber Aufstockleistungen, als auf die Jobs zu verzichten.


Ja, wenn die Diät zu knapp ist, dann soll eben noch soviel Geld darauf gelegt werden, dass Ihr Gehalt dann das Niveau von Hartz IV erreicht. Echt Klasse, die Frau!

À propos Hartz IV. VW:
Der ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete Uhl, Ex-Betriebsratsmitglied von VW wurde nach zwei Jahren juristischem Hin und Her zu einer echten Taschengeldstrafe „verurteilt“. ER hat dann lieber doch gestanden, damit die delikaten Zeuginnen nicht im Prozess aussagen. Sie wissen ja, es ging darum, dass der Gute seine sexuellen Bedürfnisse von Damen des Horizontalgewerbes stillen wollte. Wie, das soll bestraft werden, fragen Sie. Ehm ja: Wenn derlei Verlustierungen der Arbeitgeber, hier: VW, zahlen soll. 39.200 Euro. Bevor es Ihnen Tränen des Mitleids in ihre Augen treibt: Es geht hier um 280 Tagessätze zu je 140 Euro. Moment, ich musste mit meinen weitsichtigen Augen noch einmal auf meine Notizen schauen. 140 Euro erhält der Mann (offiziell) alleine netto pro Tag. Zur Erinnerung: Das sind 280 DM. Inflationsbereinigte 300 DM/Tag.

Lufthansatüte!

Der Herr Uhl ist schon Schnee von gestern, aber die Sachsen-Affäre rieselt weiter vor sich hin. Nein: Es weitet sich ein Schneesturm aus. Wild und eisig. Die Tatverdächtigen schlottern vor anderen Kriminellen, die sie nun bedrohen, erpressen und beklauen.

Zum Hintergrund der Sachsengeschichte: Juristen, Journalisten (Hallo, Kollegen! Geht’s noch?!), Mitarbeiter des Verfassungsschutzes und – yeppa! – auch durchaus, mit heißem Bemühn’, Mitarbeiter des Innenministeriums Sachsen sind in
Geschäfte mit Immobilien und Zuhälterei verwickelt.



Jetzt kommt der Clou. Den muss ich aus der TAZ zitieren:

kennen die Akten außerhalb des Verfassungsschutzes nur der Landesdatenschutzbeauftragte, die Geheimdienstkontrolleure im Landtag und zumindest ein paar Journalisten.


Man spuckt sich halt nicht gerne in die eigene Suppe.

À propos „Spucken“:

Lufthansatüte auch beim Thema
Zwangsarbeiterentschädigung

. Da wird sich auch von der Grand Dame, der Namensgeberin des folgendes Ausdrucke etwas zusammengemerkelt: Es geht hier um eine Pro-Kopf-Summe von 2.500 Euro bis 7.500. Das ist widerlich makaber (nicht anders verhält es sich mit den Stasi-Opfern: Zeit und Leid sind relative Begriffe, für die Opfer aber äußerst konkret). Und Frau Merkel spricht es auch noch selbst aus, nicht ohne Dramatik. Mit einem leichten Buckel liest sie es Wort-für-Wort ab:
Eine echte Entschädigung gibt es nicht.

Ne, aber n echten Schaden, Frau Merkel.

Jaja, verzichten soll man nicht, Frau Merkel. Das sagten Sie doch. Für wen oder was ist denn das ganze Geld, das übrig bleibt. Hm?

Fragt wer? Na,

dielaux
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Juni

04

2007

die laux: Kabarettistin mit politischen- und Alltags (gibts das?) -Themen? Buchen, Hören und Gucken und Zahlen!

Gisela B. Laux ist nicht (mehr) böse, wenn man sie "die laux" nennt.

Nun, da sich die Kabarettistin, die sich bewusst von den Comedians distanziert, ihren Namen selbst gegeben hat, ist Alles in Butter.

Aber wenn mal etwas nicht stimmt, z.B. wieder ein irrsinniges Gesetz geplant oder verabschiedet wird, Aufsichtsräte sich nur bücken, um sich über und über mit Geld überschütten zu lassen, ein hämischer Witz unter der Gürtellinie auf Kosten Benachteiligter von irgendeinem selbsternannten Spaßvogel geäußert wird, springt die laux zuerst zu ihrem Laptop, schreibt mit spitzen Fingern nieder, was ihr wie aufgefallen ist, um es dann auf der Bühne mit ganzem Körpereinsatz und messerscharfen Worten dem "geneigten Publikum" zu präsentieren und es aus der Reserve zu locken.

Ihr Markenzeichen sind ihre hohe Authentizität und semantische Lapsus', wie zum Beispiel "Ich habe ein Gedächtnis wie ein Sieb".

Wer "die laux" mehrmals die Woche mit Ihren aktuellen Texten erleben will, klickt die Rubrik "Ausgespu(c)kt" auf ihrer website www.dielaux.de an.

Ansonsten kann man unter "Sehen und Hören" ein komplettes Programm ("Was nix kostet, is(s)t nix") von ihr lesen. Ihr erstes Programm trug den Titel: "In jedem Schwein steckt ein Mensch". (siehe unter "Termine" und "Presse" auf der Website von dielaux.de)

Wer auch 'was auf oder für die Ohren will: Bitte sehr! die laux ist so echt, dass man manchmal glaubt, sie übertreibt. Tut sie es oder tut sie es nicht? Das muss man selbst erleben, um es einschätzen zu können. 100% die laux. Was will man mehr?

Buchungen bitte via Kontaktformular.

Auskunft gibt die Managerin Gisela B. Laux von wem?, na von

die laux
P.S. Das mit der Website wussten Sie ja schon. Jetzt kommts drauf an, dass wir uns mal wieder live begegnen. Ja-ha!
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Mai

17

2007

Selbstjustiz innerhalb der US Justiz: Des Pudels Kern!


"Wurm 'drin". photocase.com

Goethes Faust I, Wagner, "Vor dem Tor":

Berufe nicht die wohlbekannte Schar,
Die strömend sich im Dunstkreis unterbreitet...
So bringt der West den Schwarm, der erst erquickt,
Um dich und Feld und Aue zu ersäufen,
Sie hören gern, zum Schaden froh gewandt,
Gehorchen gern, weil sie uns gern betrügen;

Sie stellen wie vom Himmel sich gesandt,
Und lispeln englisch, wenn sie lügen...


So sollte es den US-Kunden eines in Washington niedergelassenen Walmart ergehen, als sie am vergangenen Wochende Lisa King mit dem Schild

I AM A THIEF - I STOLE FROM WALMART

sahen.

Als Alternative zu 60 Tage Gefängnis musste sie dort an mehreren Tagen zur Einkaufs-Primetime von 11h - 15h stehen, weil sie Waren im Wert von 7 US$ gestohlen hat.

"Creative Sentencing" heißt diese Form der Verurteilung, bei der das Schamgefühl des Täters hart und nachhaltig getroffen werden soll.

Das Internet wird nicht immer zu miesen Zwecken missbraucht. Es macht auch, wie man an der folgenden Re-Aktion sieht, zuweilen richtig Sinn:

Leser der Internetseite "Gadsen Times" reagierten zum Teil äußerst schrottig, wie zum Beispiel mit dem Kommentar, dass diese Strafe besser sei, als Jemandem die Hand abzuhacken. Typischer, blinder US-Anti-Islamismus.

Aber es schrieb auch ein Leser, "den Kunden würde es sicherlich gefallen, wenn Walmart-Manager mit Schildern um den Hals vor ihren Filialen auf- und abgehen müssten, auf denen steht: Ich nehme meine Kunden regelmäßig zuviel Geld ab".

Die Süddeutsche Zeitung, die Quelle für diese Nachricht, kommentiert: "Die Walmart-Führung muss das auch gelesen haben. Sie wies ihren Filialleiter an, das Schaulaufen nicht wieder zuzulassen."

Sagen Sie selbst: Bloggen macht Sinn. Besonders, wenn man durch das Ausspucken eines Spukes Selbigem ein Ende damit bereiten kann.

fragt indirekt wer? Na,
die laux
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Mai

16

2007

"heute" Nachrichten: Aus dem Äther gen Äther. O weia!


Photocase.com

Dass Nachrichten Etwas ausrichten, mag erstrebenswert sein. Dass sie etwas anrichten können, haben wir passionierte News-Konsumenten längst vielfach erlebt.
Dass sie sich neuerdings auch an Außerirdische, bzw. Noch-Nicht-Irdische wenden, hat mich heute Nacht vom Sofa gewirbelt.

Lesen 'Se selbst, ich zitiere:

TOLLE NACHRICHTEN FÜR ALLE UNGEBORENEN. AB 2013 HABEN ALLE EIN ANRECHT AUF EINEN KRIPPENPLATZ!


Jubel der Ungeborenen im Äther???? Nachrichten für Menschen, die keine GEZ-Gebühren zahlen?

Außerdem: Wer jetzt jubelt, jubelt zu früh. Kinder, die jetzt gezeugt werden, sind im Jahre 2013 ja schon 12 Jahre alt. Nicht das Poppen stoppen heißt jetzt die Devise. Aber nicht ohne Kondom oder was auch immer.

Papst Benedikt, Papa aus deutschen Landen: Jetzt bist du dran!

Zurück zur "heute"-Sendung:
Welch Geistes Kind ist denn der Redakteur, der diese Sch.... verfasst hat?! Wer hatte Schlussdienst und dies freigegeben?

Leute: WO SIND WIR DENN?

Stand der Mann unter Druck, als er das geschrieben hat, weil die Sendung kurz bevor stand, (00:20h wurde das heute Nacht gesendet) dass ihm nichts Besseres einfiel? Das machts nicht besser! Ich frag' halt nur.

Mir fallen in meiner Ratlosigkeit noch tausend weitere Fragen ein.

Aber, das lasse ich mal so stehen.

Was denken Sie denn, wenn Sie so etwas hören oder lesen, hm?!

fragt wer, na

die laux
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Mai

10

2007

Bewerbungsgespräch - Bluffen statt Kommunizieren?


Photocase.com

Ja, das Thema bleibt aktuell: Menschen werden massenweise gekündigt - oh, Verzeihung: die neue Bezeichnung der rosa Paranoia heißt ja "Auslagerung" - und da sollte es nach einer gelungenen, schriftlichen Bewerbung vor der Türe stehen: Das Bewerbungsgespräch.

Die Buchläden, Bibliotheken, die E-Mail Accounts von Portalen für Arbeitsplatzangebote und Bewerber sind voll davon, auch so mancher privater Bücherschrank: Von Tipps für die erfolgreiche Bewerbung.

Angesichts des hohen Ungleichgewichts von Arbeitsplatzangebot und Bewerbern sind diese Gespräche meist nichts anderes als eine Farce. Der Bewerber unterzieht sich stereotypen Fragen. Und oftmals ist die Entscheidung für oder gegen ihn bereits vor dem Bewerbungsgespräch gefallen.

Der Bewerber ist Bittsteller, tanzt auf dem Tisch. Und genau das sollte der potentielle Arbeitgeber nicht merken. Souverän bleiben heißt die Devise. Sich den Fragen der Interviewers stellen, sichere Körperhaltung bewahren, Blickkontakt halten, lächeln uswusf.

Aber es sind ja nicht nur Personalentscheider professionell, sondern auch die Bewerber. Auch, was den Hintergrund der Fragen betrifft. Warum also das Spiel mitspielen?

Authentisch sein. Diese Begrifflichkeit ist doch nun den Meisten bekannt.

Sollten Sie merken, dass der Arbeitgeber Sie an der Nase herumführt, Sich schon gegen Sie entschieden hat, was Sie z.B. bereits an der Begrüßung erkannt haben, so behalten Sie doch mal folgende Antworten auf folgende - Ihnen längst bekannte Fragen - im Hinterkopf. Denn das macht Sie wirklich souverän.

Hier kommt die Liste, liebe Bewerber und Bewerberinnen, die Sie wissen, was sie wirklich wert sind:

nachfolgend:
A = potentieller Arbeitgeber
B = Bewerber

A: Guten Tag, haben Sie gut hierher gefunden?
B: Ich weiß nicht, Ich wollte zur Firma XY (richtigen Namen nennen) in der XYZ-Straße (dito) und habe einen Termin mit Herrn/Frau (dito). Bin ich hier richtig?

A: Können Sie bitte hier im Meetingraum etwas warten, Frau XY kommt gleich zu Ihnen?
B: Ich bin arbeitslos, da habe ich 'ne Menge Zeit zu warten.

A: Darf ich Ihnen ein Getränk anbieten?
B: Ja, was haben Sie denn anzubieten?

A: Möchten Sie etwas von diesen Keksen nehmen?
B: Oh, das sage ich nicht nein. Wieviele Bewerber kommen denn heute noch? Nicht, dass ich Jemandem die Schokoladenkekse wegesse.

A: Warum haben Sie sich gerade in unserem Unternehmen beworben?
B: Ja, ich habe mich natürlich auf der Website Ihres Unternehmens umgeschaut. Beim Durchforsten der Fotos der dort abgebildeten Mitarbeiter ist mir aufgefallen, dass hier Einige wirklich sehr attraktiv sind. Ich schätze, Sie haben ein sehr gutes Betriebsklima.

A: Was wissen Sie über die Branche, in der wir tätig sind?
Tipp an B: Halten sie einen 4-stündigen Vortrag über die Branche. Mit Rückblick, Konkurrenzanalyse, die Pressemeldungen der letzten 5 Jahre, falls das Unternehmen schon so lange existiert.

A: Verfügen Sie bereits über Anknüpfungspunkte zu unserem Unternehmen?
B: Ich bin diskret. Sie können auf meine Verschwiegenheit zählen.

A: Wie steht es um Ihre Mobilität?
B: Oh, kein Problem, dass Sie ein Briefkastenunternehmen sind. Das wußte ich nicht, aber selbstverständlich kann ich mich darauf einstellen.

A: Worin sehen Sie Ihre besonderen Schwächen?
B: Ich kann über sie nicht reden. Ist das nicht schrecklich?

A: Ich sehe in Ihren Unterlagen, dass Sie unverheiratet und kinderlos sind. Bei Ihrem Alter müssen wir uns ja keine Sorgen machen, dass Sie schwanger werden.
B: Nein, das wird er bestimmt nicht.

A: Was möchten Sie in fünf Jahren beruflich erreicht haben?
B: Sie meinen: Hier, in diesem Unternehmen? Heißt das, das wir über einen 5-Jahres-Vertrag reden?

A: Was bedeutet Ihnen Kritik und wie gehen Sie damit um?
B: Also, wenn ich kritisiere, dann mache ich das ganz sachlich. Man darf niemals persönlich werden.

A: Welche Hobbies haben Sie?
B: Bedaure, ich habe heute Abend keine Zeit.

A: Bei welchem Unternehmen haben Sie sich noch beworben?
B: Da ich umsichtig bin: Bei dem Unternehmen, an das Sie ehemalige Mitarbeiter "ausgelagert" haben.

A: Wie würden Sie sich charakterisieren? Worin sehen Sie Ihre besonderen Stärken?
B: In meiner Weitsicht. In erster Linie meine Erfahrung, mein Fachwissen und meine Universalität. Sprechen wir darüber heute auch noch?

Viel Erfolg!
Wünscht
die laux

P.S. Wer A sagt, muss auch B sagen, sprach B zu A.
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Mai

10

2007

Alles wird besser in Deutschland! Ach, echt?!!


aboutpixel.de

In "Mathe" lernt man, dass es absolute und relative Zahlen gibt.

Worin der Unterschied besteht, müsste man eigentlich ganz klar an den aktuellen Zahlen sehen, die uns die Bundesregierung bezüglich der Kriminalität jüngst vorgetragen hat.

Insgesamt ist die Zahl der Straftaten gesunken.
Good News? Das betrifft die relativen Zahlen.

Betrachtet man aber die Delikte differenziert, so ist eindeutig zu beobachten, dass die Zahl der schweren Verbrechen in Gestalt von Gewalttaten deutlich gestiegen ist.
Eindeutig Bad News!

Herr Schäuble, selbst dereinst Opfer eines folgenschweren Übergriffs mit einem Messer, sieht das Alles insgesamt aber sehr positiv.

Er schaut eben nur auf die absoluten Zahlen.

Das ist etwas, was ich nicht verstehen kann.

Oder doch?

In unserem Land wird wie verrückt unter dem Vorwand der Prävention überwacht, was das Zeug hält, was aber Menschen nicht davon abhält, schwerste Delikte zu begehen.

Gleichzeitig wird immer mehr Personal bei der Polizei abgebaut, was Vertreter der Polizei behaupten.

Dabei wird die Polizei mit allen möglichen Verkehrsmitteln mobil gemacht: Zu Luft, zu Wasser und zu Lande. Dort mit PkW's, Pferden, Fahrrädern (zum Teil mit wirklich cooler Bikerausstattung), ja sogar mit diesen Elektro-Dingern - Mensch, wie heißen die doch gleich? - auf die man sich stellen kann, die nur aus zwei Rädern, einer senkrechten Stange und einem Lenker bestehen...Naja.

Widersprüche um Widersprüche.

Auf jeden Fall kostet uns Alle die Infrastruktur der Überwachung eine Menge Geld und Freiheit.

Und, nicht wahr, Herr Schäuble, da wäre es doch gelacht, müsste man sich da eingestehen, dass das echte Täter in keinster Weise einschüchtert. Sie haben ja Alles im Griff...auf jeden Fall können Sie Ihre "Unwahrheiten" sicher vom Blatt ablesen. (immer schön Euphemismen anwenden, ja klar!)

Ein zweifelhaftes Lob über Schönrederei äußert wer? Na,
die laux
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Mai

01

2007

1. Mai: Gelb vor Neid? Dann bitte rote Karte!


aboutpixel.de

"Du hast mehr verdient!"

Unter diesem Motto wurde heute anlässlich des Tags der Arbeit demonstriert. Hintergrund: Die Konjunktur steigt, den Großunternehmen geht es zunehmend besser. Doch die Angestellten sollen sich, was Verzicht auf Urlaub, Überstunden und Freizeitausgleich betrifft - geht es nach deren hochdotierten Bosse, den Aufsichtsräten - nicht so anstellen.

Besser schlecht bezahlte Arbeit als keine Arbeit, so der Geist der Entscheider aus Wirtschaft und Politik.

Die Gewerkschaften machen mobil zu Demonstrationen mit einem knackigen Slogan und machen die Rechnung nicht ohne ihre eigene schlechte Tat. Auch sie haben Hartz IV unterschrieben und somit zu dem ganzen Überstundendilemma und dem Lohndumping ganz entscheidend beigetragen.

Als ob die Streikenden, getrieben durch einen billigen Neidfaktor heute den ersten Mai begehen.

Es sollte um mehr gehen!

Gelb vor Neid? Ach was, rote Karte für Unternehmen, die Arbeiter und Angestellte ausbeuten und sie um ihren Arbeitsplatz solange bangen lassen, bis dieser durch Mobbing oder Kündigung wegfällt. Von der Rente wollen wir jetzt mal gar nicht reden. Steht sie zeitlich in weiter Ferne, ist sie eh' bald unerreichbar, weil nicht mehr das, wofür die Menschen eingezahlt haben.

Immer noch gibt es knapp 4 Millionen Menschen ohne Beschäftigung. Immer noch gibt es Hartz IV, obwohl der Anstieg der Arbeitsplatzangebote nicht proportional zum Bedarf an freien, qualifizierten Arbeitsplätzen in Deutschland ist.

Ich verteile rote Karten an Firmen, die unter dem Vorwand "betriebsbedingt" Massen von Menschen kündigen, sich weiter an den Gekündigten durch Zeitarbeitsunternehmen gesund stossen und sich von der Bundesagentur für Arbeit Löhne subventionieren lassen, während Arbeitssuchende nach einem Jahr voller Absagen mit Hartz IV sanktioniert werden.

Es sind genügend rote Karten da. So auch für die Damen und Herren Politiker und die ganzen Verbände, die Arbeitslosigkeit produzieren und die Betroffenen ins multiple Elend stürzen.

1. Mai 2007. Blauer Himmel, alles ist (vegatationsbedingt) ergrünt, rote Flaggen flattern im wilden, frühsommerlichen Wind, Ausschreitungen von Braunen und sogenannten Autonomen. Gelber Neid. Und mein Meer an roten Karten.

Ich betreibe Schwarz-Weiß-Malerei? Kann gar nicht sein!

sagt wer? Na,
die laux
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April

28

2007

'nem nackten Mann greift man nicht in die Tasche? Banken sagen: Es geht doch!


Photocase.com

Eine Kolumne


Leute, darf ich vorstellen? Mein neuer Freund! Relativ knaggisch, lieb(t) die Körperpflege und ist bis über beide Ohren, die man hier nicht sieht, verschuldet. Deshalb der Blick ins Mathebuch von meinem belesenen Fröschlein.

Nee, jetzt mal im Ernst!

Isses denn möglich: Die Citibank - übrigens vertreten mit einer mördergroßen "Citigold-Lounge" für die Großkupferten auf der Messe in Halle 8 letzte Woche, der "dc, der Duesseldorf Contemporary" bietet Mittellosen folgendes an:

Money to go. Was nicht wörtlich mit "Geld zum Gehen" übersetzt wird, sondern wie "Coffee to go", "Zum Mitnehmen". 28 Tage lang kann man Geld testen.

Ohne Risiko.

Ich nehm' also das Geld, bezahle keine Zinsen, also Alles ohne Risiko.

Denks 'de! Das Geld tut mir ja nix. Aber die Schulden.

Jetzt wird dem nackten Mann doch die Knete aus der Tasche gezogen. Mit virtuellem Geld, das mal kurz real und dann zu einer Bürde wird.

Der nächste Schrei:

"Schufamobil! Bei uns steht der Mensch im Mittelpunkt!" Dort kann der naggische Mann einen Handyvertrag abschließen, und das trotz Schufaeintrags.

Die LBB, die Landesbank Berlin also, will ganz auf eine Schufaauskunft und eine Bonitätsüberprufung verzichten und verspricht Kreditkarten für Alle. "Jeder ist ein gern gesehener Kunde". Auch "der Arbeitslose" und der Geringverdiener. "Keine Auskünfte über Gehälter".

Ja, trotzdem ein nackter Mann keiner sein kann, wenn er Hosen trägt, muss er die natürlich herunter lassen, wenn er den Kredit nicht mehr bezahlen kann. Wenn er es überhaupt konnte.

Da offenbar immer mehr Kreativität und Werbekosten für die Armut und Verschuldung von Menschen geschaffen wird, wundert's mich nicht, wenn die Bekleidungsindustrie sich zunehmend über Umsatzeinbußungen beklagt.

Nackte Tatsachen!

über die bitte wer sich in aller Kürze mal wieder äußert? Na,

die laux

P.S.1. Schatz, wovon sollen wir jetzt das Mathebuch bezahlen?! Kündigen wir also den Buchclub.

P.S.2. Liebe Verlage, lest Euch mal das Expos? zur "KULISSE DEUTSCHLAND" durch. Ehm, das können Sie auch, liebe Leser- und Leserinnen.
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April

24

2007

Vor, im und nach dem Urlaub: Alles nur Stress!


aboutpixel.de

Nein, ich jammere jetzt nicht, dass ich seit ewigen Zeiten keinen Urlaub mehr hatte.

Aber es gibt klare Anzeichen dafür, wann wieder Urlaubszeit angesagt ist.

Wenn ich Jemanden telefonisch erreichen will....ja, jetzt zum Beispiel...so seit 3 Wochen schon. Achja, da war ja Ostern. Richtig? Ja stimmt.

Also, da hieß es schon: "Ich hab' jetzt keine Zeit, ich fahre bald in Urlaub."

Ojej-ojeh. Ein reaktiver Ausbruch tiefst empfundenen Mitleids mit der Person, die einer schrecklichen Zeit, einem sagenhaften Abenteuer, ja: einer möglichen Odysee entgegengeht, -fährt, -schippert oder fliegt. Und was da - in der Ferne, im Urlaub - so Alles Schlimmes passieren kann.

Zum Beispiel, dass

-man nicht alle Mängel des Hotels und überhaupt der ganzen Reise entdeckt, geschweige denn katalogisiert, um dann Schadensersatz zu beantragen und das Loch, das der Urlaub in die häusliche Kasse gerissen hat, wieder zu stopfen.

- wieder keinen heimlichen Uralubsflirt gehabt zu haben, um sich dann damit zu quälen, dass man an Marktwert verloren hat

- man ausgerechnet im Urlaub krank geworden ist, wo doch der Alltags- und Berufsstress das Immunsystem so gut zusammengehaltet hat.

- in der Firma über Einen gelästert wird, wie man sie alle im Stich gelassen, weil man seinen Urlaub nicht verschoben hat. Na, für manche Dinge gibt es nie den richtigen Zeitpunkt, besonders, wenn man es Allen recht machen will.

- Und Vieles Unvorhergesehene mehr!

Der Stress vor dem Urlaub ist die Angst vor dem Stress im und nach dem Urlaub.

Ein sicheres Anzeichen dafür, dass sich Jemand im Urlaub befindet, sind diese megatollen automatischen E-Mail-Antworten, wenn man Jemandem elektronische Post senden wollte, er diese aber nicht erhält, man selbst aber diese Mitteilung, bis wann der Jenige in Urlaub ist. Super-Geil!

Wenn ich es dann wage, Jemanden, der bereits seit einer Woche aus dem Urlaub zurück ist, zu kontaktieren, heißt es in der Regel, und darauf kann ich meinen vielzitierten Astralpo verwetten: "Du, ich bin gerade aus dem Urlaub zurück. Ich melde mich, wenn ich wieder etwas mehr Luft habe..."

Man muss Menschen, die in Urlaub gehen, kondulieren. Ein reiner Akt der Höflichkeit. Die machen so viel durch, das kann man sich gar nicht vorstellen!

Wohl dem, der so unsensibel ist und einen Urlauber in spe oder postum mit seinen Problemchen und Anliegen behelligt.

warnt wer?, Na
dielaux
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April

22

2007

Falsche Rechnungen? Dagegen halten - Durchhalten - Zähne zeigen - Kolumne


aboutpixel.de

Ich hab's erlebt, Sie haben's auch erlebt. Andere auch:

Falsche Rechnungen von Telekommunikationsanbietern. Es soll uns Kunden mürbe machen: Eine Rechnung nach der Anderen, Ignorieren Ihrer Widerspruchserklärungen, Bearbeitungsgebühren berechnen, weitere Rechnungen.

Und dann, wenn Sie sich beim Wehren durchgehalten haben, Schreiben wie diese:

Sehr geehrte Frau Laux,

vielen Dank für Ihr Schreiben.

Gerne hätten wir die Gelegenheit genutzt, um Ihr Anliegen pers&?uml;nlich zu klären. Leider konnten wir Sie telefonisch nicht erreichen...


Das ist schon mal 'n Witz. Ich bin immer erreichbar. So oder so.

...Wir freuen uns, dass Sie sich für XY* entschieden haben...


Ja toll: Ich habe gekündigt. Dann hat das Unternehmen einfach mal die vertragliche Kündigungsfrist ignoriert und so getan, als lief der Vertrag bis 2008. Dies ist Vertragsbruch. OK, weiter im Text:

...Umso bedauerlicher ist es, dass Sie zu Beginn unserer Geschäftsbeziehung Anlass zu Verärgerung hatten...


Es steigert sich:

...Frau Laux, wir legen großen Wert darauf, dass unsere Kunden kompetent und freundlich betreut werden. Um dies zu gewährleisten, werden unsere Mitarbeiter unserer Shops umfassend geschult...


Mich beim Namen am Anfang eines Satzes zu nennen, soll die Ansprache pers&?uml;nlicher gestalten. "Sozialer Verstärker" nennt man das in der Schule der Kommunikation. Strunzbanal ist das. Ich bin zutiefst gerührt. Ach, was die Schulung der Mitarbeiter von Shops betrifft, sei ein Zitat genannt: "Ich habe Nichts zu entscheiden. Das macht das Unternehmen. Außerdem habe ich eine weiteren Kunden. Auf Wiedersehen".

Es geht noch krasser:

Daher bedauern wir, dass Ihre bisherigen Erfahrungen mit unserem Kundenservice nicht ausschließlich positiv waren.


Diese "Erfahrungen" beschränken sich auf gerade einmal 4 Wochen und sind durchweg unter aller Sau!

...Ihre Anregungen in Bezug auf unseren Kundenservice haben wir gerne aufgenommen und m&?uml;chten uns bei Ihnen herzlich bedanken...


Ja, ich freue mich immer darüber, wenn ich mich wehre, wenn mir Jemand gegen das Schienbein getreten hat und ich dann lauthals "Aua" schreie. Und das meine ich dann auch als Anregung. Als was denn sonst.

...Aufgrund Ihrer Erfahrungen"...
Schon wieder "Erfahrungen"!

..., die Sie uns mitteilten...


Ja, das liegt daran, dass ich gerne "Erfahrungen" sammele und so mitteilungsfreudig bin.

...k&?uml;nnen wir Verbesserungspotenziale erkennen und gegebenenfalls Produkte, Prozesse und Systeme optimieren...


Ich sehe Potenzial in kreativem Abzocken in Millionenh&?uml;he. Und, wenn ich dieser regiden Erziegungsanstalt für Kunden so hilfreich gedient haben soll, m&?uml;chte ich dafür meinen Aufwand entschädigt bekommen. Meines Wissens sind Qualitätsmanager hoch bezahlt. Leute, das wird teuer für Euch.

Und dann bietet man mir eine SIM Karte an, gemäß des Unternehmensmottos, das ich mal so frei übersetzen m&?uml;chte: "Wir k&?uml;nnen des so machen, yes!"

Hilfe, Notarzt, Sauerstoffmaske!

Und hier, liebe Leser und Leserinnen hilft nur eins: Zähne zeigen. Antworten. Und Spaß bei der Entlarvung dieser perfiden Marketingsprüche haben.

Ich habe denen geantwortet und wünsche mir ein Szenario: Der Executive Manager dieses Ladens muss zu folgender Aussage exekutiert werden:

"Ich werde ab sofort alle Kunden fair behandeln, weil ich nicht m&?uml;chte, dass diese mir das Vertrauen entziehen und kündigen; denn das k&?uml;nnen wir uns nicht leisten."

Ich finde, wir sollten einen neuen Spartensender mit einer Sendezeit von 24 Stunden kreieren, in dem sich die Damen und Herren Aufsichtsräte namentlich für Kundenterror entschuldigen müssen. Zudem sollen in einem Newsticker die neuesten Abzocken ver&?uml;ffentlicht werden, ebenso wie Reportagen über Geschädigte und die Schadensersatzleistungen der Unternehmer.

Raaaaaaaaaar!!!

brüllt wer? Na,

die laux

*Name des Unternehmens ist austauschbar, oder erkennt das Wer?

Nachtrag am 25. April 2007. Das Unternehmen (wo sind Ferres und Beckenbauer?) lässt mir folgenden Brief zukommen:

Sehr geehrte Frau Laux,
Um Ihr Anliegen bearbeiten zu k&?uml;nnen, bitten wir um Übersendung einer vollständigen und leserliche (Anmerk. der zitierenden Autorin: <-steht da wirklich!) Schilderung des Sachverhaltes an unsere oben genannte Adresse. Bitte geben Sie hierbei Kunden- und Mobilfunknummer ein.




Nachtrag am 27. April 2007
Sehr geehrte Frau Laux,
vielen Dank für Ihr Schreiben.
Frau Laux, wir bedauern, dass Sie mit der Bearbeitung Ihrer Reklamation nicht zufrieden sind.
Allerdings sehen wir von der Erteilung weiterer Gutschriften (Anmerk. von mir: es gab noch keine. Man hat mir stattdessen eine geladene Prepaid-Karte geschenkt) ab und k&?uml;nnen Ihre Forderung auf Schadenersatz bzw. Aufwandsentschädigung nicht nachvollziehen.
Die von Ihnen behauotete Forderung ist in keiner Weise, weder im Grunde noch der H&?uml;he nach, substantiiert dargelegt worden.
Es ist für Ohhh Two Germany* nicht feststellbar, ob und inwieweit Ihnen ein Schaden enstanden ist.
Daher bitten wir um Begleichung der noch folgenden Rechnungen.


Ehm, die Sim Karte des Vertrages ist seit dem 20. April inaktiv, der Vertrag mit diesem Datum vorzeitig bei gegenseitigem Einvernehmen gekündigt. Trotzdem kündigt man mir weitere Rechnungen an.

Heute (04.05.07, 08:05h) erhielt ich von dem Unternehmen eine sms von der geschenkten Prepaid-Karte aus:

Sehr geehrter Ohh Two Lup* Kunde, registrieren Sie sich bitte unter der Nummer 0179-xxxxx. Wir sind sonst verpflichtet, Ihre Rufnummer innerhalb von 48 Stunden zu sperren.


* Name verändert
Leute, das dürft Ihr gerne kommentieren, wenn Euch dazu noch etwas einfällt.

Nachtrag am 5. Mai 2007: Es kam dieses Mal eine E-Mail der Pressestelle von O2:

----- Original Message -----
From:
To:
Sent: Saturday, May 05, 2007 12:51 PM
Subject: Kundennummer 30467680 - o2 Genion Card S


> Sehr geehrte Frau Laux,
>
> danke für Ihre Mitteilung vom 1. Mai 2007 an unsere Geschäftsführung in
> München.
>
> Wir bedauern außerordentlich, wenn Sie sich über o2 Germany geärgert
> haben.
>
> Bitte erlauben Sie uns eine letzte Information:
>
> Angefallene Verbindungen bis zu einem Deaktivierungstermin, in Ihrem Fall
> am 20. April 2007, werden in Rechnung gestellt. Daher erhielten Sie die
> Rechnung vom 18. April 2007 - mit Abrechnungszeitraum vom 10. März 2007
> bis
> 9. April 2007 - mit Rechnungsbetrag 13,55 EUR (brutto). Wir bitten um
> Verständnis.
>
> Da Sie o2 Germany zumindest getestet haben, m&?uml;chten wir Ihnen danken und
> erlassen Ihnen den fälligen Rechnungsbetrag von 13,55 EUR (brutto) sowie
> die noch fälligen Verbindungen. Eine Rechnung erhalten Sie nicht mehr.
>
> Wir wünschen Ihnen alles Gute für die Zukunft.
>
> Freundliche Grüße aus Nürnberg
>
> i.A. Helga Hartmann
> Ihre Pressebetreuung von o2 Germany
>
>
> o2 (Germany) GmbH & Co. OHG ? Georg-Brauchle-Ring 23-25 ? 80992 München ?
> Deutschland ? www.o2.com/de
>
> Ust.-Id.-Nr. DE 811 889 638. Amtsgericht München HRA 70343.
> Gesellschafter:
> o2 (Germany) Management GmbH. Amtsgericht München HRB 109061 und
> o2 (Germany) Verwaltungs GmbH. Amtsgericht München HRB 121389, beide
> ebenda.
> Geschäftsführer beider Gesellschafter: Dr. h.c. Rudolf Gr&?uml;ger,
> Vorsitzender. Dietrich Beese. Andr? Krause. Prof. Dr. Alexander R&?uml;der.
> Karl-Wilhelm Rohrsen. Lutz Schüler.
>
>


Meine Antwort:
Liebe Kollegen,

Na, das ist doch mal wieder eine neue Version eines Schreibens Ihres
Unternehmens.

Doch, gemäß dem Schreiben vom 18. April 2007 Ihres Unternehmens sind unsere
Geschäftsbeziehungen komplett beendet. Es bestehen keinerlei
Verpfllichtungen mehr, auch nicht Ihrerseits, was meiner unendlichen
Großzügigkeit zu verdanken ist. Letztlich auch meinem Humor. Denn sonst
würde ich Ihnen gar nicht mehr antworten. Vielleicht hält mir deswegen O2
mit weiteren Schreiben die Treue, was doch nun wirklich nicht n&?uml;tig ist.

Aber jetzt ist wirklich gut. Sie k&?uml;nnen's. Nerven! O2 can do.

Mit freundlichen Grüßen.
geschrieben in die Kategorie Kolumnen

April

19

2007

(Zum) Rein(sc)hauen - Das Persil Magazin - Kurz fasst sich heute die laux


Photocase.com

Hilfääääää!

Neben den Weltverbesserer-Magazin von Tchibo, der nervigen DHL - Werbung ("keine Toleranz!") gibt es jetzt - haben wir das wirklich gebraucht?!! - "Reinschauen - Das Persil-Magazin".

Ein Mann namens Jens Gebhard gibt sich als "Fleckenspezialist" aus und lässt sich von einer Moderatorin interviewen. Von Frau Neffel. Eine Frage an Sie, von mir, der laux: Ist Ihnen das nicht peinlich?

Der Trend, Werbung als ein Informationsmagazin zu tarnen - oh, wie unauffällig! - geht mir auf den Zeiger!

argw&?uml;hnisch zu ihrem Fernseher schaut wer?

die laux
geschrieben in die Kategorie Kolumnen

April

18

2007

Hilfe! Das Kartoffel-Knie, rettet Euch!


photocase.com

Dass ein Sch&?uml;nheitsideal mit politischer Ideologie verbunden ist, kennen wir schon. Nur zu gut!

Heute kam es in den Nachrichten - nein falsch: gestern schon - so ziemlich bald nach dem Bericht über den jüngsten Amoklauf in den USA: Krankenkassen beschweren sich über den Boom von Sch&?uml;nheitsoperationen bei Minderjährigen.

Gestern noch die Nase und die Brust, heute das "Kartoffelknie".

Ich pers&?uml;nlich habe noch Keines gesehen, aber ich ertappe mich bei meinem neuen K&?uml;rperbewusstsein: Jetzt achte ich auf den Anblick meiner Knie. Es k&?uml;nnte ja sein, dass auch ich "Kartoffelknie" habe.

Ja, und dann?

Denke ich dann an die sch&?uml;nheitsideal-hysterischen Teenis?

Nein.

Ich frage mich: Welcher Depp hat eigentlich diesen Begriff erfunden?

Ein Marketingchef eines Pharmaunternehmens, ein Fachjournalist für Medizin, ein Detektiv für Wirtschaftbetrug? Naja, immerhin kann man jetzt mit der Korrektur eines Kartoffelknies sicherlich Mords-Schotter machen.

Zumal ja jetzt Jeder die Gelegenheit hat, sich Gedanken zu machen, ob er so etwas hat. Der nächste Schritt wäre ein Kassensturz. Nein, nicht ein Sturz der Krankenkasse, sondern eine Überprüfung, ob das Geld für die Operation ausreicht.

Denn, wie wir wissen, hat sich der Kartoffel-Knie-Wahn bei den Teenis schon so durchgesetzt, dass die Krankenkassen rebellieren.

Wer legt eigentlich den Preis für eine solche OP fest?

Ich mache da gerade selbst die abenteuerlichsten Erfahrungen mit .....Nee, sag' ich nicht (noch einmal). Nur soviel: Es ist spannend und zermürbend, zu erfahren, wie auslegbar das Honorar eines Arztes ist. Nur soviel:

Das Geschäft mit der Sch&?uml;nheit boomt. Und da stoßen wir auf eine Ader. Nämlich die, die eine Verbindung zwischen der Bundesregierung, den Krankenkassen, den Ärzten und den Pharmakonzernen und nicht zuletzt den Medien schafft. Eine gut funktionierende Ader. Ganz unverkrampft.

Dieses Ding pulsiert uns immer im Takt, ganz a-melodisch ins Bewusstsein: Du musst sch&?uml;n sein; denn sonst will Dich Keiner.

In den 80er Jahren kursierte ganz offiziell - während der Regierung des nicht gerade gertenschlanken Oberhauptes Dr. (dieser Titel ist in, macht auch sch&?uml;ner) Helmut Kohl die Weisung, übergewichtigen Bewerbern ein &?uml;ffentliches Amt vorzuenthalten. Diese seien zum Einen ein schlechtes Vorbild - wegen angeblich mangelnder Selbstdisziplin - und zum anderen ein zu hohes Kostenrisiko für die Krankenkassen.

Und jetzt präsentiert man uns das Kartoffelknie.

Der dieser Tage viel erwähnte K&?uml;rperteil bringt uns zumindest dazu, dass wir mal wieder den Kopf senken. In Richtung Knie.

Und diese Haltung lieben doch unsere Damen und Herren Volksvertreter. Vorsicht: Bei zu starker Straffung der Knie kann man in die selbigen nicht mehr gehen!

warnt wer?

dielaux
geschrieben in die Kategorie Kolumnen

April

15

2007

Kolumne ?ber einen M?chtegern-Mann, ?ber Motorr?der und deren Foto-Gr?fin


photocase.com - Titel: Born to be wild

Wenn ein Mann sich zum Abbild eines billigen, lebenden Klischees macht...dann ist das 'n Schuß nach hinten.

BCM: Bad Cruel Man. Nein. Eher LKM: Lächerliches Kompensationsmonster.

Wo gibt es denn sowas?

Habe ich gestern das Vergnügen gehabt, an einer Harley Davidson Location kennenzulernen.

Als passionierte Harley Davidson-Fotografin habe ich mich gestern mit meinem Opel Kadett E (Servo-Lenkung, Schiebedach, ohne Rost, mit TÜV - das Ding bleibt bei mir!) auf den Weg gemacht, um mit meinen Fotos mit HD-Fahrern locker ins Gespräch zu kommen. Keine Akquise mit Präsentation. Einfach mal ein Vorfühlen in die Szene.

Bislang kannte ich nur einen Harley Davidson Fahrer (Hallo G., ich erhole mich gerade, wie du liest. Grüße an die Familiy und deine scharfe Harley) und der ist okay.

So nicht die "Herrschaften", denen ich gestern begegnet bin, angeführt von einem frustierten, kompensatorischen Alpha-Typen, der seine Fotos an eine Chapter-Community (so nennen sich z.B. auch Motorrade-Cliquen, nicht "Gangs") verschenkt.

Ich kam mit meiner weißen Sch&?uml;nheit, eben meinem Kadett spät am gestrigen Samstag an; denn ich habe (Mann, wann werden die Navis (=Navigationssysteme) endlich mal erschwinglich?!) mich derbe verfahren. Die ersten Sonnen-Maniacs (=Sonnen-Begeisterten) haben sich auf ihre Bikes (=Motorräder) geschwungen, um der Sonne entgegen zu fahren und rechtzeitig am Grill zu erscheinen, wo sie sich einer weiteren männlichen "Tugend" voll und ganz hingeben- und in ihr aufgehen k&?uml;nnen. Tipps zum gefahrlosen Grillen (Etwas für "Weicheier"? = sensible Menschen) konnte man zu Hauf im Radio h&?uml;ren. Und das ist ja auch gut so.

Nachdem ich meine ersten Fotos zeigte und einige "Najas" erntete ("Hey, man sieht die Dinger ja nicht ganz!"), erschien einer der spendablen Fotografen. Wie gesagt, er arbeitet für seine Freunde für omme (=kostenfrei).

Ganz erfreut, mich mit einem Kollegen unterhalten zu k&?uml;nnen - immerhin: eine eigene HD habe ich ja nicht, also keine Fachsimpelei über dieses Fetisch-Gefährt, jedenfalls nicht als Eigentümerin - bat ich ihn, neben mir Platz zu nehmen und zeigte ihm meine Pics (=Fotos).

Da es sich um eine relativ spontane Aktion meinerseits handelte und ich Niemanden beim Samstags-Relaxen (=Entspannen) st&?uml;ren wollte, handelte es sich hier nicht um eine verkäuferische Präsentation.

Der Kollege trug zu einem Zopf gebündeltes, graues Haar und wollte mit seiner Kleidung keinen Zweifel offen lasssen, zu was er sich geh&?uml;rig fühlt: Ein Klassiker unter den Harley Davidson Fahrern. Ein wortloser Bekenner. Orange, schwarz/weiß. So muss das sein!

So wortlos ist er aber nicht immer. Nachdem ich meine Fotos aus meiner Tasche nahm und sie ihm einfach nach und nach in die Hand drückte, begann er mich ohne Umschweif niederzumachen. Das sei sein Stil - sagte er später - zu kritisieren und ich sei "nicht kritikfähig".

Lauschen wir den Worten dieses sozialkompetenten End-Fünfzigers:

"Einfaches Geknipse!"
"Amateurfotos!"
"Urlaubsfotos!"

Dann prahlte er mit seiner 30-jährigen Erfahrung. Als Fotograf! Er hätte schon vor 20 Jahren begonnen, mit Photoshop (ein Fotobearbeitungsprogramm, das äußerst verbreitet ist, ich aber nicht will) zu arbeiten.

"Das habe ich den schon seit 20 Jahren auf meinen Mac!!" (=Apple Macintosh= Konkurrent von Microsoft, besonders beliebt bei Designern, hat aber auch ebenso gute Textprogramme wie Microsoft).

Dieser "Mann" stieß so allerei Tiraden aus, während die Umstehenden lediglich grinsten. Sie griffen nicht ein, aber sie applaudierten ihm auch nicht.

Aber er setzte sich immer wieder mit seinen Sprüchen in Szene. Wobei er gebeugt da saß, mit seinem dicken Bauch und keinen Blickkontakt hielt. Was sich bei ihm bewegte, war sein Mund. Ansonsten war er starr. Auch seine orangenen Turnschuhe verliehen ihm keine Dynamik.

Ich kam mit den anderen ins "Gespräch". Wobei der Diskurs der Aussagen dieser Gruppe sich auf Schoten, Provokationen, hämischen, selbstverliebtem Lachen und schließlich sexistischen Aussagen auf dem Niveau von Zehnklässlern konzentrierte.

Man produzierte sich voreinander mit abfälligen Bemerkungen über Homosexuelle, wobei ich annehme, dass dies auf versteckte Homosexualität gründet oder auf Homophobie und dies auch zum Ausdruck brachte.

"Naiiiiiiin!"

Nein, natürlich nicht, das ist ja auch Pschogelaber. V&?uml;llig uncool.

Mein Held der sozialen Kompetenz, der Anbeter von Photoshop, der Engel unter den HD-Fotografen, der seine Schäflein reich mit kommerzieller Fotografie beschenkt, war mit seiner One-Man-Show noch nicht zu Ende. Zwischendurch huldigte einer seiner "Kunden" ihm, indem er ihn einen zweiten Dieter Bohlen nannte. Er selbst nennt sich Detlev. Mit "V" oder mit "F"?? Egal.

Wohl um meine Abscheu bis ins Unerträgliche zu steigern (Bravo Detlev, großes Kino: Ist dir gelungen!), monologisierte er, wie selten er sich wasche, besonders in einer k&?uml;rperlichen Region, die...

Es reicht, oder?

Liebe Freunde von Chrom und Lack. Von Leder und Gimmicks. Von Schräubchen und Schrauben.

Dieser b&?uml;se Mann ist einfach nur ein armes Kerlchen, das unter der Woche ein braver Bürger ist und sich dann Weekend für Weekend in sein Kostum stürzt, sich einer Sprache bedient, die in aus der Enge bürgerlicher Konventionen befreit und der - Mitleid sei mit ihm - wohl zu lange keinen genussvollen Sex mehr hatte.

Armer, alter Mann. Clowns sind traurig, sagt man. Aber echte Clowns haben einen wohltuenden Unterhaltungswert. Und das nicht auf Kosten anderer. Und dafür verlangen sie Eintritt. Und den bekommen sie auch.

sagt wer?
die laux

P.S. Dies kann nicht meine Klientel sein. Diese spezielle Gruppe jedenfalls nicht. Harley Davidson Fahrer/Innen und Freunde meiner Fotos sind mir herzlich willkommen. Zu verschenken habe ich nichts. Ich will mich bei Niemandem einschleimen und das wird auch Niemand bei mir tun müssen. Das mag ich auch nicht. Ich fotografiere nicht im Auftrag, sondern so, wie ich die Dinge sehe. Ich kann mir meine Fotos sehr gut in Lounges, in Kanzleien und Praxen vorstellen. In großen Formaten, sch&?uml;n wertig gerahmt. So kommt die pure Ästhetik voll zur Geltung.
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