Januar

28

2008

Hessenwahl 2008 – Wer braucht da noch Bildung und Kultur? - Eine laux'sche Satire


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Sie waren noch nie bei den Salzburger Festspielen? Sie haben noch keine Inszenierung von Shakespears „Sommernachtstraum“ oder „Hamlet“ gesehen, jede Aufführung von Goethes „Faust – Teil 1“ und Schillers „Räuber“, die kilometertechnisch für Sie erreichbar war, versäumt?

Sie sind ein Staatsbürger mit einem nichtdeutschen Ausweis und haben noch keinen Sprachkurs in Deutsch erhalten?

Sie sind „Hartz IV Empfänger“, haben auf Eigentum verzichtet, sich notgedrungen mit Armut arrangiert, Absagen ohne Ende von „Arbeitgebern“ erhalten und kämpfen nun bei Gewinnabgaben an Bund und Länder, von denen das Finanzamt feuchte Augen bekäme (80-90%) um Ihre Selbstständigkeit?

Willkommen bei der Hessenwahl 2008!

Hier gibt es nicht nur weiterhin Arbeit, nein sogar Asyl in Berlin für Roland Koch. Nun kann man nicht mehr behaupten, es sei in Deutschland schwer, Asyl zu bekommen! In Frankreich treibt ein Bänker die zweitgrößte Bank des Landes in den Ruin. Man kündigt ihm. Mindestens das. In Deutschland manövriert ein Politiker seine Partei an den Rand des Regierungsminimums. Kein Problem. Der Mann behält den Job! Neue Hoffnung für auch für Arbeitssuchende! Wir können uns da ganz auf das Beispiel Koch verlassen.

Hier erklärt den Westerwelles ihrn Guido (Wie war das noch mal mit dem Dativ und dem Genitiv, Herr Sick?), dass „liberal“ nicht gleichbedeutend mit „blöde“ ist.

Und hier erklärt Kurt Beck, dass links nicht gleich links ist, sondern die Mitte und das andere links, das ganz Linke, link ist.

Sie haben Bertold Brechts „Mutter Courage“ verpasst? Macht nichts! Schalten Sie den Fernseher ein, schlagen Sie die Zeitung auf, werfen Sie Blicke in Gala, Bunte, Stern, Spiegel, Focus oder, was am sichersten ist: In die Bild. Mama Merkel ist everywhere.

Mit schützender Hand für die Geschundenen. Besonders, wenn sie Roland mit Vornamen heißen.

Für Drama ist gesorgt. Für Komödie ist gesorgt. Und nun wissen wir auch, dass die FDP bildet. Für die Orientierungslosen haben wir Kurt Beck als Scout. Notfalls stehen auch Frau Merkel und Roland Koch für die Mitte. Die Mitte ist eben auch everywhere.

Irgendwie findet Alles seinen Platz. Herr Stoiber im Europarat. Die SPD in Koalition mit wem? Sie wird ihren Weg finden…Die Mitte ist nicht rechts, nicht links. Doch: Die Mitte ist rechts und links. Von der Mitte. Und wo war eigentlich Joschka Fischer? Everywere, but not in Hessen.

Das Schöne an Bildung und Kultur ist: Sie enden nie. Oder wie war das?

Das fragt wer? Na,

die laux

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Januar

20

2008

Wahlkampf in Frankreich: Sarkozy investiert Staatsgelder für Metrosexualität


aboutpixel.de

Ganz kurz: Ja, ich weiß: Wahlen finden auch in den USA und vor Allem demnächst in Hessen statt.

Glauben Sie mal ja nicht, dass ich besonders über die Hessenwahl nichts schreiben werde:

Aber, das Spektakulärste kommt doch immer zum Schluss.

Jetzt ist mir aber nach Sarkozy. Ich habe es gerade beim Zappen in irgendeiner der Nachrichten eines Privatsenders als Kurzmeldung gehört:

Sarkozy hat insgesamt 34.445 Euro für Make up für die Auftritte in seinem Wahlkamp auf Kosten des französischen Staates, also der Bürger ausgegeben! Gute Nachricht an die Kosmetikindustrie: Metrosexualität ist auch in Frankreich in!

Herr Sarkozy: Warum haben Sie soviel Geld für Kosmetik ausgegeben? Möglicherweise würde er – angelehnt an den Slogan eines französischen Herstellers aus der Schönheitsbranche - antworten: „Ist mir egal. Weil ich es mir wert bin!“

Der kleine Beau hat bereits einige kapitale Lapsus' fabriziert. Hat er doch jüngst seiner neuesten Liebsten den gleichen Ring (roter Herz-Glitzerring) geschenkt, wie deren Vorgängerin, die dieser auch noch zum Verwechseln ähnlich sieht.

Aber nun ist in der Presse auch zu lesen, dass Sarkozys Vertrauter Patrick Devedjian unserem Make-Up-Fetischisten empfahl, "zur politischen Aktion" überzugehen und die Transparenz seines Privatlebens zu reduzieren, die einen "perversen Effekt" habe.

Fast bin ich versucht zu sagen, dass schlechte Politiker sich nicht so gute Ratschläge geben lassen sollen, damit sie nichts zu melden haben.

Ich halte gerade noch einmal inne und frage mich, was Herr Koch wohl sagen würde, würde man ihm raten "zur politischen Aktion zurückzukehren". Er würde, wie sollte er es anders tun, ein saudummes Gesicht machen und fragen: "Wie bitte?"
Und in der Tat, seine ausländerfeindliche Haltung hält Herr Koch sicher nicht für seine Privatsache. Nein, die macht er zu seinem Wahlkampfthema.

Doch hierzu ausführlich in Kürze mehr. Ich sammle bereits!

Das tut wer? Na,
die laux

P.S. Bei manchen Themen bin ich mir langsam unsicher, ob ich eine Kolumne oder Satire über bittere Realsatire verfasse
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Januar

19

2008

Warum sind wir eigentlich Alle Deutschland?


Seit Jahren stellt ein Lehrling in einer TV-Werbung eines Herstellers für Bockwürste seinen Meister die immer gleiche, ja sogar in diesem Falle dieselbe Frage nach der Namensgebung der Würstchen. Darin enthalten ist der Name für unser Land. Er bekommt die Antwort, dass von allem nur das Beste darin ist, auch in den Wienern. Mal abgesehen, dass die in Österreich leben, hat die Werbung für mich in zweierlei Hinsicht äußert hohe Nervfaktoren: Zum Einen wegen des überaus devoten Lehrlings und seines eher altklugen „Meisters“, der in seinem erklärenden Ton wie ein lieber Onkel wirkt - was mir schon sehr suspekt ist - in Wirklichkeit aber nicht im Mindesten davor zurückschreckt, aus Allem, was gut ist, Wurst zu machen. Es also zu killen und zu verarbeiten, um es zum Verspeisen anzubieten. Zum Anderen, weil da ein ganz dubioser Patriotismus durchblitzt. Und der ganze Dialog klingt von der Satzmelodie so amateurhaft wie die Repliken von Lassie- und Flipperfilmen oder denen aus einer deutschen Seifenoper.

Eine Social Commercial Kampagne soll „uns Deutschen“ und besonders den Kindern suggerieren, sie seien selbst Deutschland. Abgesehen davon, dass dies Roland Koch anlässlich des Focus’ seiner aktuellen Wahlkampagne nicht gefallen wird (auch wenn er hierbei perfider weise „kriminelle Kinder und Jugendliche in Deutschland mit Migrantenhintergrund“ in den Vordergrund stellt), fürchte ich für die Kampagne, dass sie ihr Ziel verfehlt. Ich habe weder in meinem Umfeld noch unter Google finden können, dass sich Jemand damit ernsthaft identifizieren will oder dass dadurch die Kinder hierzulande mehr respektiert werden.

Was ist denn an uns, die wir hier leben interessant?

Ich habe es beim heutigen Stadtbummel bemerkt. Propagandisten, wo man hingeht. Hier eröffnet ein neuer Markt, der mit Minipreisen lockt, die so kalkuliert sind, dass sie ihrem Namen nicht gerecht werden, da hört man vor einem Shop eines Mobilfunkanbieters laute Musik und die Jahrmarktstimme, die Kugelschreiber für 1 Euro anbietet. Vor einem Kosmetikladen will man mich mit einem kostenlosen Make-Up locken und: der Knüller: vor einer Nachhilfeschule ruft mir an einem Werbestand eine Frau zu: „Haben Sie Schulkinder?!“ Ich: „Nicht wirklich.“ Will ich beim Bäcker 1 Brötchen, werde ich gefragt: „EIN Brötchen“ und antworte „Ja bitte, EIN Brötchen“ und komme mir wie ein Geizhals vor und wie eine Niedriglohnignorantin.

Ich kann aber nicht aus lauter Solidarität kaufen, kaufen, kaufen. Ich kann es nicht und könnte ich es, wollte ich meine Solidarität gerne auf eine andere Weise zum Ausdruck bringen. Hätte ich zum Beispiel reelle Arbeitsplätze anzubieten, würde ich das gerne tun.

Aber wissen Sie ‚was? Ich glaube, mir würde ein Betreiber eines Ladens, vor oder in dem sich die Verkäufer den Mund fusslig reden oder sich draußen Einen abfrieren, sich zum Heinz machen, sagen: „Wieso machen Sie sich eigentlich diese Gedanken? Kaufen Sie und gut ist!“

Soooo einfach haben wir aber nicht gewettet: Wenn ich mich als Deutsche durch irgendeine Aktion definieren soll, fällt mir dazu bei den seichten Erklärungen der jeweilige Kampagne nichts ein. „Da bleib’ ich kühl, kein Gefühl!“, um ein Lied der Band „Ideal“ der „Neuen deutschen Welle“ der 80er Jahre zu zitieren.

In der Alltagsrealität beschleicht mich indess der Verdacht, es geht darum, dass ich konsumieren soll. Dann bin ich integriert. Dann bin ich Mutter, Handybenutzerin, Zeitungsabonnentin, schönheitsbewusst, trendy und so weiter und so ...fort!
Aus dem hervorragenden Film „Die fette Jahre sind vorbei“* habe ich mir ein astreines Zitat notiert: „Was früher subversiv war, kannst du heute im Laden kaufen.“ (sagt Jan, gespielt von Daniel Brühl).

Ja, und heute bist du subversiv, wenn du nicht kaufst.

Sagt wer, na
Die laux

*(www.diefettenjahre.de Der Film ist übrigens eine Kooperation aus Deutschland und Österreich. Und wie er zeigt, kann ja auch mal ‚was Gutes dabei herauskommen. Nicht nur Wurst oder noch Schlimmeres)
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Januar

14

2008

Tchibo's "kleiner "Horrorladen


Was ist gruseliger als verlorene Kaffeebohnen? Die Ideen der Tchiboniker!

Horrorfilm ab!

Es ist 2030: Ich bin alt und habe keine Krankenversicherung. Jeden verdammten Monat muss ich meine inzwischen erwachsenen Kinder Sven und Saskia um etwas Kohle anbetteln. Immer dieses Gejammere, ich hätte nicht richtig vorgesorgt.

Doch: Ein paar Kröten habe ich noch übrig. Scheiß’ auf Schluss mit lustig: Ich gehe zu Tchibo!

Diese Woche ist die Woche für meine Welt. Eine bessere Welt.

„Unter einem Dach – Gesund von Kopf bis Fuß“ heißt es bei denen. Ich muss mich beeilen, denn bald ist auch diese Aktionswoche Geschichte und ich bin dem alten Gruftie-Trott ausgeliefert.

Ich habs geschafft: Ich hab’ die verdammte Tchibo Filiale in unserer Straße leer gekauft. Mit meinen allerletzten Penunzen. Ich mach einen drauf. Ich lasse es krachen. Vornehm geht die Welt zu Grunde!

Auf meinen, neuen Sitzkissen balancierend habe ich Platz genommen, um mit meinen 4 Freunden, die schon so manchen überlebt haben Karten zu spielen. Mit meinem nigel-nagel-neuen Kartenmischgerät! Ich habe für alle Fälle meine Fingermotorik mit den drei Trainern für meine Hand verfeinert. Dank Tchibo überlasse ich nichts dem Zufall. Diese Woche nicht!

Ich trage meine Komfortpantoletten, mein klappbarer Gehstock lehnt am Zokker-Tisch. Das neue Oberarmblutdruckmessgerät, meine Kniebandage, mein Handgelenk – und meine Knöchelbandage geben mir den nötigen Halt, um in dieser fetzigen Runde eine gute Figur zu machen.

Okay, ich habe untertrieben: In Wirklichkeit habe ich meine Ausdauer mit meinem neuen Bikes (in- und outdoor) trainiert. Ich muss mit nur einem Bein über die niedrige Stange des Citybikes steigen, um Platz zu nehmen und auf gehts. Tchibo, die denken an alles.

2 Stunden vor Spielbeginn habe ich mich mit meinem Heizgerät und mit meinem Reizstromgerät verwöhnt.

Irgendwie komme ich aus der Puste. Was ist nur mit mir los? Stress? Wo soll ich nur mit der Badewanneneinstiegshilfe hin? In die Dusche? Haben meine stoßdämpfenden Einlegesohlen noch Platz in den Hausschuhen? Wo habe ich nur mein Nackenhörnchen hingelegt? Die Magnesiumtabletten sind doch für die Tablettenrationsbox zu groß! Habe ich das Teufelskralle-Massagegel mit der Moorkompresse verwechselt?

Und was mache ich mit dem ganzen anderen Tchibokram? Haben die den ganzen Plunder nicht schon einmal 2008 angeboten?

Hey, die verarschen Einen doch. Oder?

Ganz sicher ist sich da wer? Na,
die laux

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Januar

09

2008

So ein Piëch, ehm Pech aber auch! Der Ferdi hat von außerbetrieblicher Lust nix gewusst!


So ein Pech, die Lady ist genauso wahr und echt wie die Aussagen der VW Vorstände.
Foto: Gisela B. Laux

Lange nichts mehr von der Obernull Hartz und Mister-das-sind-doch-alles-Peanuts Piëch gehört. Dem Charly Brown unter der verhinderten Bordsteinschwalben-Klientel.

Boss ist nun mal Boss. Und Piëch ist ein so sauberer Boss. Der Aufsichtsratschef der Marke Volkswagen hat nun auch vor dem Landgericht Braunschweig „jede Verwicklung in die VW-Korruputionsaffäre energisch bestritten.“ Ja, wieviele Gerichte stehen denn da noch zur Disposition?

So. Natürlich hat er nichts von den - hört, hört: so locker findet sich ein Wort dafür! – „Lustreisen“ und den „Bordellbesuchen auf Firmenkosten“ – na geht doch: man kann es doch beim Namen nennen! – gewusst.

So ein Piëch, ähm: Pech aber auch! Und hätte er auch nur den leisesten – ahhh, uhhhhh – Lustton davon gehört, dann hätte er das aber, unterbunden. Der alte Bondage Freak!

Ja, wie kann man seinem Unschuldsblick nicht glauben. Gegen diesen Gesichtsausdruck wirkt jede Madonnendarstellung wie platteste Pornografie!

Ich hätte meine schärfste Polizei geschickt!
proklamierte Piëch.

Seine schärfste Polizei? Das ist ja wohl voll Porno! Piëch verfügt über eigene Polizei und hätte sich die Schärfsten unter ihnen ausgesucht ...und geschickt? Die Schärfsten? Etwa die richtig Rattenschärfsten? Ja, wie hätte man denn so eine Veranstaltung genannt?

Piëchs pralle Polizisten Party? PPPP!

Leute, ich sehe unsere grünen Beschützer nun mit völlig anderen Augen.

Natürlich ganz unschuldig. Nichts für ungut.

Sagt wer? Na,

die laux

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