Weihnachten – „Fest“ der Superlativen?

Ritual oder Halt?

Das Jahr 2008 steht unter einem besonderen Sternenhimmel: Korruptionen, Steuerhinterziehungen, Steigerung der Armut und ein Wort, das – so negativ es klingt – doch nichts weiter als eine Irreführung sein soll: Finanzkrise.

Ich will aber von etwas anderem schreiben, dass sich alljährlich wiederholt: Weihnachten und seine Superlativen. Na, ein bißchen werde ich auch auf das Jahr 2008 eingehen müssen.

Die Superlativen:

– an Weihnachten wird konsumiert wie sonst nie im Jahr
– es wird gestritten wie sonst nie im Jahr
– es wird (körperlich) – mehr oder weniger gerne – geliebt wie sonst nie im Jahr
– in diesem Jahr sollen die Kirchen voll gewesen sein, wie lange nicht zuvor
– es wird – gerade angesichts des künftigen, neuen Präsidenten der USA, gehofft wie
nie zuvor?
– man kann den Politikern weniger denn je glauben, was sie versprechen, und wie sie
sich versprechen
– es wird insgesamt verdrängt wie sonst nie im Jahr
– es wird gespendet wie sonst nie im Jahr
– es gibt mehr Verzweiflung, Einsamkeit und Ohnmacht wie sonst nie im Jahr
– es wird sich erinnert und bereut und geschworen und versprochen wie sonst nie im
Jahr
– es gibt die meiste, katastrophale Post von Behörden wie sonst nie im Jahr
– es wird mehr auf die Goldwaage gelegt wie sonst nie im Jahr

und es geht vorbei.

Eine Zeit voller Extreme und Widersprüche.

In wünsche wenigstens, ja zumindest den Kindern, dass es für sie die schönste Zeit ist. Und ich weiß, dass mein Wunsch nicht in Erfüllung geht. Ändert diese schreckliche Armut sofort! Wir können das nur gemeinsam machen.

Gisela B. Laux

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