Februar

11

2008

In eigener Sache - Neues Webblogformat für Ausgespu(c)kt


Gefakte Oberweite

Ausgespu(c)kt hat ein neues Format.
Um aktuelle Einträge zu lesen, bitte einmal unten links das T-Shirt einmal richtig anklicken.
Wird auch prall gefüllt - mit (Text-)Inhalten.

die laux
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Februar

08

2008

Im Jahr der Mathematik: Globalisierungslogiker aller Länder vereinigt Euch! – Ein satirischer Titel und die bittere Wahrheit


aboutpixel.de
Foto: Uwe Dreßler

Es ist das Jahr der Mathematik, und ich bitte mal Bilanz zu ziehen. Wie bescheuert ist eigentlich die Arbeitsmarktpolitik unseres Landes? Wie oft höre ich von Globalisierungsbefürwortern, dass die Firmen nicht anders könnten, als Mitarbeiter zu entlassen?!
Der Höhepunk der Ignoranz:

„Gisela, das musst du verstehen. Die Unternehmen werden von den Interessen der Aktionäre geleitet. Und die wollen Gewinne erzielen. Da kann man die Angestellten eben nicht länger finanzieren!“


Ja, und deshalb gibt es ja auch unsere Sozialgesetze, die ihrem Namen so gar keine Ehre machen. Es sei denn, man meint sozial gegenüber den Lobbyisten. Aber: Entspricht das denn noch annähernd der Logik unserer Verfassung?

Jetzt will die WestLB 1.000 Mitarbeiter entlassen. Letztens war es NOKIA. Und die haben Vorgänger bei Siemens, Karstadt, Agfa, Vofafone, Opel, und und und…!

Die Arbeitslosigkeit soll gesunken sein? Wer glaubt eigentlich an diesen Unsinn? Wie bitte soll das denn von statten gegangen sein?

Mit der Schaffung von Arbeitsplätzen? Never ever!

Ich erinnere mich an die Praxis einiger Unternehmen noch recht gut. Als ich als Studentin bei Siemens jobbte, ich war die Zusatzteamsekretärin zu der Teamsekretärin. Ich war Mitte, Ende 20, die Hauptteamsekretärin Mitte, Ende 50. Und in der Mittagspause sollte ich die „Telefone betreuen“. Für eine Studentin der Germanistik, Theaterwissenschaft und Politik eine intellektuelle Leistung siemmensischer Manier!
Man ging fröhlich schnabulieren und es klingelte kurze Zeit später das Telefon. An dem Platz, an dem sich das Telefon Marke Siemens befand, war ein PC mit einer Animation der ganz besonderen Art: Pornografischer Art. Erstaunlich fortschrittlich war die Programmierung für die damalige Zeit. Ich rief den Anteilungsleiter. Es gab keine Konsequenzen. Bei soviel „Aufgeschlossenheit“ sollte man die zweite Geschichte aus dem Hause Siemens nicht vermuten: Als ich den Aufzug betrat, sagte ich „Guten Tag“ und Alles erschrak.

Nein, es fehlte mir nicht an Charme und Anmut, es mangelte an der Vorstellungskraft der Siemens Angestellten, dass man Jemandem gegenüber freundlich sein kann, ohne einen Hintergedanken zu hegen.

Zur West LB fäll mir auch etwas Herziges ein: Ich habe mich dort als Sekretärin in Dubai bewerben dürfen. Warum die Stelle vakant sei, fragte ich unter Anderem. Nun ja, weil die deutsche Sekretärin, die gerade vor Ort ist, nicht allen männlichen Bänkern konveniere. Aus persönlichen Gründen. Ihre Arbeit mache sie ganz tadellos. Sie hatte Deutschland wegen dieser Stelle verlassen und dürfte aus den Vereinigten Arabischen Emiraten auswandern, weil ein paar West LB Chauvies nicht mehr mit ihr zusammenarbeiten wollten, obwohl sie fachlich einwandfrei war!

Möglicherweise können Sie sich vorstellen, dass ich noch mehr Erlebnisse dieser Art hatte. Und möglicherweise (Wahrscheinlichkeitsrechnung!) können Sie sich in etwa ausrechnen, dass auch noch andere menschliche Wesen ähnliche Erfahrungen weitergeben könnten.

In Deutschland und den weiteren Ländern der Industrieländer, die so furchtbar stolz auf die Globalisierung sind.

Ich halte es für sehr sinnvoll, wenn diese Erfahrungen allesamt auf den Tisch des nächsten G 8 Gipfels kämen. Denn diese Art der Globalisierung ist ein Widerspruch in sich. Sie beseitigt nicht die Armut, sondern vermehrt sie. Nicht nur die Geistige!

Gisela B. Laux
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Februar

02

2008

"Hör' mal zu, Du: Hast Du die Kulisse Deutschland gelesen? Die Süddeutsche hat darüber geschrieben." - "Echt?!"


aboutpixel.de

Die Süddeutsche Zeitung wird auf der ganzen Welt gelesen. Die Leser von Ausgespu(c)kt sind auch omnipresent.

Ja, es hat mich schon sehr überrascht, dass die Süddeutsche doch tatsächlich meinem Buch Kulisse Deutschland – Teil 1 Aufmerksamkeit geschenkt hat, bin ich doch bis dato des Erscheinens dieser Rezension am 29.01.2008 eine unbekannte Größe als Autorin gewesen. Es liegt an Ihnen, ob das so bleiben soll.

Trotzdem ich - nach der ersten Euphorie im Rückblick betrachtet - doch auch barsche Kritik erfuhr, scheint mir der Autor der Rezension, Herr Ralf Husemann, Erfolg für meine Arbeit, die – nicht zuletzt, weil ich sie leidenschaftlich ausübe - meiner Berufung entspricht, zu wünschen. Dazu gehört übrigens auch der Journalismus, den er in der wohlwollenden Aufzählung meiner Berufe nicht erwähnt hat.

Er wirft mir vor, und dies scheint er- wie sich nach einem E-Mailwechsel nach seiner Kritik in der Süddeutschen zeigte –auch völlig ernst zu meinen, ich sei

- vielleicht ganz bewusst - ungerecht mit dem sich ewig bemühenden Sozialstaat.


„Er bemühte sich stets“. Lesen Sie das in einem Arbeitszeugnis, so attestiert man Ihnen Unfähigkeit.

Aber Herr Husemann antwortet mir in einer E-Mail, ich sei mit der Kritik gegen den „Sozialstaat Deutschland“ in meinem Buch Kulisse Deutschland polemisch vorgegangen.

Wer mein Buch (vollständig) liest, kann sich nicht des Eindrucks entziehen, dass ich die wenigen Satiren -es sind zwei -stark von dem autobiografischen und berichtenden Teil, indem ich auch Recherchiertes zitiere abgrenze.

Die bittere Wahrheit: Um den Sozialabbau unseres Landes deutlich zu schildern, bedarf es des Mittels der Polemik in keiner Weise. Die Fakten stehen für sich selbst da.

Die Fakten übersieht Herr Husemann ebenfalls nicht und bestätigt mich insofern (auch) in seinem Schreiben.

Im Übrigen hat die Kulisse Deutschland ein breites Themenspektrum. Ist in den Jahren 2003-2005 doch unfassbar viel passiert, woran sich spätere Nachrichten anknüpfen.

In dieser Zeit ersann man beispielsweise die Möglichkeit der größten, denkbaren Katastrophe, die die Weltwirtschaft empfindlich berühren würde: Eine Immobilienkrise in den USA!

Sie ist eingetroffen.

Es ist absolut spannend, noch mal einen Blick in die allerjüngste Vergangenheit mit all Ihren Eklats zu ziehen, um dann zu erkennen, dass Nichts zufällig „passiert“. Es wird gemacht!

Alleine NOKIA hat so viele Vorgänger!

Wenn Sie die Kulisse Deutschland gelesen haben, schreiben Sie mir doch mal Ihr Feedback.

Dieses Buch zu lesen, bedeutet, sich an Dinge zu erinnern, die man in den Nachrichten gehört hat, über die man sich geärgert hat und die sich in ähnlicher, aber immer härterer Weise wiederholen.

Deshalb erschrecke ich selbst immer wieder, wenn ich in mein eigenes Buch hineinschaue. Besser wird es nicht in diesem sich „ewigen bemühenden“ Staat.

Übrigens: Dem Autor der Rezension unterliefen einige Fehler: Das erste Buch fasst keine Webblogs zusammen. Mit denen habe ich auf dieser Website erst begonnen. Und aus diesen wird die Kulisse Deutschland – Teil 2 entstehen.

Und ich habe nicht geschrieben, dass ich Wege aus der „Befreiung aus dem Käfig…der Abhängigkeit der Armut" suchte. Da fehlt ein Komma zwischen „Abhängigkeit“ und „der Armut“, was erst dann einen Sinn ergeben würde.

Und das Buch hat nicht 173, sondern 176 Seiten. (Bin ich jetzt kleinlich?)

So, auch ich mache Fehler. Die werden von meinen Lesern auch mal bemerkt, und hier kommt dementsprechend eine Korrektur. Ich hatte Millionen mit Millliarden verwechselt, schrieb man mir. Errare humanum est. Irren ist menschlich. So Etwas geht ja noch, oder?

Danke für’s aufmerksame Lesen. Und für’s Rezensieren natürlich auch. Ich stehe gerne weiter für meine Kollegen aus der Presse zur Verfügung. Auskunftsscheu bin ich nicht. (Nein, auch das ist gewiss nicht polemisch gemeint.)

Ich wünsche spannendes Lesen bei Kulisse Deutschland!

Eine Korrektur des Weblog-Textes vom 25.01.2008 mit dem Titel „Leben wie „Gott in Frankreich“? – Der muss jetzt wohl mal eben woanders sein!“ nach einem Hinweis eines aufmerksamen Lesers folgt auf dem Fuße.

Herzliche Grüße, Ihre
Gisela B. Laux
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Januar

01

2008

Liebe Frau Bundeskanzlerin, oder: Keine Chance!


So, wie sie sich selbst gerne sieht. Als virtuelle Comicfigur, die Kindern die auf einer der Websiten des Bundestages "Demokratie" erklärt.


Liebe Frau Bundeskanzlerin,

ich habe Sie gestern kurz im Fernsehen gesehen
bei Ihrer Neujahrsansprache.
Sie haben so anders gewirkt als sonst.
Sie haben nicht – wie sonst – gefordert.
Sie haben wie eine Frau gewirkt, die Etwas bedauert.
Und Sie haben nicht echt dabei gewirkt.

Sie haben weich gewirkt. Und unsicher.
Und so, als ob Sie sich bei jedem Satz einen Ruck geben müssten.

So,
als ob Sie etwas essen, was ungenießbar ist, sie es aber schlucken müssen.
Wenn auch widerwillig.
Weil sie sonst nicht überleben können.
Als Bundeskanzlerin unseres Landes.

Ich hatte eingeschaltet in Ihre Rede
und Sie sagen hören,
dass man Jugendlichen in unserem Lande nun eine Chance geben müsste,
die keine hatten.

Frau Merkel:
Warum kam es in unserem Land dazu, dass junge Menschen tatsächlich
KEINE CHANCE haben?
Warum haben Sie mit dazu beigetragen, dass es soweit gekommen ist?

Wie schwierig war es für Sie, sich, nachdem Sie dieses feststellten,
-noch einmal: dass junge Menschen in unserem Land chancenlos sind, bis dato!-
Sich dann noch einmal einen Ruck für die Fortsetzung Ihrer Ansprache zu geben,
in die Kamera zu blicken
und mit mehr oder weniger fester Stimme zu sagen, dass wir,
die Menschen dieses Landes
deutlich spüren
wie viel besser es ihnen geht?

Die Menschen dieses Landes:
Wer sind die für Sie, Frau Merkel?

Dieses Schreiben widme ich allen Menschen, die sich in unserem Land,
in dem Land, in dem auch ich geboren bin,
die jetzt aufstehen und sagen:

„Frau Merkel: Mir geht es beschissen und ich habe Angst um meine Zukunft und die aller Anderen, denen es jetzt miserabel geht. Denen Sie – bekennenderweise – KEINE CHANCE geben!“

Bei Amstantritt sagten Sie,
sie wollen unserem Lande dienen.
DIENEN SIE!

Im wahrsten Sinne des Wortes, unserer Verfassung.
Dienen Sie nicht den Lobbyisten.
Befehlen Sie nicht.
Dienen Sie in dem Sinne, dass Sie
Alles tun,
um jede Form der Armut in unserem Lande
zu beseitigen.
Das ist ihr Job!

Wenn Die Menschen sich keine Energiekosten und Nahrungsmittel mehr leisten können,
wenn ihre Gesundheit nicht mehr gewährleistet ist,
dann nützt uns die schönste Kulisse
nichts.
Das billigste Handy kann man nicht auf sein Brot schmieren.
Wir brauchen keinen Überfluss
Wir brauchen eine Basis.
Jeder einzelne von uns.

Dienen Sie.
Machen Sie Ihren Job. Und sorgen Sie dafür, dass jede/r Einzelne wieder einen Job, ihren/seinen Job erhält. Proportional zu ihrer/seiner Berufung und zu den Lebenshaltungskosten und zu dem, was er/sie zu leisten fähig und bereit ist.

Das wissen die Menschen selbst,
was für sie gut ist.

Sprechen Sie es ihnen nicht ab.

Dienen Sie, Frau Bundeskanzlerin Merkel!


Gisela B. Laux
(inspiriert durch den meiner Meinung nach besten Song 2007 "Dear Mr. President" von Pink)
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Dezember

18

2007

Gesucht: An wen liefert(e) Books on Demand und andere Internetunternehmen die Kulisse Deutschland?


aboutpixel.de

Mein Buch "Kulisse Deutschland" ist aufgrund des hochaktuellen Themas schon spannend und möglicherweise auch für den Einen oder Anderen Widerstreiter brisant.

Aber, dass ich als Autorin nicht erfahre, ob es und wann es überhaupt und an wen geliefert worden ist, macht es völlig unfreiwillig zu einem Krimi.

Einige Spuren wurden schon hinterlassen. Die wenigen Antworten, die der Verlag BoD gab, widersprechen sich. Konkrete Antworten blieben gänzlich aus. Die Rückantwort auf das am 7.12. gelieferte Einschreiben an den Verlag habe ich noch nicht erhalten.

Und es gibt eine gefälschte Unterschrift für 5 Bücher, die an mich geliefert werden sollten und die Jemand Anderes widerrechtlich einkassiert hat. Wenn die Bücher ausgeliefert wurden...

Den Fakten sowie den Fragen fühle nun ich mich als Autorin ausgeliefert. Die Kriminalpolizei ist bereits wegen der 5 Bücher eingeschaltet und tappt nicht mehr ganz im Dunkeln.

Ich bin für jede Information, was die Lieferung der Kulisse Deutschland betrifft, sehr dankbar!

Und selbstverständlich, sollten Sie das Buch gelesen haben, darüberhinaus für Feedback über das Buch selbst.

Herzlichst, Ihre

Gisela B. Laux
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Dezember

03

2007

Präsentation des Parteiprogramms der CDU: Frau Merkel hat ja so Recht!...

...wenn Sie sagt, dass Alles, was wir jetzt politisch in unserem Lande vorfinden ohne die CDU nicht möglich gewesen wäre.

Folgender Link unter Wikipedia bringt uns das in Erinnerung:

http://de.wikipedia.org/wiki/Wende_(Bundesrepublik_Deutschland)

"Korruption" und "Sozialabbau" sind Begriffe, die man durchaus mit der CDU assoziieren kann, wenn man deren Genesis, besonders die "Ära Kohl" Revue passieren lässt. Zeitgleich mit der "moralischen Wende".

Lesen Sie hierzu in meinem kürzlich erschienenen Buch Kulisse Deutschland das Kapitel "Wie es in der Achtzigern begann".

Zu welchem Resultat kommen Sie rückblickend?

fragt

Gisela B. Laux
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November

30

2007

Bambi-Verleihung 2007 in Düsseldorf - Eine Kurznotiz

Jenseits von Glamour und Bauchbepinselung brachte die heutige Bambiverleihung viel Informatives.

Der begehrte Preis ist vielseitig. Der Bambi wird auch für soziales Engagement verliehen.

Die heutige Verleihung brachte auch eine schockierende Information hervor. So erfuhren wir im Rahmen der Verleihung des Ehrenpreises für den besten Spielfilm, dass der Pharmakonzern "Grünenthal" versuchte, den in dieser Kathegorie prämierten Film "Contergan - Eine einzige Tablette" mit einer Klage zu verhindern. Grünenthal beharrt noch jetzt auf die Klage!

Hierzu einige Links:

http://www.wdr.de/themen/gesundheit/pharmazie/contergan/chronik.jhtml

http://de.wikipedia.org/wiki/Contergan_(Film)

http://www.kobinet-nachrichten.org/cipp/kobinet/custom/pub/content,lang,1/oid,16168/ticket,g_a_s_t

Und zum Vergleich die unverfrorene Beschönigung des Herstellers Grünenthal von Contergan:

www.contergan.grunenthal.info

Versehen unter Google mit der Hinzufügung von Grünenthal: "Hier erhalten Sie Infos zur Contergan-Tragödie"...

Bitte machen Sie sich zu diesem Thema kundig!

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November

25

2007

Alles in Butter durch die Neue Marktwirtschaft?


Foto: aboutpixel.de
Wirklich Alles in Butter?

Diesen Artikel habe ich kürzlich geschrieben. Er hat an Aktualität nicht im Geringsten nachgelassen:

Die Neue Marktwirtschaft

Nachfrage schaffen – Billig anbieten – Kreditgeschäfte abwickeln

Massenhysterie im Media Markt Berlin. Menschen rempeln sich um Zwei Uhr Nachts MEZ gegenseitig an. Es kommt zu heftigen Ausschreitungen. Es erinnert an die Chaostage in Hannover. Die elektrischen Rollläden an den Eingangstüren der Niederlassung werden heruntergelassen, die letzten hundert Kunden werden in einem verwüsteten Ambiente abkassiert.

Das Ereignis gibt dem Begriff Konsumterror eine neue Bedeutung. Ursprünglich besagt der Begriff, dass ein Konsumbedürfnis geschaffen wird, dass auf den Endverbraucher wie ein Sog wirkt, dem er sich nicht entziehen kann. Aber der massenhafte Kundenansturm im Berliner Mediamarkt bezeichnet die ungezügelte Gier, jetzt und hier etwas günstig zu bekommen, was man sowieso schon zu Hause hat. Zum Beispiel ein TV-Gerät für „unter 500 Euro“. Mit dieser Preisschwelle werben derzeitig andere Unternehmen. Und obwohl diese Summe etwa ein Viertel des eines tariflichen, monatlichen Durchschnittslohns eines Angestellten oder Arbeiters beträgt, sind die Konsumenten bereit, sich auf die vermeintlichen Schnäppchen zu stürzen, als sei ein Notstand ausgebrochen.

Bei offiziell 3,43 Millionen Arbeitslosen laut dem Statistischen Bundesamt verwundert es nicht, dass es auch einen Markt für Verbraucher gibt, die Produkte auf der Basis von Ratenzahlungen erwerben. Die Ratenzahlung, also die Zahlung per Kredit ist in großen Unternehmen gang und gäbe. Meist ist sie im Endergebnis teurer als der Barkauf. Doch, um den Konsumenten auch diese Entscheidung zu erleichtern, läuft die Anwicklung des Einkaufs per Kredit vergleichsweise unbürokratisch ab. Bei vorausschauender Betrachtung würde man davon absehen; denn einmal vertraglich abgewickelte Kredite, die man nicht tilgen kann, führen den Verbraucher in eine Schuldenfalle. Es fallen Zinsen an, die nach Jahren den Schuldensatz um einen meist zweistelligen Prozentsatz erhöhen.

Trotz der auch jährlich anwachsenden Privatinsolvenzen schreckt das die Konsumenten nicht ab. Auch nicht die Controlling-Center der Unternehmen, die im Insolvenzfall mit einem sogenannten Null-Geschäft rechnen müssen, also damit, dass der Kunde seine Schulden nicht begleicht.

Der Kunde hat die Möglichkeit eine Verkaufsentscheidung abzuwägen. Diverse Internetseiten bieten die Möglichkeit des Preisvergleichs an. In Foren kann man sich Bewertungen über Produkte anschauen. Wissen ist Macht?

Mittlerweile gibt es so viele Angebote und so kurze Abstände von Produktlaunches, also Produkteinführungen, dass der Kunde schlicht und einfach immer der Aktualität der gerade gewonnenen Information hinterherhinkt.

Hinzu kommen Berichte über das Preis-Leistungsverhältnis von Konsumgütern, die sich zum Teil widersprechen oder die korrigiert werden. Ist ein Bioprodukt für unsere Gesundheit unabdingbar? Sollen wir lieber mehr zahlen, um gesünder zu leben? Angesichts sich wiederholender Reportagen über „Gammelfleisch“ wird der Konsument zu solchen Fragen forciert. Ähnliches erleben wir mit dem Aufruf, der an uns Alle gerichtet ist, dass wir Produkte verwenden sollen, die schadstoffarm sind. Aber, wer kann sich einen „schadstoffarmen“ PkW leisten? Und wer kann sich die Steuerlast eines PkW’s leisten, der ein hohes Maß an Schadstoffen ausstößt?
Es werden in einer schier unübersichtlichen Zahl Multimediaprodukte auf den Markt geworfen, kostenaufwendig mit Ausstellungen und Werbung auf allen Ebenen präsentiert und: Gekauft!

Brauchen das die jeweiligen Konsumenten wirklich? Und für was? Für Kommunikation und Information? Für ihre Sicherheit? Oder für ihre Psyche? Die Industrie kennt die Antwort längst.

Die Bedürfnisse für die Produkte, die in ihrem Ursprungswert sehr gering sind, werden zu Preisen angeboten, die den Unternehmen eine vergleichsweise immense Rendite einbringen. Dem Kunden aber wird suggeriert, dass, wenn er sich beeilt, er dieses Produkt zu einem „supergünstigen Preis“ erhält. Der Kunde glaubt es und kauft.

Hier noch ein paar Fakten zur wirtschaftlichen Situation in unserem Land, entnommen aus Daten des statistischen Bundesamtes:

Arbeitsmarkstatistik:

Nach Ergebnissen der Arbeitsmarktstatistik nach dem Konzept der internationalen Arbeitsorganisation (ILO-Konzept) gab es im Durchschnitt des Jahres 2006 39,0 Millionen Erwerbstätige mit Wohnsitz in Deutschland. Das waren 257 000 Personen oder 0,7 % mehr als ein Jahr zuvor, nachdem im Jahr 2005 die Beschäftigung noch um 0,1 % im Vorjahresvergleich zurückgegangen war. Gleichzeitig waren in Deutschland im Jahr 2006 durchschnittlich 3,43 Millionen Personen erwerbslos, 461 000 (11,8 %) weniger als im Jahresdurchschnitt 2005.


Im 2. Quartal 2007 lag die Arbeitslosigkeit bei 3 825 000. Gegenüber dem Vorjahresquartal wurden im 2. Quartal 751 000 oder 16% weniger Arbeitslose gezählt, nach -793 000 im 1. Quartal und -535 000 im 4. Quartal 2006.


Insolvenzen:

Es werden monatlich bundesweit durchschnittlich etwa 13.500 Insolvenzen durchgeführt. Die Anteile sind wie folgt im Durchschnitt verteilt: Etwa 2.400 Insolvenzen von großen Unternehmen, 8.500 Insolvenzen von Verbrauchern, 2.250 von ehemals selbständig Tätigen und etwa 380 Privatinsolvenzen monatlich von sogenannten „natürlichen Personen“.

Signifikant für das Steigen der Preise in puncto Lebenshaltungskosten ist die Statistik der Butter: Seit Januar 2005 haben wir einen 7-fachen Preisanstieg. (Quelle: destatis.de)

Um das Kaufverhalten, Consumer Behaviour, zu analysieren, wurden Payback- Karten eingeführt. „Pay Back“ signalisiert dem Kunden, dass er, wenn er Etwas konsumiert, zur Belohnung Etwas dafür als Geschenk erhält. In Wirklichkeit aber wird er beobachtet. Sein Verhalten wird analysiert und neue Strategien werden entwickelt, um sein Kaufverhalten zu manipulieren.
Dies drückt „Wikipedia“ folgendermaßen aus: „Die gespeicherten Daten werden zur Erstellung von Kundenprofilen genutzt und im Rahmen des Kundenbeziehungsmanagements zur Kommunikation mit dem Kunden und zur Anpassung des Leistungsangebots verwendet.“
Im Endeffekt wird der Kunde einem System angepasst und fremdbestimmt. Das merkt nicht einmal ein Kunde, der einen anderen Kunden körperlich attackiert, um an das begehrte Produkt zu gelangen.
Eine falsche Siegermentalität führt zu einem derartig letztlich fremdbestimmten Verhalten. Also doch „Konsumterror“ im üblichen Sinne?
Gegen eine Politik der Fremdbestimmung hilft nur Eines: Nicht in einen künstlich geschaffenen Wettbewerb zu begeben, um so einem Strudel von Verpflichtungen zu entgehen, der Einem über den Kopf wächst und von dem Andere profitieren.


Gisela B. Laux

Zu lesen unter iposs.de
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November

18

2007

Sauer wegen "automatischer" Diätenerhöhung?


aboutpixel.de


Dann http://www.iposs.de/blog/ lesen!

Und das Buch Kulisse Deutschland unter www.bod.de bestellen.

es grüßt wer? Na,
die laux
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November

09

2007

Korruption salonfähig und keine Geschäfte mit Sozialbedürftigen machen?

Geben Sie unter Google den Begriff “Korruption” ein, so werden Sie, mehr als Ihnen lieb ist, pfündig. Anlässlich der Siemmensen Korruptionsaffäre, die gestern Schlagzeilen machte, heute schon Niemanden mehr tangiert – Siemens sowieso nicht, denn dem Unternehmen hat es nicht geschadet – habe ich mal wieder gegoogelt.

Doch lesen Sie, was meine Recherche bezüglich der Hilfeleistung von Tierschutzvereinen für Tiere von Sozialbedürftigen ergeben hat. Folgende E-mail erreichte mich heute:

Tierschutzvereine sind nicht verpflichtet, von sozialbedürftigen Menschen die Tierbehandlungskosten zu übernehmen.

Tierschutzvereine übernehmen meist durch eine Vereinbarung mit der Kommune die Fundtierbetreuung. Darüber hinaus erfüllen Tierschutzvereine ihre satzungsgemäßen Zwecke auch durch die freiwillige Übernahme von Abgabetieren, Pensionstieren und bei Kastrationsaktionen. Diese freiwillige Übernahme kann nur im Rahmen die finanziellen und personellen Möglichkeiten geleistet werden, da ein Tierschutzverein seine Arbeiten ausschließlich aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen finanziert. Dies gilt auch für eine Behandlung von Tieren, die sich nicht in der Obhut des Tierheims befinden. In Ausnahmefällen übernehmen sicherlich einige Tierheime eine Behandlung - ein Anspruch besteht jedoch nicht. Durch die überwiegend ehrenamtliche Arbeit und das Einbringen von Spendengeldern für den Ausbau und Betrieb der Tierheime werden die öffentlichen Haushalte um weit mehr als 250 Millionen Euro jährlich entlastet! Der finanzielle Druck der auf den Tierheimen lastet ist enorm und die Belegung der Tierheime übersteigt oft die eigentlichen Kapazitätsgrenzen.

MfG

Steffen Seckler
Pressereferent
Deutscher Tierschutzbund e.V.
Baumschulallee 15
53115 Bonn

www.tierschutzbund.de




Nicht der „Sozialbedürftige“ sollte die Kosten für die Behandlung seines Haustieres erhalten, sondern der behandelnde Tierarzt. Aber, auch das hat meine Recherche ergeben, ihn zu finden ist so leicht wie die Nadel im Heuhaufen zu finden.

Ich habe in Ratingen ein Schild von einer Kosmetikerin gesehen, die auch medizinische Fußpflege anbietet: Sonderpreise für Schüler, Studenten und Rentner. Da fehlt doch eine Gruppe von Menschen, nicht wahr?!

Es gibt auch Museen, die Arbeitgebersuchenden (Amtssprache: Arbeitslosen) keinen vergünstigten Eintritt geben.

Die Kaufkraft erwerbsloser Menschen ist sehr gering. Aber, welchen Sinn macht es, diese als Kunden gänzlich auszugrenzen?

Die Politik spricht offiziell von gerade einmal 3,5 Millionen „Arbeitslosen“. Es sind mehr! Was bedeutet das, wenn jeder Unternehmer diese als Kunden ausschließt?

Zunächst einmal bekommen es die Unternehmer selbst zu spüren. Als nächstes wird dann mit moralinsaurer Miene irgendein Mitglied aus dem Bundestag vor die Kamera treten, wie es jetzt im Zusammenhang mit dem Streik der Lokführer im Güterverkehr geschah:

„Das ist sehr schlecht für die deutsche Wirtschaft!“

Mein Tipp: Langfristig denken! Dann klappt’s auch mit der deutschen Wirtschaft!

Das "Geschäfte machen" mit Sozialbedürftigen sollten Sie nicht falsch verstehen. Das geht an die Adresse derer, die es sich nicht nehmen lassen, Menschen in skrupellosester Art und Weise auszubeuten.

Gisela B. Laux

P.S.1. Ich erspare mir jetzt, eine lange Liste über die Aspekte aufzuführen, die beim langfristigen Denken berücksichtigt werden muss. Aber 3 Punkte seien genannt.

1.) (sinnvolle) Arbeitsplätze schaffen!

2.) leistungsgerechte Vergütung ohne Verarmungsaspekt!

3.) Schluss mit Diskriminierung, die gegen die Menschenwürde ist und „die Deutsche Wirtschaft“ im Resultat teuer zu stehen kommt! Realisieren und respektieren Sie, was Menschen, die sozialbedürftig sind, arbeiten und für Umsatz sorgen, leisten! Und denken Sie daran, dass auch Sie eines Tages auf Hilfe angewiesen sein könnten!


P.S.2. Kulisse Deutschland – Teil 1 kann über BoD direkt oder über den Buchhandel bestellt werden. Dazu bitte
ISBN-13:978 383 334 90 330 angeben und zu BoD unter der Nummer: 040-53 43 35-84 faxen. www.bod.de

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November

06

2007

BoD - Bestellung nicht angenommen? - Hier melden!!!


aboutpixel.de

Sehr geehrte Leser und Leserinnen,

ich habe von Books on Demand erfahren, dass der Verlag Lieferschwierigkeiten hat.

Sollten Sie Probleme bei der Bestellung von KULISSE DEUSCHLAND - Teil 1 unter www.bod.de unter "Shop" haben, melden Sie sich bitte umgehend unter meiner Kontaktadresse.

Vielen Dank!

Ihre Gisela B. Laux
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Oktober

30

2007

Kulisse Deutschland - Teil 1 - ISBN-13: 9783833490330 jetzt über bod.de bestellbar!


Verkleinerte und fotografierte Pdf-Datei des Covers von "Kulisse Deutschland - Teil 1. Ein ehemaliger Sozialstaat kreiert Armut...jetzt auch im eigenen Land und saniert sich dadurch".
Layout: Detlef Braun
Autorin: Gisela B. Laux

Es ist soweit!
Dieses überaus authentische, reflektierende und spannende Buch kann man ab dem 01. November 2007 bei Books on Demand unter www.bod.de unter "Shop" mit der ISBN Nummer: ISBN-13:9783833490330 zum Preis von 12,80 Euro bestellen. Ab Dezember 2007 kann man es auch im Buchhandel und in 1000 Internetbuchhandlungen bestellen. Darunter u.A. amazon.de, libri.de, buch.de und buecher.de.

Inhalt:

In „Kulisse Deutschland - Teil 1“ beschreibt die Autorin den Sozialabbau der Zeit von Januar 2003 bis Juni 2005 mit einem Rückblick auf die 80er Jahre, in denen die ersten Kündigungswellen Menschen bis an den sozialen Abgrund schwemmten. Mit dem schrittweisen Schwinden der sozialen Marktwirtschaft in Deutschland, die immer wieder als Folge der Globalisierung und des Neoliberalismus vorgeblich begründet wird, wird das Grundgesetz immer mehr zu Makulatur. Die Demokratie findet ihren Ursprung mit mündigen, informierten und couragierten Bürgern zurück. Dieses Buch ist überaus authentisch, reflektierend und spannend. Es gibt die Antwort auf politischen Chauvinismus, Ignoranz und Stammtischpolitik.

Vita:

Gisela B. Laux M.A. ist 1963 in Mainz geboren. Sie hat in München in Neuerer Deutscher Literaturwissenschaft, Politikwissenschaften und Theaterwissenschaften cum laude examiniert.
Nach einer ausgesprochen vielseitigen Berufserfahrung bereits während des Studiums beginnend in diversen Print- und TV Redaktionen (als Praktikantin bei Tele 5, dem ZDF und ZDF Enterprises, als freie Mitarbeiterin in der Redaktion Schauspiel bei Pro Sieben) über die Tätigkeiten als Texterin in Werbeagenturen bis hin zur selbstständigen Pressereferentin für Initiativen, die sich gegen Diskriminierung engagieren, wird sie "arbeitslos".
Ihre Vielseitigkeit entwickelt sich parallel zu ihrer Arbeitgebersuche weiter. Daher ist sie nicht - was ihre Aktivitäten betrifft - arbeitslos. Im Gegenteil! Mittlerweile ist sie Autorin, Journalistin, Kabarettistin und Fotografin.
Als Autorin offenbart sie ihr ausgesprochen kritisches, politisches Bewusstsein, das sich auch in ihren Auftritten als Kabarettistin und ihren über 150 Webblog-Einträgen zeigt unter ihrem Webblog "Ausgespu(c)kt" (www.dielaux.de) zeigt.
Ihre Fotografien unterstreichen die Wahrnehmungsintensität der laux, von „die laux“, wie sich die Autorin als Kabarettistin, Kolumnistin, Satirikerin und Fotografin nennt. Eines ihrer Zitate lautet: „Ich habe meine Antennen ständig ausgefahren. Dieser Input kann sehr anstrengend sein. Aber sobald ich das Wahrgenommene zuordnen kann, bin ich in der Lage, es in einen Output zu wandeln, der wiederum für meine Rezipienten eine solide Informationsbasis sein kann. Dies zumindest ist mein Ziel.“

Widmung:

Gewidmet denen, die sprachlos sind, um Ih-nen die Sprache wieder zu geben. Für sich selbst und den gemeinsamen Wiederaufbau unserer
Demokratie im Sinne des Grundgesetzes und der Magna Charta für Menschenrechte.
Das reflektierte und pointierte Wort
ist gleichwertig mit der konstruktiven Tat.

Gisela B. Laux
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September

29

2007

Erwin Huber betont "Notwendigkeit der Einheit der CSU" - Ein Protokoll von Gisela B. Laux

Erwin Huber ist neuer Ministerpräsident von Bayern.

Mit "50 Jahren Regierungserfahrung - ununterbrochen!" - soll die CSU "als einzig wählbare Volkspartei" weitere Wahlen - es stehen 4 weitere Wahlen in naher Zukunft an - regieren.

Die CSU sei eine "eigenständige Kraft", man werde "gegen Rot-Rot weiterkämpfen".

Erwin Huber spricht von "sozialistischen Kräften, die unser Land bedrohen". Er zitiert "lieber rot als tot" und setzt diesem Zitat

"Freiheit statt Sozialismus"

entgegen.

Er spricht von der "Doppelspitze Beckstein - Erwin Huber."

Die CSU werde auch mit Frauen weiter regiert werden, aber man solle nicht gegeneinander arbeiten (Anspielung auf Frau Pauli). Es dürfte keine unterschiedlichen Meinungen in de CSU gebe. Stattdessen geschlossene Einheit!

Er stehe nach Art. 6 auf "dem Boden von Ehe und Gemeinschaft". Das Grundgesetz sei nicht veränderbar.(Warum möchte die CSU es dann mit der Diskussion um den Abschuss von entführten Flugzeugen ändern?!) Nach 7 Jahren eine Ehe scheiden zu lassen, sei grundgesetzwidrig. Das sei auch nicht kinderfreundlich. Huber poltert es heraus. Das ist jetzt eine klare Anspielung auf Frau Pauli.

Immer wieder die Betonung, die CSU sei eine "große Volkspartei". Er erinnert an Franz Josef Strauß...wie er zu ihm sagte: "Ja, Herr Ministerpräsident, ich bin bereit, diesem Land zu dienen."
Er sei nun bereit, "für unser schönes Bayern, für dieses Land zu dienen".

Zitate von Stoiber:
...ich wollte das Erbe dieser großen Partei weiterführen. Es war mir eine Ehre, und ich hoffe, ich bin dieser Ehre gerecht geworden...was bleibt ist unsere Leidenschaft für unsere Ämter...ich gebe das Amt mit Ehre und Stolz an die Partei zurück...und die CSU ist ein Stück Bayern, und das ist unsere Größe!...ich habe der CSU viel zu verdanken...im Dienste von Bayern, dem schönsten Bundesland von Deutschland...ich denke an Franz-Josef Strauß, wie er für unsere Freiheit gekämpft hat....es geht nicht um Eitelkeiten, Deutschland steht am Scheideweg... die Linken koalieren auch mit der Linkspartei...wir müssen den Menschen sagen, wo auch immer Sozialisten an der Macht waren, hat es Not gegeben....."




Kommentar von Gisela B. Laux:

Diese Zitate sprechen für sich! Die Sprache ist pathetisch, hetzerisch, populistisch und voller Anspielungen. Gespickt mit Worten aus den Bereichen Militärstrategie und Heroentum und alten, plakativen Zitaten. Eine sehr gefährliche Sprache! Und eine Sprache, die uns in Erinnerung als extrem veheerend geblieben sein müsste und aus der die Wähler Bayerns unbedingt die Konsequenzen bei den nächsten Wahlen ziehen müssten.
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September

25

2007

Unser Grundgesetz aus der Vogelperspektive betrachtet: Was folgt nach den "Vorschlägen" von Schäuble und Jung als Nächstes? - Von Gisela B. Laux


aboutpixel.de

Schlagworte, die uns präsent sind: „Die Renten sind sicher“, „Der gläserne Mensch.“

Jetzt sollen wir Alle mehr Sicherheit bekommen. Doch der Preis, der nun gefordert wird, wird unser aller Freiheit sein. "Der Spatz in der Hand ist besser als die Taube auf dem Dach"? Wer ist "der Spatz" und wer "die Taube"?

Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble und Verteidigungsminister Franz Josef Jung (beide CDU) forderten am Mittwoch im Bundestag vergeblich eine „Regierungserklärung zur inneren Sicherheit, um Klarheit über die Haltung der Regierung zu gewinnen. Doch: Frau Merkel äußert sich nicht.

Hier ein Auszug über unser Grundgesetz, dem Gesetz über das Bundesverfassungsgericht:

X a. Verteidigungsfall:
Artikel 115 a (1)
„(1) Die Feststellung, dass das Bundesgebiet mit Waffengewalt angegriffen wird oder ein solcher Angriff unmittelbar droht (Verteidigungsfall) trifft der Bundestag mit Zustimmung des Bundesrates. Die Feststellung erfolgt auf Antrag der Bundesregierung und bedarf einer Mehrheit von zwei dritteln der abgegebenen Stimmen, mindestens der Mehrheit der Mitglieder des Bundestages.“


Es handelt sich bei Schäuble und Jung um die Forderung, dass die Streitkräfte dazu ermächtigt werden sollen, mit Waffengewalt ein entführtes Flugzeug abzuschießen. Das bedeutet auch, dass damit eine eindeutige Entscheidung gegen das Leben von Menschen getroffen werden soll.

Da dies aber nicht unserem Grundgesetz entspricht, soll es diesbezüglich „überarbeitet“ werden.

Es sollen Äpfel nicht mit Birnen verglichen werden, aber würde diese Änderung stattfinden, wäre das nicht der erste Bruch mit dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland.

Einem Herr Peter Hartz samt „Kompetenzteam“ ist es bereits gelungen, folgenden Grundsatz zur Makulatur werden zu lassen:

Artikel 12 - Grundrechte
„(1) Alle Deutschen haben das Recht, Beruf, Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte frei zu wählen…
(2) Niemand darf zu einer bestimmten Arbeit gezwungen werden, außer im Rahmen einer herkömmlichen allgemeinen, für alle gleichen öffentlichen Dienstleistungspflicht.
(3) Zwangsarbeit ist nur bei einer gerichtlich angeordneten Freiheitsentziehung zulässig“.


Die sogenannten Ein-Euro-Jobs sind nicht Anders als Zwangsarbeit, die gegenüber der Öffentlichkeit durch das Motto „Fördern und Fordern“, oder umgangssprachlich und weitläufiger bekannt unter „Besser arbeiten als Stütze empfangen“ legitimiert werden sollen. Einzig sinnnvoll wäre es, wieder Arbeitsplätze zu schaffen. Und das bei einem zeitgemäßen Lohnniveau für Alle, das sich katastrophalerweise aktuell auf dem Niveau von vor 20 Jahren mit etwa 1350 Euro/Monat befindet. Das ist ein Armutszeugnis für die kopflose Renditeorientierung von großen Unternehmen, deren Vorstände astronomische Gehälter beziehen.

Zurück zum Thema „Terrorismusbekämpfung“ und der damit verbundenen Forderungen einzelner Politiker.

Der parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion, Uwe Küster bezeichnet die verfassungsignorierenden Forderungen Schäubles und Jungs „Einzelmeinungen“, da diese nicht die Position der Regierung repräsentieren. In der Tat: Wie bereits erwähnt, äußert sich Bundeskanzlerin Merkel nicht einmal dazu. Das Bundesverfassungsgericht hat indes schon eindeutig per Urteil darüber entschieden, dass der absurde Vorschlag des Mitglied eines Verfassungsorgans, also von Herrn Jung und des Bundesinnenministers „mit dem Grundrecht auf Leben und mit der Menschenwürdegarantie des Grundgesetzes nicht vereinbar“ ist.

Artikel 1 – Grundrechte
„(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt. (Anmerk. d. Autorin: Hier ist selbstverständlich nicht Gewalt durch Waffen gemeint!)
(2) Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.“


Völlig ungeachtet dessen arbeitet Herr Schäuble derzeit unverdrossen an einem Katalog von Formulierungsvorschlägen für eine Änderung des Grundgesetzes.
Gleichzeitig behauptete er gestern öffentlich, dass wir eines "der sichersten Länder der Welt" seien.

„Pannenfreie Überwachung von Tätern“ will Schäuble auch durch Onlinedurchsuchungen privater Computer. Dies betrifft dann wiederum in der Mehrzahl auch völlig unverdächtige Menschen.

Vor dreißig Jahren, als die RAF mörderische Terrorakte verübte, wurde darüber diskutiert, wo die Grenzen der Mittel der Staatsmacht, also der „staatlichen Gewalt“ und wo die Beschränkung der bürgerlichen Freiheiten liegen. Die damaligen Gesetzesverschärfungen bezogen sich auf den Katalog der Straftaten und die Regeln des Strafprozesses. Doch diese Erfahrung bringt uns, was die Jung-Schäuble’sche Forderung betrifft, nicht weiter.

Die Zeit bringt hier sehr entscheidende Stichworte in der Terrorismus-Debatte mit ein: „Sanktion“ und „Prävention“ und schreibt:
„…vielmehr geht es um ein verbrecherisches Treiben, das nicht mit der Drohung nachträglicher Sanktionen, sondern durch rechtzeitige Prävention eingedämmt werden kann. Aber …es geht um den Schutz des Rechtsstaats, nicht um die Errichtung eines Präventionsstaats“.


Die Forderung von Jung und Schäuble, die selbst in der eigenen Partei nicht auf uneingeschränkte Gegenliebe stösst, beinhaltet nämlich – trotz aller schockierenden Eindeutigkeit – etwas Subtiles: Wird ihr nämlich stattgegeben, müssen wir damit rechnen, dass durch einzelne Personen, die Schlüsselpositionen in der Politik innehaben, unser Grundgesetz nicht mehr das ist, was es dem Wortsinne nach ist. Das Grundgesetz: Die Basis für alle unsere Gesetze. Der kleinste gemeinsame Nenner, der uns Allen die gleichen Rechte einräumt und somit das Leben Aller gleichermaßen schützen soll.

Gisela B. Laux
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September

08

2007

Kultur-Tour in Ratingen – Ein Spiegel (schräger)vermittelter Werte der aktuellen Bildungspolitik? – Von Gisela B. Laux


Im Parkhaus aufgenommen

Oh, ich hatte mich sehr auf dieses Event gefreut. Ratinger Jugendliche organisierten im Jugendkulturjahr 2007 mit der Unterstützung des Kulturamtes, des Jugendamtes und der Rheinbahn die „Literatour zu fünf schrägen Orten in Ratingen.“

Warum „schräge Orte“? Klingt eigentlich ganz locker, ein üblicher Generatiolekt ( hier: Jugendsprache), der Ausdruck „schräg“.

Es war eine Busrundfahrt, bei der zunächst alles nach Plan lief. Ein Grußwort der stellvertretenden Bürgermeisterin (der Bürgermeister selbst hatte keine Zeit. Das drückte seine Vertreterin, die das gewohnt ist, sehr viel „netter“ aus.), die sich offensichtlich auf die Veranstaltung aufrichtig freute. Ein dickes Lob an den Vertreter der Rheinbahn, Dank an die Leiterin des Kulturamtes, Grußwort eines Mädchens aus dem Jugendbeirat. Biogetränke wurde ausgegeben, in fetzigem Alco-Pop-Design, „mit-ohne-Alkohol“. Brave Kids!

Erste Station war ein offenes Feld in Homberg, von einem freundlichen Bauern zur Verfügung gestellt.

Ein Schüler rezitiert professionell seinen selbst verfassten Text. Hinter ihm der Horizont. Er sitzt auf einem Camping-Klappstuhl, neben ihm eine sommerliche Fackel. Bänke für die ZuhörerInnen. Die Stimmung ist angenehm. Heiter.

Man steigt in den Bus und wird zum nächsten „schrägen Ort“ gefahren. Zu einer Tiefgarage.
Ja, das ist ein schräger Ort für eine Lesung. Vor dem ebenfalls sehr beeindruckenden Autor, der kritische und sehr unterhaltsame, ebenfalls selbst verfasste Texte mit einer ansteckenden Lässigkeit vorträgt: Eine riesige Pfütze, in der sich die ZuhörerInnen spiegeln. Es ist nicht wirklich gemütlich. Dunkel, es schallt, und es ist feucht. Ohne die Darbietung wollte man hier keine fünf Minuten freiwillig stehen. Verdienter Applaus. Eine Geste des Dankes. Nun vermischt sich Lässigkeit ein wenig mit Verlegenheit. Wenn es gespielt war, war auch das sehr charmant und professionell. Wer weiß schon, was aus diesem Talent wird? Vielleicht ein erfolgreicher Autor? Ein Schauspieler?

Zurück in den Bus. Die hübsche Jung-Organisatorin moderiert die nächste Stadion an: Ratingen West. Papageienhaus. Ein schräger Ort?

Eine kurze Charakteristik von Ratingen West, wie ich es sehe:

Ein Stadtteil mit vielen Hochhäusern. Vordergründige Effizienz: Viele Mensche, gedrängt auf wenig Platz. Inmitten der Hochhäuser: Ein Einkaufszentrum, Schulen, ein Ärztehaus. Praktisch muss man Ratingen West nicht verlassen. Es ist Alles da, was man braucht, sogar Bäume und ein Brunnen. Regelmäßig finden dort Wochen und Flohmärkte statt. Und die Zelt-Zeit. Ein jährliches, kulturelles Ereignis, in dem sich Kabarettisten die Klinke geben. Bislang bin ich dort noch nicht aufgetreten. Aber, was nicht ist…. Dafür aber Schüler einer nahegelegenen Schule. Auch außerhalb der Zeltzeit, in der auch Prommis wie Dieter Nuhr auftreten, findet dort beachtliche Kultur statt. Fast möchte ich sagen: Ratingen West ist ein kultureller Geheimtipp.

Ein Ort, in dem es Alles gibt, was man braucht? Den man praktisch nicht verlassen muss? Wo gibt es dann denn? Wer will das denn?
Ratingen West könnte ein Stadtteil sein, der in einem Sozialkundebuch - exemplarisch für „soziale Brennpunkte“ – herhalten könnte, mit folgenden Klischées, die immer weiter tradiert werden:

„Trabantenstadt“, „extrem hohe Arbeitslosigkeit, da keine oder schlechte (Aus-)Bildung“, „Frustration, fehlkompensiert durch diverse Süchte, Gewalt, Kriminalität“ und zu schlechter Letzt, in einem abfälligen Unterton „hoher Ausländeranteil“. Das Letzte: „Ghetto!“

Ein schräger Ort?

Wir werden zum sogenannten Papageienhaus gelotst. Ein Hochhausgebäude mit buntem Anstrich, aber auch düsterer Geschichte: Hier fanden Suizide statt. Menschen stürzten sich in den „Freitod“. So gewinnt der Name „Papageienhaus“ einen zynischen Beigeschmack. Zumal man Papageien die Flügel stutzt und sie in Käfige sperrt.

Die Bedrückung beim Heraufsteigen des engen Treppenhauses lässt nicht nach. Ziel: Ein Balkon einer 2-Zimmerwohnung im 5. Stock.

Bekritzelte Wände, eine sorgfältig verknotete Mülltüte, vertrockneter dunkle Rinnsaal in einer Ecke, der irgendwann in Kopfhöhe halt macht. Keine Pflanze, keine bunte Farbe. Hier kann man Angst bekommen. Als Fremder und als Bewohner erst recht. Denn wir sind nur für kurze Zeit hier, an diesem „schrägen Ort“. Die Bewohner leben hier.

Einige SchülerInnen scheinen dies zu verdrängen. Machen fiese Witze. Das ist noch bedrückender. Denn die Schüler sind durchaus intellektuell in der Lage, zu reflektieren, unter welchen Bedingungen Menschen hier leben. Ein Leben, das sich in seinen Grundfesten von den elterlichen Wohnungen der SchülerInnen, die hier gleichsam wie „Elend-Touristen“ durch das Haus gehen, sicher stark unterscheidet.

Wir bleiben auf einem Flur stecken, stauen uns. Ich bin ganz hintern und weiß nicht, warum es nicht weiter geht. Ein Schüler bemerkt in dem Ton eines betagten Menschen, der in seinem langen Leben nichts anderes als Ästhetik und Ordnung wahrgenommen hat, dass es hier „ja nicht so dreckig wäre, wie im Treppenaufgang“. Nicht so dreckig, wie er es „geglaubt“ hätte.

Glauben heißt Nicht-Wissen?

Das soll doch ein echt „schräger Ort“ sein!

Auf jeden Fall reagiert der Junge empört, als ich ihm sagen, dass er hier in einem Haus sei, in dem Menschen leben würden. Dies gälte es zu respektieren.“ Darauf empörte er sich, er sei doch nicht „arrogant“. Im engsten Wortsinne hatte er das aber soeben bewiesen. Hier helfen banale Lateinkenntnisse oder ein simples Wörterbuch. Wie un-schräg, da ‚mal hineinzuschauen!

Aufgewühlt durch die respektlose Stimmung der Schüler (Lautes Lachen auf dem Flur, abfällige Bemerkungen über die Bewohner und deren Situation) „Wir gehen ‚mal die Treppen ‚rauf. Einmal muss man das erlebt haben. (Lachen)“ bitte ich die stellvertretende Bürgermeisterin , die ganz hinten, am Ende der Schlange, steht zur Seite und bitte Sie, ein paar kurze Worte an die Schüler zu richten.

Zwar zeigt sie sich betroffen, unternimmt aber nichts, auch nicht nachdem ich hier später ein weiteres, in dem Fall wirkliches grausiges Zitat einer Schülerin brachte.

Wir stauten uns im 5. Stock des „Papageienhauses“ deshalb, weil wir die gebuchte 2-Zimmer-Wohnung nicht betreten konnten. Die Leiterin des Kulturamtes rief: „Wer hat denn hier den Schlüssel?“
Es stellte sich heraus, dass eine Familie (in der Wohnung befand sich das Ehepaar, im Gang kamen uns die zwei kleinen Töchter, uns freundlich lächelnd entgegen und wurden von der Masse der Schüler quasi zur Seite gedrängt. Ist das OK, weil es Kinder sind, die an einem „schrägen Ort“ leben? Muss man die übersehen?) gerade im Begriff war, die Wohnung zu beziehen.

Die Masse bewegte sich ein zweites Mal durch den Treppenaufgang, nun abwärts, nach draußen. Einige Texte werden auf einer Treppe vorgelesen. Akustisch unterbrochen von Flugzeuglärm. Einige Bewohner passieren die Szenerie. Texte über die hohen Außenwände der Hochhäuser, die dünnen Innenwände, durch die Weinen, aber auch Lachen durchdringe. Sozialromantik!

Kurze Aufklärung der Jung-Organisatorin. Unter Lächeln meinte sie über das Ehepaar: „Die haben vielleicht geguckt!“ „Verständlicherweise!“, warf ich ein. Kaum wahrzunehmen stimmte mir die Bürgermeisterin zu.

Trauriger Höhepunkt der deplatzierten Kommentare: Ein Mädchen bemerkt lachend bei der Rückkehr zum Bus: „Ich hatte Angst, da fällt Einer vom Hochhaus herunter!“

An dieser Stelle unterbreche ich meinen Bericht und komme zu meiner Frage:

Warum hat man im Bus (dort war ein Mikrophon) nicht ein, zwei Sätze zu der völligen Unsensibilität einiger Schüler gesagt, um diese zum Nachdenken anzuregen?

Man (darunter ein leitender Mitarbeiter des Jugendamtes und die Leiterin des Kulturamtes) sagte mir, das störe die Veranstaltung.

Man hätte dies ohne Drama gut integrieren können!

Noch ein Wort: An einem Ort wie Ratingen West zeigt sich, ob man Zusammenhänge verstanden und verinnerlicht hat. So helle Köpfe, wie die meisten dieser Schüler wären dazu „locker“ in der Lage. Ganz „easy“.

Wenn Sie beanspruchen, dass man ihre Bildung, Intelligenz und Eigenständigkeit wahrnimmt, dann sollten sie diese gerade an einem Ort wie Ratingen West unter Beweis stellen.

Ohne Zynismus, Larmoyanz und Sozialromantik. Denn das hatte gestern Ratingen West erst zu einem „schrägen Ort“ gemacht!

Gisela B. Laux

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September

07

2007

Stellungnahme gegen unerwünschte Verlinkung mit dieser Website

Ich habe in diversen Suchmaschinen feststellen müssen, dass es politisch(e) (motivierte) Gruppierungen gibt,
die sich erdreisten, meinen Link und meinen Namen ungefragt auf ihre Website zu setzen.

Ich distanziere mich von derartigen Bündnissen ausdrücklich.

Die Betreffenden müssen mit Schadensersatzklagen etc. rechnen.

Meine Kunden möchte ich bitten, sich mit mir in Kontakt zu setzen, sollten Sie Rückfragen an mich haben, gleich welcher Art.

Lassen wir uns unsere gute Zusammenarbeit durch Provokateure nicht irritieren.

Es dankt Ihnen, Ihre

Gisela B. Laux
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August

24

2007

Deutschlands Aufschwung – Auf Armut wird nicht verzichtet. Von Gisela B. Laux


Heute, 16 Uhr in Deutschland, Nachrichten im Ersten Deutschen Fernsehen:

Müntefering und Merkel präsentieren das Ergebnis Ihrer Planungen bezüglich des Bundeshaushaltes.
Erfährt man etwas Klares, etwas Eindeutiges?
Nein, das nicht. Aber beide sind sich darüber einig, dass erst im Jahre 2011 Entlastung in die Arbeitslosenversicherungen tragbar wären. Man müsse behutsam mit dem Plus im Bundeshaushalt umgehen. Ein dünnlippiges Bekenntnis darüber, welche Zukunft die „Armen in Deutschland“ laut Müntefering haben werden. Es soll ihnen ja grundsätzlich besser gehen. Aber praktisch?

Angesichts des Anschlages in einer kleinen Stadt in Sachsen wirft man Frau van der Leyen mangelnde Politik gegen Rechtsradikalismus vor. „Das Erste“ lässt sie zwei Sätze im Originalton verlauten. Dann die Fortsetzung eines Journalisten im Off. Große Vorwürfe aus der Partei der Grünen. Mehr Geld für Projekte gegen Nazis, heißt es von dort.

Zusammenfassend bleiben Fragen offen, die da lauten:

Warum wird das Arbeitslosengeld II, das noch immer neben der Kaltmiete und den Heizungskosten nach wie vor seit dem 01. Januar 2005 trotz der erheblich angestiegenen Lebenshaltungskosten 345,-- Euro pauschal beträgt, nicht – wie vor wenigen Tagen von der Bundesregierung angekündigt – angehoben?

Wie viele spektakulärer, fremdenfeindlicher Anschläge bedarf es denn noch, bis man hier im "Sommermärchen-Land" endlich erkennt, dass jede fremdenfeindliche Äußerung, Anwandlung und Handlung zuviel ist?

Es gibt Dinge, die man nicht nur nicht relativieren kann, sondern auch aus ethischen Gründen nicht relativieren darf. Dazu gehören Armut und Gewalt!

Festzustellen ist, dass die Stimmung in unserem Lande bedrückend ist. Es wird viel gemunkelt, aber auch viel verschwiegen. Die Luft ist stickig! Der Trend geht zum Verlassen dieses Landes.

Gisela B. Laux
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August

20

2007

die laux: DIE Harley Davidson Fotografin! - Noch Fragen? Gerne!


Foto: die laux
Objekt: Harley Davidson, Indian
Titel: Fest Genommen

Kontakt unter "Kontakt".

Weitere Fotos unter "Fotografie".

Wie sich's gehört.

Die hochästhetischen Fotos, die zudem sehr "tekkie" sind, machen sich sehr gut in großen Formaten - wertig gerahmt - in repäsentativen Räumlichkeiten.

Über Ihren Kontakt freut sich
die laux

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August

09

2007

Pietätlosigkeit deutscher Behörden grenzenlos - Der Aufreger der Woche. Alles Andere als lustig!


aboutpixel.de

In den Nachrichten eines TV-Senders wurde heute am frühen Abend darüber berichtet, dass ein Ehepaar sich das Leben genommen hat, als eine Zwangsräumung bevorstand.

Sie hatten außen an der Haustüre den Schlüssel stecken lassen. Das ließ nach eigener Aussage den Gerichtsvollzieher ahnen, was sich ereignet hat: Der Selbstmord der Menschen, dessen Zwangsräumung er vollstrecken wollte. Er schilderte dies sehr nüchtern.

Eine weitere Person wurde interviewt. Da bei mir der Schreck über das von ihr Geäußerte noch nachwirkt, vermag ich nicht mehr mit Sicherheit nachzuvollziehen, ob dies ein Mitarbeiter des Finanzamtes oder der Polizei war. Ich vermute, Letzteres.

Was er sagte, klang durchaus nicht mehr sachlich, sondern für mein Empfinden pietätlos, treffender: menschenverachtend.

Diese Leute hätten, so sagte er, im Ausland ein weiteres Haus, das sie zu verkaufen beabsichtigten, um dieses hier zu bezahlen. Das hätten sie aber nicht getan. An einem der Vorabende hätten sie noch "lachend mit Nachbarn gefeiert". Sogenanntes "Mietnomadentum" sei ja bekannt, aber hier handele es sich um einen dreisteren Fall.

Es ist eben diese rigide, eiskalte, jede Menschlichkeit entbehrende Haltung einzelner Beamter bzw. Vollstrecker oder Ermittler, die Menschen dazu treiben, Ihrem Leben aus Verzweiflung ein Ende zu bereiten.

Dieser Mann sollte von seinem Amt als "Staatsdiener" unbedingt entbunden werden. Um's im Klartext zu sagen: So Jemand darf nicht mehr über Menschen entscheiden. Der gehört gefeuert!

Gisela B. Laux
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Juli

19

2007

Tour de France in Sturzfahrt - Wettbewerb von Sport und schnellen "Konsequenzen" - ein Kommentar von Gisela B. Laux


Foto: die laux. Ratinger Radrennen 2005, parallel zur damaligen Tour de France. Im rosa Trikot: Erik Zabel

In meinen vorerst letzten Urlaub habe eine Tour durch die Benelux Länder gemacht und allen Ernstes nicht bedacht, dass just zu dieser Zeit die Tour de France ihr Fahr-Dich-Ein begab. Das war im Jahr 2001. Wohl dem, der da ein Hotelzimmer sucht. Ein Parallelabenteuer der ganz anderen Art neben einem so populären, sportlichen Ereignis.

Ein weiteres Abenteuer, ja ein Hot-Spot-Krimi ist das Thema Doping.

Bei der Recherche nach der Beantwortung der klassischen journalisten W-Fragen: Wer? Was? Wann? Wo? Warum? taucht man ein in einen tiefen Sumpf. Die Fakten summieren sich.

Namen wie Jan Ullrich, Erik Zabel, Jörk Jaschke und nun Patrik Sinkewitz geben sich die Klinke. Das sind die Namen der Sportler, über die oder von denen wir – mehr oder weniger dramatisch inszeniert – erfahren: Da war Doping im Rennen. Ganz weit vorne. Da wird sogar mit dem Hormon agiert, dessen Wirkung uns Frauen, wenn der Mann es zu beherrschen weiß, zu Wachs schmilzen lässt.

Wann ist der Mann ein Mann? Wann ist der Sportler ein Sportler? Wann erfüllt ein Sportarzt seinen Job und nichts als seinen Job? Wann ist ein Sponsor ein Sponsor?

Und welche Rollen spielen überhaupt neben dem Sport, der zu Nebensache wird, die Triade Politik – Wirtschaft – Medien? Ja, wo man kann man da die Interessen noch trennen.

Den jüngsten Nachrichten zufolge – und ich bin heute wirklich früh aufgestanden – kann man das nicht wirklich trennen. Da gibt es Zusammenhänge. Von eindeutigen Zusammenhängen wage ich indess nicht zu sprechen. Statt mich weiter Spekulationen und Verdachten, basierend auf Ereignisse und Fakten in der jüngeren Vergangenheit hinzugeben, seien hier die aktuellen Fakten in einer Chronik zusammengefasst:
Der 65-jährige Belgier, von 1992 bis 1996 Masseur und Dopingaktivist bei Telekom, erschütterte Anfang Mai mit der Veröffentlichung über das Dopingsystem der neunziger Jahre auch Stapletons Equipe. Denn sein Sportchef Rolf Aldag hat später einräumen müssen, als Profi ein Detail des flächendeckenden Betrugs bei Telekom gewesen zu sein; auch die Teamärzte Lothar Heinrich und Andreas Schmidt mussten gestehen, das System versorgt zu haben. Nach einer privaten Begegnung sind sich der französische Radrennstall Francaise des Jeux, sein Pfleger D’hont und Amerikaner Bob Stapleton einig: ,,Alles erzählen, alles zugeben‘‘, hört man D’hont sagen, ,,das ist das Beste.‘‘

Sie sind längst suspendiert, und Stapleton, 49, der Milliardär und neue Besitzer des Nachfolgeteams. Das Engagement Freiburger Uniklinik, aus deren Ärzteteam sich die medizinischen Tor-de- France- Betreuer rekrutierten, wurde gekündigt.
Der Nürnberger Radprofi Matthias Kessler wurde von seinem Team Astana wegen Dopings „mit sofortiger Wirkung“ entlassen. Ihm droht eine zweijährige Sperre. Der 28- Jährige war bei einer unangemeldeten Trainingskontrolle vor seinem Kollegen La Flèche Wallone Ende April mit einem extrem überhöhten Testosteron Wert aufgefallen.

„Mit leiser und stockender Stimme“ verkündet vor einer weißen Wand ohne Sponsorembleme Erik Zabel, dass er gedopt wurde und gesteht somit „den größten Fehler seines Lebens“ ein. Er will künftig ein besseres Vorbild für seinen Sohn sein.

Und nun das: Patrick Sinkewitz stürzt während eines Rennes und verletzt sich sehr schwer und einen Zuschauer. Nach dem Entsetzen folgt dieses: Am 18.07.2007 ist der T-Mobile Profi Patrik Sinkewitz ist bei einer Trainingskontrolle der Nationalen Anti-Doping-Agentur (Nada) am 8. Juni positiv auf das Wachstumshormon Testosteron getestet worden. Das bestätigte am Mittwoch der Bonner Profi-Radrennstall T-Mobile Team.

Es wird nun brisant, da politisch:

Die Bundesregierung fordert die Telekom auf, als Tour-de-France-Sponsor auszusteigen. Oder war es eine Entscheidung der Telecom? Nach dem Massenkündigungskandal und dem Eigentor, dass sich die Telekom mit ihrem scheinbaren Call&Surf Comfort Tarif- „Angebot“ (das in Wirklichkeit kein Angebot, sondern Nepp ist) geschossen hat, droht dem Unternehmen ein weiterer Imageschaden. Den wiederum werden die Mitarbeiter mit dem Verlust ihrer Arbeitsplätze und die Kunden mit schlechtem Kundendienst bezahlen.

Die öffentlich-rechtlichen Senden ARD und ZDF sind aus der Berichterstattung der Tour de France ausgestiegen.

Wie diese Zusammenfassung zeigt, kann man sich trotzdem über die Tour-De-France informieren. Dieses leicht inoffizielle Heranholen von Informationen verleiht diesem Sportereignis einen ganz neuen Touch und spaltet die Interessierten in zwei Gruppen:

Die Einen ignorieren die Doping-Affären und das „ganze Drumherum“ und die Anderen interessieren sich für die Fortsetzung des Real-Krimis, der bereits in die Serienproduktion immer weiterer Nachrichten gegangen ist.

Eines bleibt. Die Tour de France bleibt spannend. Sie ist aber auch für die wirklichen Opfer tragisch. Und die Täter inszenieren sich als Opfer und schwärzen sich gegenseitig an.

Gisela B. Laux
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Juli

14

2007

Richtigstellung von Gisela B. Laux bezüglich Artikel über Al Gore

Ich habe semi-privat die Kritik erhalten, ich hätte Al Gore in meinem Artikel vom 8. Juli 2007 über dessen Vortrag „The Inconvenient Truth“ gehuldigt. Genauer wiedergegeben: Ihm „gelobhudelt“. Obwohl ich weiß, von wem diese Kritik stammt und daher weiß, dass diese Person sich äußerst beschönigend über eine Partei in unserem Lande geäußert hat, hat mich diese Provokation zum Nachdenken gebracht.

Jeder Politiker möchte Macht. Um diese zu erlangen, bedient er sich Sehnsüchte von Menschen, die ihn wählen sollen. Das ist mir durchaus klar. Deshalb sollte man jeden Politiker und jede Aussage von ihm/ihr auf jeden Fall kritisch betrachten.

Warum sagt er was und: Wann?

Diese Fragen muss man sich auch angesichts der Vorträge von Al Gore stellen. Ich sehe es nicht nur als meine Aufgabe, dies zu recherchieren, wie mir das der Autor der provokanten E-Mail riet, sondern ich kann es nur Jedem empfehlen, sich darüber zu informieren, wer Al Gore ist und warum er was tat.

Was er vorträgt, hat er nicht selbst recherchiert. Ist deshalb der Inhalt seines Vortrages absurd. Soll ich deswegen die Botschaft Al Gores verneinen?

Das werde ich nicht tun. Al Gore ist in privilegierten Verhältnissen aufgewachsen. Und das verleugnet er nicht. Er bekennt sich ganz offen dazu.

Dass er in seinen Vortrag – in eigener Sache – Aufklärung über die Machenschaften George W. Bush’ integriert, nehme ich ihm nicht übel.

Das mag daran liegen, dass ich ihm auch in diesem Punkt zustimme.

À propos „Stimme“. Ich schrieb, ich hätte als US-Bürgerin Al Gore auch meine Stimme gegeben, wenn ich keine Kenntnis über seinen Vortrag über den „Klimawandel“ gehabt hätte.

Warum wohl? Weil man George W. Bush einfach nicht wählen darf, wenn man Demokratin ist. Und der war nun mal die völlig missratene Alternative zu Al Gore.

Gisela B. Laux
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Juli

08

2007

Al Gore's Vortrag über "Die unbequeme Wahrheit" , "The inconvenient Truth" - Ein Aufruf von Gisela B. Laux

Wäre ich Bürgerin der USA, hätte ich Al Gore meine Stimme bei der Wahl zum Präsidenten gegeben, auch ohne den oben genannten Film über die zu weltweit zu verhindernde Klimakatastrophe gesehen zu haben.

Noch nie habe ich so intensiv über die Verletzung der dünnen Hülle unseres Planeten nachgedacht, wie nach diesem Film, der Erd-Atmosphäre.
Noch nie habe ich einen wissenschaftlichen Vortrag - Al Gore hat ihn seinen Angaben zu folge über tausend Male gehalten - so nachvollziehen können, wie diesen.
Noch nie zuvor hat mich ein wissenschaftlicher Vortrag gleichzeitig so unterhalten.
Und noch nie habe ich soviel über den persönlichen Background eines Vortragenden erfahren.

Ausgerechnet Bush und Konsorten echauffieren sich über die Warnung, die Al Gore ausspricht und die Umsetzung, wie man das, wovor er warnt, erbringen kann und sprechen von

der größten Lüge


Die größte Lüge kam genau von diesen Leuten, nämlich, dass der Krieg im Irak absolut notwendig gewesen sei, da von ihm eine so große Gefahr ausginge. George W. Bush ist es, der Angst schürt und Kapital daraus schöpft. Der selbsternannte "Kriegspräsident".
So perfide diese populistische Verdrehung der Tatsachen ist, so perfide erschien mir heute eine Werbung eines Automobilherstellers, der zum Kaufen mit dem nach einem Ökospot klingenden Satz in einer suggestiven Frageform animieren will:

Soweit ich mich erinnere, lautet er so:

Müssen Sie 2 Liter Benzin ausgeben, um 1 Liter Milch zu kaufen?


Also, wenn wir schon so ignorant sind, dass wir für jede Erledigung unseren PkW nutzen und dabei eine CO2-Belastung verursachen, dann sollen wir das bitte mit dieser Automarke machen.

Besser: Wir gehen für 1 Liter Milch zu Fuß oder fahren Rad.

Das Folgende geht an die Regierung unseres Landes:

An die Regierung der Bundesrepublik Deutschland:

Damit sich auch Menschen mit niedrigem Einkommen an den Sparmaßnahmen beteiligen können, verlange ich von Ihnen, dass Sie die Kraftfahrzeug-Steuern für stark CO2 ausstoßende PkW’s nicht erhöhen. Menschen, die gezwungen sind, zwischen Wohn- und Arbeitsort zu pendeln, und sich keinen neuen PkW leisten können, dürfen nicht bestraft werden.
Sorgen Sie endlich dafür, dass die Arbeitgeber wieder ihre Türen für die Arbeitsplätze öffnen. Sorgen Sie dafür, dass Menschen nicht an ihrer Armut verzweifeln.
Sorgen sie dafür, dass die Armut endlich beseitigt wird. Hören Sie auf, sich selbst zu loben und sich mit einem Wirtschaftsaufschwung zu loben, von dem nur wenige und zwar die Reichen profitieren, auf Kosten von Menschen, die unter Arbeitslosigkeit, sozialer Benachteiligung, Ausgrenzung und Hunger leiden. Denn erst dann können Al Gores Worte wahr werden: dass Jeder, wirklich jeder sich daran beteiligen kann, dass wir auf einen CO2-Belastungs-Level der 70er zurück können.(/quote]

Al Gore:
Wir müssen endlich anfangen, mit den politischen Strukturen unserer Demokratie zu arbeiten.


Dies setzt voraus, dass wir unsere Demokratie schützen und Menschen sich nicht wie Verlierer fühlen müssen. Weil sie es nicht sind. Weil sie nicht ohnmächtig sind. Weil ihnen nicht die Grundlagen für wertvolle Entscheidungen entzogen werden. Und sie dann - wir Alle - uns dafür entscheiden können, ein ausgefülltes und sinnerfülltes Leben zu führen und positiv handeln. Auf eine Zukunft hin, an der wir gemeinsam und unsere Nachkommen teilhaben werden.

Gisela B. Laux

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Juli

02

2007

Arbeitslos Gemeldete werden von Banken diskriminiert - Ein journalistischer Beitrag der Initiatorin von IQ-AS Gisela B. Laux

Intro:
Wer schon hat, dem wird gegeben: Die Voraussetzungen für die Befreiung von Gebühren fürs Girokonto wurden schon immer an ökonomischen, nicht an sozialen Kriterien ausgerichtet. Dabei messen Banken mit recht unterschiedlichen Messlatten, wie der Artikel von Gisela B. Laux zeigt. mehr …

Artikel:Banken werben mit gebührenfreien Konten: Voraussetzung hierfür sind Mindesteingänge. Diese variieren von 750 bis zu 1250 Euro monatlich. Doch das gilt nicht gleichermaßen für alle Einkommen.

Die Volksbank Düsseldorf Neuss e.G. verweigert Arbeitlosen die Befreiung von Kontogebühren, selbst wenn das Arbeitsamt oder die Arge ihnen mehr als insgesamt 750 Euro pro Monat überweist. Dieser Betrag kann sich auch für einen alleinstehenden Hartz IV Betroffenen ergeben, wenn er zusätzlich den befristeten Zuschlag oder Einstiegsgeld für die Selbstständigkeit erhält. Übrigens: Die Volksbank führt alle Arbeitslose in ihrem System bei Kontoeröffnung kategorisch als „arbeitslose Hausfrauen” und „arbeitslose Hausmänner”, ungeachtet der beruflichen Qualifikationen der Neukunden.

Die Volksbank begründet die Verweigerung der Gebührenbefreiung in einer Stellungnahme aufgrund der Beschwerde einer Kundin bei der „Kundenbeschwerdestelle beim Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken – BVR” damit, „[dass] die Voraussetzungen für ein solches Kontenmodell, wie auch in dem entsprechenden Werbeflyer und der Produktbeschreibung im Internet dargestellt, monatliche Einkommensguthaben bin Form von Lohn, Gehalt, Beamtenbezügen, Renten oder Pensionen in Höhe von mindestens EUR 750,- sind. Solche Eingänge sind auf dem Konto von Frau X. aus R. in unserem Hause zur Zeit nicht festzustellen.”

Die Kontoinhaberin bezieht nämlich Arbeitslosengeld II und Einstiegsgeld und würde zwar betraglich aber eben nicht bezüglich der Art ihres Einkommens die Bedingungen des Geldhauses erfüllen. Man hat ihr zwischenzeitlich von Seiten der Geschäftsleitung angeboten, ihr Konto gänzlich aufzulösen.

Die Kundin wollte sich nicht nur bei der BVR, die sich als Schiedsstelle zwischen den Volks- und Raiffeisenbanken versteht, beschweren, sondern erkundigte sich bei anderen Banken.

So wurde ihr zum Beispiel von einer Bank, die einen Mindesteingang von 1200 Euro zur Bedingung für die Gebührenfreiheit macht, angeboten, sie solle sich von Jemandem den fehlenden Betrag zum Ersten eines Monats per Dauerauftrag überweisen lassen und diesem den Betrag wieder am nächsten Tag – ebenfalls per Dauerauftrag – zurückbuchen lassen. Ähnliches würde man „armen Rentnern” anbieten, um ihnen zu „helfen”. Dieser Vorschlag eines Mitarbeiters ist wohl sittenwidrig und wird von Seiten der betreffenden Bank deshalb nicht offiziell unterbreitet.1

Eine andere Bank bot ihr an, sich von Jemandem aushalten zu lassen. Das würde man als Einkommen akzeptieren. Sozialleistungen in Form von Arbeitslosengeld I und II und Einstiegsgeld hingegen ausdrücklich nicht.

Eine Gesetzeslücke, ermöglicht den Banken Diskriminierung und Abzocke bei Sozialleistungsbeziehern und Menschen mit geringen Einkommen. Hier wäre der Druck einer breiteren Öffentlichkeit von Nöten, um die Kreditinstitute zu „sozialen” Geschäftsgebaren zu bewegen.

Gisela B. Laux
Journalistin – Autorin - Initiative Hochqualifizierter Arbeitgebersuchender IQ-AS

Anmerkung der Tacheles-Onlineredaktion: Wir sehen hier eine eher lobenswerte Strategie der Bankmitarbeiter, die armutsdiskriminierende Praxis ihres eigenen Instituts zu umgehen und auf bestehende, legale Auswege aus der Benachteiligung hinzuweisen.
28. Juni 2007

Zu lesen unter www.tacheles-sozialhilfe.de

P.S. Das "Angebot" der Bank, sich vorrübergehend Geld aufs Konto überweisen zu lassen ist von daher mehr als fragwürdig, als Hartz IV - Betroffene keine Geldgeschenke von mehr als 50 €/Jahr annehmen dürfen. So sind sie im Notfall darauf angewiesen, bei der Arge (Arbeitsgemeinschaft Aktiv, es gibt kein Sozialamt mehr) aufzunehmen. Eine Leserin von Tacheles schrieb, dass ihre Bank ihr Kontoführungsgebühren berechnet. Sie bezieht Arbeitslosengeld II und war vorher für Arbeitgeber tätig, sodass sie alle üblichen Abgaben geleistet hat. Menschen, die vor Hartz IV Sozialhilfe abhängig waren, sind von diesen Gebühren hingegen befreit, obwohl ihre Leistungen seitens der Arge nicht niedriger sind als von Menschen, die vorher notgedrungenerweise Arbeitslosengeld beziehen mussten. Auch Rentner werden von Banken, was die Befreiung von Kontoführungsgebühren betrifft, bevorzugt behandelt. So diskriminieren Banken ganz bewusst, beuten die Ärmsten aus und - um dies nicht zu vergessen - bereichern sich an diesen. Und schüren Sozialneid. Überflüssig! Im wahrsten Sinne des Wortes!

Gisela B. Laux
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Juni

27

2007

40plus: Auch Prommifrauen bekommen Falten. Aber auch mächtig Knete


aboutpixel.de

Im 19. Jahrhundert war die Frau Kommerzialrat eine Prominente. Sie wurde mit dem Titel ihres Mannes angesprochen, wurde hofiert und war wer.

Noch in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts empfahl uns eine adrette Frau, womit man sich am besten die Zähne pflegt. Denn sie wusste es ja, als Zahnarztfrau.

Im 21. Jahrhundert hat die Frau es geschafft, einen eigenen Prommistatus zu erreichen. Ob eine Ferres oder eine Poth, ehemals Feldbusch. In der Werbung sind sie mal fröhlich und naiv, mal damenhaft und taff-businesslike. Da ist eine dauerjunge Maischenberger: im Interview intim, fast erotisch verführerisch dem Gast nahe, dennoch kritisch, hochinformiert, am Ende doch ein Ziehkind eines mittlerweile in die Tage gekommenen journalistischen Protegeurs. Und demnächst Mutter. (Oder schon? Egal.) Ebenso wie die Talktanten aus der unteren Garde, die einem breiten Publikum überwiegend durch ihre Vornamen bekannt sind, wie „Bärbel“ oder „Britt“.

Was sie jung hält, wenn man sie fragt? Sport, keine Drogen, die Liebe und das bürgerliche Leben und vor allem: viel Wasser.

Geblubber!

Es sind unter den Prommifrauen nicht wenige, die uns Normala in der Werbung vermitteln, wie man das am besten macht, was wir am liebsten machen: Telefonieren und Männer mit einem strahlenden, faltenfreien Aussehen und hochglänzendem Haar verführen. Die Frau muss sich schon ihr Vergnügen etwas kosten lassen. Von Nix kommt nix.

Und da kommt – ja, von wegen! – auch schon die Rettung in Gestalt von ..nein, nicht „L’Oreal-weil-ich-es-mir-wert-bin“……von DOVE!
Ausgesprochen: Daw.

Sie sind es, die zu Frauen stehen. Egal mit welcher Figur, egal, welchen Alters.
Sie sind es, die die „Initiative für wahre Schönheit“ kreiert haben.
Sie sind es, die „pro Age“ und nicht „Anti-Age“ sind.
Sie sind es, die Solarien und Hautärzte pleite machen (wollen).
Sie sind clever! – Sonst sind sie wie alle anderen Unternehmen, die Frauen ausnehmen.

Der Stern titelte in den 70er Jahren: „Ich habe abgetrieben!“ Prommifrauen bekannten sich zu Abtreibungen. Diese Frauen haben sich zu etwas bekannt und damit Mut bewiesen.
Sie waren nicht nur prominent, sondern haben auch polarisiert. Mit einem nicht gerade unriskanten Outing für den eigenen Ruf. Und daher eine wirklich Botschaft, im Sinne der Aufrichtigkeit.

Was haben dagegen die Mädels 40plus, die heute super bekannt sind, zu bieten? Einen oder –zig Jobs mit Mördergehältern, ein mehr oder weniger faltenarmes Gesicht, glatte Oberschenkel, pralle Brüste, Haare wie Gold, ein gesundes Baby (wer spricht von den Fehlgeburten, die sie davor hatten und den etwaigen Abtreibungen, die sie - warum auch immer - vornehmen ließen*), einen Mann, der sich neben ihnen solange blicken lässt, bis…….na, das wissen wir heute noch nicht…

Liebe Prommifrauen: Wie lebt ihr wirklich? Und zu welchem Preis? Und mit welchen Privilegien?

Gisela B. Laux

*P.S. Die traurige Tatsache, dass eine Schwangerschaft für Frauen über 40 für das Kind und die Mutter riskant sind, macht auch vor Prommifrauen nicht halt. Es wird daher viel zu optimistisch und unkritisch von Prominenten propagiert, mit welcher Zuversicht sie einer solchen Schwangerschaft entgegensehen. Schönfärberei, ähnlich wie bei Werbung für Haarcolorationen.




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Juni

10

2007

Die Laux soll 'was zum G 8-Gipfel schreiben

Ach nee, Leute. Wirklich?

Es fällt mir viel dazu ein und wieder auch nicht. Ein "außer Spesen Nichts gewesen" habt ihr - gerade in diesem Zusammenhang - in wievielen Texten schon gelesen?

Es spricht doch Alles für sich, und Ihr wisst es auch:

Vertreter der stärksten Etats (Etat: Staat, finanzieller Stand) trafen sich. Aus gerade mal 8 Staaten. Sie bestimmen über die ärmsten Länder der Welt, die sie selbst ausbeuten. Die Zahl der Armen wächst, mindestens so sehr wie das Budget der Superreichen.

Die Armen, so hieß es, sollen die Möglichkeit bekommen, am "Welt-Sozialprodukt teilzunehmen". Um ihnen das zu "ermöglichen", sollen ihnen 60 Milliarden US $ gezahlt werden. Statt Schulden, ein zinsloses Darlehen? Ja? Ach, du Sch... Und wann?

Nach dem Motto "L'Etat, c'est moi!" wird hier weiter über Menschen bestimmt. Um das ganze herum packt man Geschenkpapier, in Gestalt eines Riesen-Events. Statt hübschscher Schleifen nimmt man Stacheldraht, klemmt friedliche Demonstranten mit ein. 'Ne Menge Grün ist auch dabei. Es wurde gut gewässert. Vom Grün. Doch die Wüste bleibt trocken.

Die deutsche Kanzlerin wird als Superfrau unseres kleinen Kosmos gefeiert. Ein Universum, das keine Rücksicht auf Menschen nehmen kann. Und warum?

Weil wenige, aber die mächtigsten Menschen damit umgegangen sind, als hätten wir Ersatz-Planeten noch und nöcher.

Ich bin die-was-weiß-ich-wievielte-Autorin, die schreibt:

Alles bleibt, Nichts vergeht, bei aller Vergängnis und allem sturkonservativem Stillstand.

Oder ist das jetzt mal 'was Neues?

Gisela B. Laux
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Juni

03

2007

Heiligendamm: Bitteres Zeichen der Zeit

Ich hatte große Scheu, mich in hier über „Heiligendamm“, wo der aktuelle G8-Gipfel stattfindet, zu äußern. Heiligendamm ist schon zu einem Begriff geworden, bevor der Gipfel begonnen hat, weil zahlreiche Diskussion über die Vorbereitungen gegen G8-Gegner in allen Medien, auf der Straße, in den Cafés und Restaurants, den Universitäten, im Internet, also einfach überall stattfanden.

Die Frage ist für mich gewesen und ist es noch: wie kann man Menschen, die sich friedlich verhalten, vor Gewalttätern schützen? Ist das die einzige Frage? Werde ich diesem komplexen Thema gerecht?

Gestern Abend sah ich die Bilder von Rostock. Gewalt beherrschte die Bilder. Und Angst.

Ich werde Gewalt niemals verstehen, niemals auch nur den Funken einer Sinnhaftigkeit darin erkennen. Täter werden zu Opfern. Und das müsste den Tätern schon eingeben, von Gewalttaten abzusehen, sie nicht einmal in Erwägung zu ziehen. Bei Gewaltakten, werden aber nicht nur Täter zu Opfern, was nicht zwangsläufig ist, womit man aber als Täter rechnen muss, sondern Unschuldige. Vollkommen Unschuldige.

Am meisten hat mich gestern Abend entsetzt, wie Polizisten Kinder von ihren Eltern, die friedlichen Demonstranten oder Passanten waren, getrennt haben, um diese vor Gewalttätigen zu schützen. In der Kürze der Zeit und der – wie es den Kindern und Eltern vorkommen musste – Überhastetheit der Trennung, werden die Betroffenen nicht verstanden haben können, warum sie voneinander getrennt wurden. Mit anderen Worten: Die Kinder wurden irgendwohin gebracht, ohne zu wissen, wann und wie sie ihre Eltern wiedersehen. Und die Eltern konnten das auch nicht einschätzen. Grausam.

„Heiligendamm“ wird - wie der „Münchener Kessel“ – zum Synonym für den G8-Gipfel werden. In München sah man Bilder von umzingelten Demonstranten, von zu Boden Gezerrten. Schlagstöcke, riesige Helme von Polizisten, durch die man deren aggressiven, entschlossenen, aber auch ängstlichen Augen nicht sehen konnte.

Ich werde auch die Bilder der gewalttätigen G8-Gegner von gestern nicht vergessen und nicht die Bilder von friedlichen Demonstranten, die ostentativ die Arme erhoben, um zum Einen zu zeigen, dass sie unbewaffnet sind und zum Anderen die Gewalttäter („Autonome“) dazu animieren wollten, von ihrer Gewalt abzulassen.

Auch werde ich nicht vergessen, wie ein NPD Aufmarsch durchs Brandenburger Tor ging. Symbolträchtig, stupide, vor allem völlig geschmacklos zugleich. Er war verboten. Offenbar hatte die Staatsmacht aber in dem Moment die größte Sorge, es könnte eskalieren, weil Linksradikale gegen die Nazis aufmarschieren könnten. Eine schizophrene Form der Weitsicht, ist es doch schlimm genug, dass Nazis unbehelligt ihre theatralischen und gewollt angsterzeugenden Szenarien durchführen können.

Dieser G8 Gipfel ist in sich gescheitert. Er findet örtlich in einem Land statt, das selbst Kriegsschauplätze schafft. Innerhalb des eigenen Landes, zeitlich und örtlich so nahe am Ort des Gipfeltreffens selbst, wie es nur sein kann.


Der G8 Gipfel soll sich zwei Hauptproblemen widmen: Der Armut und der Zerstörung der Natur durch menschliche Handhabung, „Klimawandel“ genannt.

Statt verharmlosender Worte für existenzvernichtende Mechanismen, muss eine Einsicht stattfinden. Gnadenloser Egoismus und Gier hinterlassen irgendwann Verwüstung.
Für die Überlebenden sollte das schlimmste Bild sein, diese Verwüstung zu überleben. In Armut, Einsamkeit und Gesellschaft mit anderen Überlebenden, die ebenso destruktiv sind, wie man selbst.

Wenn wir nicht mit der Gewalt innehalten, werden wir uns am Ende selbst zerstören.

Gisela B. Laux
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Mai

27

2007

"Open Business" mit ge-zink-ten Karten bei XING - Von: Gisela B. Laux

XING (bis 17. November 2006 openBC/Open Business Club) ist eine webbasierte Plattform, in der reale Personen ihre (geschäftlichen) Kontakte zu anderen Personen verwalten können. Sie wurde 2003 gegründet und zählt inzwischen mehr als 1,5 Millionen Benutzer[1] aus über 200 Ländern. Das System zählt zur so genannten sozialen Software. Kernfunktion ist das Sichtbarmachen des Kontaktnetzes; beispielsweise kann ein Benutzer abfragen, über „wie viele Ecken“ – also über welche anderen Mitglieder – er einen anderen kennt, dabei wird das so genannte Kleine-Welt-Phänomen sichtbar.
Daneben bietet das System zahlreiche Community-Funktionen wie Kontaktseite, Suche nach Interessengebieten, Foren und Gruppen. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Premium-Mitgliedschaft mit zusätzlichen Funktionen kostet 5,95 EUR pro Monat.
Die Bezeichnung „XING“ wurde aus Gründen des internationalen Marketings gewählt, so bedeutet das Wort auf Chinesisch so viel wie „es ist möglich“. Auf Englisch kann der Name als Abkürzung für Crossing, Kreuzung von Geschäftskontakten, gesehen werden…..[2]

Aus: Wikipedia

In Zeiten von immer größerer Wirtschaftsexpandierung mit all Ihren Risiken und Nebenwirkungen wird es in der realen wie in der virtuellen Welt immer wieder Plattformen geben, die sich Bedürfnisse von Menschen rücksichtslos zu Nutze machen.

Derzeitig heiß diskutiert ist der aktuelle G8-Gipfel. Übergeordnetes Thema: Globalisierung.
Dass es, so wie Globalisierung praktiziert wird, nämlich die weltweite Vernetzung und Bündelung der Kräfte, Mächte und Privilegien der „Entscheider“, auch massenhaft Gegner gibt, verwundert nicht und ist im Sinne unseres Zeitalters, in dem sich demokratisches Leben durchsetzen sollte, äußerst notwendig.

Doch, wo diskutiert wird, besonders dort, wo man seine Diskussionspartner nicht sieht, also im „World Wide Web“, muss man damit rechnen, dass nichts ist, wie es scheint, gemäß dem oft zitierten Motto:

„Im Internet weiß kein Mensch, dass du ein Hund bist.“


Wenn man sich diverse Internetforen genau anschaut, und das kann man (leider) nur dann am Besten, wenn man dort Mitglied wird, erfährt man Strukturen, wie in sie jeder Gemeinschaft zwangsläufig scheinen: Die „Platzhirsche“, die „Mitläufer“, die „Schweiger“ und die Opfer.

In der Plattform für Open Business - in XING – ist das, wie ich es jetzt selbst erfahren habe, nicht anders: Wer sich auf dem Datenhighway in die Straßen, die Communities mit ihren Threads (Diskussionsbeiträge, die auf einen ersten aufbauen und sich verästeln, wie ein „Baum“) von XING verfährt und nicht dem Mainstream entspricht, wird „eliminiert“. Also: Wer auf den Xing’schen Straßen nicht nach dem Röhren der Platzhirsche spurt, wird platt gemacht.

In meinem Fall begann es damit, dass sich ein Neumitglied der Gruppe „Akquise und Kundengewinnung“ mit einer freundlichen Begrüßung und einer Frage einführte, mit einer chauvinistischen Gegenfrage erst einmal klein gemacht wurde und ich gegen diese Behandlungsweise interveniert habe. Sofort haben sich die „Platzhirsche“ mir in einer destruktiven Weise gewidmet, die es gänzlich an Sachlichkeit und Niveau mangeln ließ. Die Provokationen fanden ihren skurrilen Höhepunkt, in dem ich als „Troll“ tituliert wurde, wobei man mir – unaufgefordert – erklärte, was das sei. Der Vorgang dauerte Stunden, bis in die Nacht.

Es entstand so ein neuer Thread mit dem Titel „Troll….“.

Es gab auch auf XING durchaus Anbandelungsversuche mir gegenüber, die ich aber nicht erwiderte. Ganz besonders ein Mitglied, das sich als Mitarbeiter von Thyssen Krupp auswies, war über meinen Korb, den ich ihm gab, offenbar nicht sehr erfreut.

Wie auch immer, der „Dialog“ mit diesem Mitglied war der letzte, den ich auf der XING-Plattform führen „durfte“, denn dann wurde ich vom Support mit der Begründung exkludiert, ich sei ein Fake, also nicht die Person, für die ich mich in XING ausgeben würde.

Für so einen Rausschmiss bedarf es nicht viel: Auf jedem Profil eines Mitgliedes gibt es einen Button, den man drücken kann, um diesen Fake-Vorwurf an den Support von XING weiterzuleiten. Man wird ohne weitere Nachfrage und ohne Information, wer diesen Knopf bedient hat, vom Support über seine E-Mail Anschrift (Frage: Wie kann man dann ein „Fake“ sein, wenn man seine authentische E-mail Anschrift angibt und diese automatisierte Botschaft dort erhält?) über den Rausschmiss informiert. Zusätzlich wurde ich aufgefordert, XING eine Kopie meines Personalausweises zukommen zu lassen.

Das ganze Verhalten von XING ist dubios und basiert gleichzeitig auf Mechanismen, die sich in der industriellen Welt auf dramatische Weise zunehmend durchsetzen.

Wer in eine „Gemeinschaft“ eintritt und sich nicht nach dem Motto
„Wes Brot ich ess, des Lied ich sing’“
unterordnet, wird „eliminiert“.

Ich habe von diesem Brot gekostet und mit diesem Beitrag den widerlich schmeckenden Bissen nun ausgespuckt.

Gisela B. Laux

Und nun der "Beweis", dass ich authentische Angaben über mich gemacht habe und XING für seinen Ausschluss meiner Person einen Vorwand verwendet hat, der Screenshot (in weiser Voraussicht):




P.S. Zu erwähnen sei noch, dass ich weitere, private Mail auf meiner Mail-Adresse hier erhielt. XING-Mitglieder kondulieren meinen Rauswurf und bleiben XING weiterhin treu. Ihnen sei somit gesagt: Ich möchte mit Euch nicht mehr verXINGt sein! Lasst es!
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Mai

23

2007

Fragwürdige Ehrerbietung gegenüber toten Bundeswehrsoldaten

Es gibt sie, meist in landschaftlich idyllischer Umgebung, in und vor Kirchen: Denkmäler, verschnörkelter Stein mit den Namen von Gefallenen. Aus dem ersten Weltkrieg und dem Zweiten.

Die Einen stehen davor, die den Krieg als Soldaten erlebt haben oder selbst Jemanden auf dem "Schlachtfeld" verloren haben und empfinden Wehmut, unendliche Trauer und wissen: "Krieg ist sinnlos, es gibt keine Gewinner, schon gar keine "Sieger".

Und es wird immer Menschen geben, bei denen Bilder von Kriegsverbrechen und dem Holocaust im Gedächtnis ablaufen. Verständlicherweise. Und das darf, historisch und ethisch betrachtet, auch nicht vergessen und schon gar nicht verleugnet werden.

Für Andere wiederum sind die Gefallenen Helden. Was sich schon wie ein Widerspruch in sich anhört.

Die Verehrung eines Heldentums kann ich nicht nachvollziehen. In Kriegs- und Sciencefiction Filmen wird der Soldat nicht als ein Söldner dargestellt, als untergebener Befehlsausführer, sondern als Hero: Stark, voller Kraft, Entschlossenheit und Ausstrahlung. Und wenn er fällt, fällt der Glaube an allen (aufgesetzten) Werten und Stolz ersetzt das Loch, das die Vernichtung hinterlassen hat. Die Nachkommen trotzen der Niederlage und schwören Rache.

Deutsche Soldaten machen in Afghanistan seit den 20er Jahren Einsätze. Man sagt, sie seien beliebter als andere Soldaten, weil sie der Bevölkerung immer geholfen haben.

Heute erreichen drei deutsche Soldaten ihr "Heimatland". Tot. Sie werden zweifellos geehrt werden. Mit staatlichem Tam-Tam.

Was haben sie davon?
Was haben ihre Angehörigen davon?

Man wird ihre Namen Einzeln nennen und sie als Helden feiern.

Der Berufssoldat hat den Auftrag, auf Befehl zu töten.

Ich möchte an Erich Maria Remarques Buch "Im Westen Nichts Neues erinnern".
Auf Befehl im Auftrag zu töten und für ein Land zu sterben ist sinnlos.

Da ist man kein Held. Man ist tot.

Die drei Soldaten sind unwiederbringlich tot. Und die Tötung ist - zeitlich und örtlich - innerhalb eines offiziellen Einsatzes der Bundeswehr verübt worden.

Es herrscht Trauer. Aber: stellt man sich auch Fragen?

Zum Beispiel: Was ist mit den Soldaten, die friedliche Unterstützung leisten? Ist das Nichts?

Die Bundeswehr ist technisch hervorragend ausgestattet. Ich meine nicht die Waffen. Ich meine den ganzen Rest.

In der Bundeswehr sind Menschen mit Know How in vielen Bereichen.

Dies kann man einsetzen, um Leben zu retten, ohne Leben zu vernichten.

Das ist es, was ich an der Bundeswehr potentiell und realistisch für sinnvoll erachte.

Und nur das.

Gisela B. Laux
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Mai

11

2007

Wölfin im Gewand einer kleinen Bärin: Ursula van der Leyen


photocase.com

Aus Netzeitung.de

Die designierte Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat die Familien als Gewinner der Koalitionsverhandlungen bezeichnet. Ihnen bliebe ?mehr von ihrem selbstverdienten Geld?, sagte von der Leyen der Zeitung ?Die Welt?, da Betreuungskosten künftig steuerlich abgesetzt werden dürften. Das geplante einkommensabhängige Elterngeld sei ein weiterer großer Fortschritt. Alle Eltern, die vor der Geburt berufstätig waren, würden dadurch besser gestellt.

Für viele sozial Schwache sind die Pläne der Großen Koalition dagegen eine finanzielle Belastung. ?Wer vor der Geburt ausschließlich von Sozialhilfeleistungen oder Arbeitslosengeld II gelebt hat, wird künftig mit einem Kind nicht mehr zusätzlich 300 Euro Erziehungsgeld und rund 200 Euro Sozialgeld haben?, sagte van der Leyen. Auf das Elterngeld würden ? anders als beim heutigen Erziehungsgeld ? künftig Sozialleistungen angerechnet.

Sinnvoller als hohe Transferleistungen seien gezielte Hilfsangebote für sozial schwache Familien, verteidigte von der Leyen die Pläne. Die bisherige Regelung böte wenig Anreize für die Arbeitsaufnahme (Frage von Gisela B. Laux: Wo sind die dafür notwenigen Arbeitsplätze?). ?Heute zementieren wir Kinder in der Sozialhilfe, weil es höhere finanzielle Leistungen für Kinder in der Sozialhilfe gibt. Sobald die Eltern Arbeit aufnehmen, gibt es nur noch das Kindergeld.? Das sei eine hohe Schwelle am Arbeitsmarkt.


SO FREUNDE: KLARTEXT!

Naive Freunde der kleinen Bärin, also von der Familienministerin Usula van der Leyen glauben allen Ernstes, sie wolle endlich einen Beitrag zur freien Entscheidung von Frauen in Deutschland leisten.
Also: Kinder und einen Arbeitsplatz, das soll möglich sein.

Falsch: Das soll sein. Denn Wirtschaftswissenschaftler wissen es, und Sie auch, wenn Sie den oben zitierten Artikel richtig dechiffrieren.

Frauen sollen nicht nur Kinder bekommen, sondern auch parallel arbeiten. Dann rechnen sich auch die Kita-Plätze.

Ist doch ganz einfach.

Es geht darum, dass Frauen Beides zum Wohlergehen des Staates beisteuern sollen: Kinder und ein gediegenes Bruttosozialprodukt. Frauen als Erfüllerinnen von Bringsoll.
Klingelts da nicht bei Ihnen?

Mütter, die auf staatliche Unterstützung angewiesen sind, werden durch die leyen-haften Pläne weiterer Freiheiten beraubt und die Sozialleistungen, die sie notwendiger- und berechtigerweise annehmen müssen, werden umgeschichtet.

Hier 'n Kika-Platz, da 'n Abzug vom Arbeitslosengeld.
Und Zack: Fertig ist die neue, alte Familienpolitik!

Dann die Bezeichnung: "Sozial schwach." "Sozial benachteiligt" ist kein Gutmensch-Ausdruck. Er charakterisiert die Realität. Die Menschen werden geschwächt, niedergedrückt. Und den Nicht-Betroffenen suggeriert man, dass Sozialleistungsabhängig-Gemachte Beiträge zum Gemeinwohl verweigern. Das ist eine schäbige Verkehrung!

"Sozial benachteiligt" ist eine Kennzeichnung, die Frauen degradiert.

Frauen sollen nicht frei entscheiden. Frauen sollen verordnet etwas leisten.

Aber leisten Frauen nicht eh und jeh Immenses, das nicht ausgesprochen, geschweige denn honoriert wird?

Männer können keine Kinder zur Welt bringen. Männer können nicht nur aus dieser biologischen Tatsache heraus frei entscheiden. Solche Vorschläge, wie die von von der Leyen begünstigen Menschen, die ein schwach ausgeprägtes Gewissen, dafür aber starke Nehmer-Qualitäten haben.

Dass Menschen, die eine leyen-kompatible Lebensplanung aus freien Stücken haben und auch von einer derartigen Politik profitieren würden, schmälert nicht den Grad der Perfidität der Familienministerin.

Auf ihre neueste Frisur oder das leyen'sche Gefolge zu schauen, das ihren Lebensstil - 7 Kinder und mehrere privilegierte Arbeiztsplätze, zum Teil als Ehrenämter tituliert, letzten Endes aber alles rentable Jobs - ermöglicht, ist der Blick auf einen Nebenkriegsschauplatz.

Wie verlogen diese Frau ist, mit dem was sie herunter laiert, sieht man nicht mit einem verklärten Blick, sondern mit dem erforderlichen klaren Blick auf ihre Handlungen. Leyen, You Are A Liar!

Gisela B. Laux
mit Unterstützung von wem? Na,
die laux
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April

24

2007

Neues (aus) Deutschland!? Kurz zusammengefasst.


aboutpixel.de

Nein, das ist keine Satire. Auch keine Realsatire. Das sind Stichworte aus den neuesten Nachrichten aus Deutschland.

Lassen Sie das mal auf sich wirken:

BIOMETRISCHE DATENERFASSUNG

AUSLAGERUNG VON ARBEITNEHMERN der Telekom geplant

NATIONALER ETHIKRAT FORDERT:


- Erklärung zur Organspende
- wer nicht ausdrücklich nein zur Organspende sagt, steht automatisch mit auf der Liste


Gisela B. Laux
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