Victoria und Daniel haben „Ja“ gesagt.

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Daniel gibt Victoria den Ring

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Victoria gibt Daniel den Ring.

Hochzeit 2010.

Es klang für unsere Ohren etwas unentschieden: So, wie ein „Joa!“

Aber wer wird Zweifel haben wollen an der Liebe dieser beiden? Wieder einmal soll es Etwas Besonderes sein, dass Adel sich mit Bürgerlichem vermählt. Dabei befinden wir uns im 3. Jahrtausend.

Der Priester spricht von Verantwortung. Von Aufgaben, dere sie sich nicht entziehen, die sie aber beeinflussen können. Der eine konnte sich viele Jahre darauf vorbereiten, der andere nicht ganz so lange (Daniel). Er spricht von dem „Nutzen als Mensch“.

Keiner von uns ist unentbehrlich. Auch Kronprinzen und Kronprinzessinnen.

Er spricht von der „Verletzung von Menschenrechten“, von „lebendiger Demokratie“ und davon, wie sehr sie auf „Stimmungsheber“ reduziert werden könnten. Sie sollen sich „Neugierde und Erwartungsfreude“ bewahren. Sie hätten sich

einen Freiraum geschaffen, der von der Öffentlichkeit bestätigt wurde. Was Gott geschaffen hat, soll der Mensch nicht trennen.

Sie bräuchten sich

nichts gegenseitig zu beweisen, aber sich Aufmerksamkeit schenken, mit den Trauernden weinen, mit den Frohen sich freuen.

Draußen in der Gesellschaft und Öffentklichkeit würde der Schwächere alleine gelassen werden.

Ein starker Mensch kann schwach sein, ein als schwach geborener Mensch kann stark werden.

Es gab Widerstände im Königshaus gegen Daniel Westling, dem ehemaligen Personaltrainer Victorias. So legte der Victoria – oder doch König selbst? – Wert darauf, in diesem Falle nicht der Tradition entsprechend, seine Tochter zum Altar zu führen, hat aber zuvor öffentlich die Anerkennung Daniels zum Königshaus ausgesprochen. Daniel wird niemals König werden.

Bei all dem Glamour und Pomp, den man aus der ästhetischen Warte sehr schätzen kann, darf man die Sinnhaftigkeit der Königshäuser, vor allem vor dem Hintergrund der enorm wachsenden Armut in Europa mit vollem Recht hinterfragen.

Es ist aber auch menschlich, bei den vielen, schlimmen Nachrichten sich für die kleinen, schönen Augenblicke selbst eines so stark inszenierten und kostspieligen Events zu öffnen.

So war es sehr menschlich, wie der König, kurz nachdem er seine Tochter an den Bräutigam übergab, versuchte einen Handschuh abzustreifen, den er zunächst vergaß aufzuknöpfen.

Oft sind es die ganz kleinen Dinge, die so menschlich und so groß sind. Und es ist wichtig, dass die Regierenden nun rasch beginnen, den Worten der Ansprache zu Folgen und den Schwachen zu helfen. Sind sie, die Starken doch letzten Endes für die Not mitverantwortlich.

Copyright Gisela B. Laux 2010

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