Juni

16

2007

Money makes the World go round - Aber nicht die ganze Welt! - Eine laux'sche Kolumne


aboutpixel.de

Da macht mal 'n paar Tage Pause mit dem Web-Blog und schon passieren wieder tausend Dinge, die mich mittlerweile blind nach der berühmten Lufthansa-Tüte greifen lassen.

Wo anfangen?

Die Reece-Version von Tornados fliegt über friedliche G8-Gipfel Demonstranten. Man ist nicht sparsam mit der Investition dieses Einsatzes, auch nicht mit unsäglichen Malmots, wie zum Beispiel der Beschönigung des Staatssekretärs Peter Altmeier, CDU: Es ginge hier
lediglich um eine Manipulation von Straßen.

Der CDU Innenpolitiker Wolfgang Bosbach sprach gar von
Erddepots, die man aus der Luft orten wollte.


Ja, und ich suche nach Intelligenzdepots und Depots von Menschlichkeit. Nach Depots von Logik und Aufrichtigkeit und ich suche und suche. Ohne Hilfsmittel werde ich da wohl nicht fündig. Oder liegt es daran, dass ich am falschen Ort suche, wenn ich mich zum Beispiel auf dem Parkett der hohen Politik umschaue? Ach, gespart wird auch. Na klar. Z. B. bei den Unterkünften für Gefangene in Rostock. Sind das Bilder aus Deutschland? Ja. Bilder von Gefangenen, die auf Matten in Käfigen liegen.

Ŕ propos „Sparen“. Warum nicht mal ein anderes Wort dafür etablieren, wie zum Beispiel „Merkeln“? La Merkel weigert sich, auf Niedriglohnjobs zu verzichten, die vollzeittechnisch sogar unter dem Arbeitslosengeld II liegen, von dem man nicht leben kann. Ja leben, was heißt schon leben?! Diese tapfere Frau. Sie will nicht verzichten. Da geht sie lieber für ihren lumpigen Diätenlohn arbeiten, schüttelt ohne Ekel jede Hand im Sinne der Diplomatie, auch wenn noch soviel daran klebt. Da sagt sie dann, die Mutter Theresa, die Best Woman of the World:
Lieber Aufstockleistungen, als auf die Jobs zu verzichten.


Ja, wenn die Diät zu knapp ist, dann soll eben noch soviel Geld darauf gelegt werden, dass Ihr Gehalt dann das Niveau von Hartz IV erreicht. Echt Klasse, die Frau!

Ŕ propos Hartz IV. VW:
Der ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete Uhl, Ex-Betriebsratsmitglied von VW wurde nach zwei Jahren juristischem Hin und Her zu einer echten Taschengeldstrafe „verurteilt“. ER hat dann lieber doch gestanden, damit die delikaten Zeuginnen nicht im Prozess aussagen. Sie wissen ja, es ging darum, dass der Gute seine sexuellen Bedürfnisse von Damen des Horizontalgewerbes stillen wollte. Wie, das soll bestraft werden, fragen Sie. Ehm ja: Wenn derlei Verlustierungen der Arbeitgeber, hier: VW, zahlen soll. 39.200 Euro. Bevor es Ihnen Tränen des Mitleids in ihre Augen treibt: Es geht hier um 280 Tagessätze zu je 140 Euro. Moment, ich musste mit meinen weitsichtigen Augen noch einmal auf meine Notizen schauen. 140 Euro erhält der Mann (offiziell) alleine netto pro Tag. Zur Erinnerung: Das sind 280 DM. Inflationsbereinigte 300 DM/Tag.

Lufthansatüte!

Der Herr Uhl ist schon Schnee von gestern, aber die Sachsen-Affäre rieselt weiter vor sich hin. Nein: Es weitet sich ein Schneesturm aus. Wild und eisig. Die Tatverdächtigen schlottern vor anderen Kriminellen, die sie nun bedrohen, erpressen und beklauen.

Zum Hintergrund der Sachsengeschichte: Juristen, Journalisten (Hallo, Kollegen! Geht’s noch?!), Mitarbeiter des Verfassungsschutzes und – yeppa! – auch durchaus, mit heißem Bemühn’, Mitarbeiter des Innenministeriums Sachsen sind in
Geschäfte mit Immobilien und Zuhälterei verwickelt.



Jetzt kommt der Clou. Den muss ich aus der TAZ zitieren:

kennen die Akten außerhalb des Verfassungsschutzes nur der Landesdatenschutzbeauftragte, die Geheimdienstkontrolleure im Landtag und zumindest ein paar Journalisten.


Man spuckt sich halt nicht gerne in die eigene Suppe.

Ŕ propos „Spucken“:

Lufthansatüte auch beim Thema
Zwangsarbeiterentschädigung

. Da wird sich auch von der Grand Dame, der Namensgeberin des folgendes Ausdrucke etwas zusammengemerkelt: Es geht hier um eine Pro-Kopf-Summe von 2.500 Euro bis 7.500. Das ist widerlich makaber (nicht anders verhält es sich mit den Stasi-Opfern: Zeit und Leid sind relative Begriffe, für die Opfer aber äußerst konkret). Und Frau Merkel spricht es auch noch selbst aus, nicht ohne Dramatik. Mit einem leichten Buckel liest sie es Wort-für-Wort ab:
Eine echte Entschädigung gibt es nicht.

Ne, aber n echten Schaden, Frau Merkel.

Jaja, verzichten soll man nicht, Frau Merkel. Das sagten Sie doch. Für wen oder was ist denn das ganze Geld, das übrig bleibt. Hm?

Fragt wer? Na,

dielaux
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