Mai

17

2007

Selbstjustiz innerhalb der US Justiz: Des Pudels Kern!


"Wurm 'drin". photocase.com

Goethes Faust I, Wagner, "Vor dem Tor":

Berufe nicht die wohlbekannte Schar,
Die strömend sich im Dunstkreis unterbreitet...
So bringt der West den Schwarm, der erst erquickt,
Um dich und Feld und Aue zu ersäufen,
Sie hören gern, zum Schaden froh gewandt,
Gehorchen gern, weil sie uns gern betrügen;

Sie stellen wie vom Himmel sich gesandt,
Und lispeln englisch, wenn sie lügen...


So sollte es den US-Kunden eines in Washington niedergelassenen Walmart ergehen, als sie am vergangenen Wochende Lisa King mit dem Schild

I AM A THIEF - I STOLE FROM WALMART

sahen.

Als Alternative zu 60 Tage Gefängnis musste sie dort an mehreren Tagen zur Einkaufs-Primetime von 11h - 15h stehen, weil sie Waren im Wert von 7 US$ gestohlen hat.

"Creative Sentencing" heißt diese Form der Verurteilung, bei der das Schamgefühl des Täters hart und nachhaltig getroffen werden soll.

Das Internet wird nicht immer zu miesen Zwecken missbraucht. Es macht auch, wie man an der folgenden Re-Aktion sieht, zuweilen richtig Sinn:

Leser der Internetseite "Gadsen Times" reagierten zum Teil äußerst schrottig, wie zum Beispiel mit dem Kommentar, dass diese Strafe besser sei, als Jemandem die Hand abzuhacken. Typischer, blinder US-Anti-Islamismus.

Aber es schrieb auch ein Leser, "den Kunden würde es sicherlich gefallen, wenn Walmart-Manager mit Schildern um den Hals vor ihren Filialen auf- und abgehen müssten, auf denen steht: Ich nehme meine Kunden regelmäßig zuviel Geld ab".

Die Süddeutsche Zeitung, die Quelle für diese Nachricht, kommentiert: "Die Walmart-Führung muss das auch gelesen haben. Sie wies ihren Filialleiter an, das Schaulaufen nicht wieder zuzulassen."

Sagen Sie selbst: Bloggen macht Sinn. Besonders, wenn man durch das Ausspucken eines Spukes Selbigem ein Ende damit bereiten kann.

fragt indirekt wer? Na,
die laux
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