Unser Victor (Vicco) von Bülow alias „LORIOT“ ist tot

Wie kann man in einem persönlichen Nachruf diesem Künstler gerecht werden? Das wird mir nicht gelingen können.

Für viele Menschen ist er Teil der eigenen Lebensgeschichte. Für mich auch.

Er war mir das liebste „Muß“, was ich elterlicherseits „erzwungenermaßen“ und mangels Unmengen von Fernsehsendern medial erlebt habe.

Er war nebst Heinz Ehrhard mein Antidepressivum.

Ich habe alle seine Sendungen, auch einen Loriot Band.

Ich wünschte, ich könnte sagen, dass er meinen Humor so mitgeprägt hat, dass man es mir anmerkt. Dieser Wunsch wird eine Illusion bleiben. Das darf auch so sein.

Sein Humor hatte soviel Sinn und Feinsinn, dass Menschen unterschiedlicher Begabung seine Metabotschaften empfangen konnten.

Das Stilmittel schlechthin war ähnlich dem Hitchcock’schen Suspense Effekt: Der Zuschauer war nicht nur der Wissende. Er war der Erkennende und der leidenschaftliche Fremdschämer.

LORIOT ist, war und bleibt alles das, was er uns gegeben und unvergessen, unvergesslich hinterlassen hat.

Unser Victor von Bülow.
Unser Loriot.
Ein Präziseur, ein (Selbst-)Ironiker („Mit 60 bin ich Jungfilmer“), ein exzellenter Beobachter und Transporteur seiner Beobachtungen, er selbsterklärt politischer Mensch, den man ernsthaft im scheinbar rein Scherzhaften beachtet hat.

Ich war nicht immer seiner Meinung, aber dieses Zitat gefällt mir:

Eine Satire ist eine Waffe, die sich gegen die Macht richtet.

Loriot im Interview mit Marianne Koch, zu sehen unter
http://www.youtube.com/watch?v=_WiaoxSIAa8

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Gisela B. Laux 2011

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