Objektivität in den Medien: Werden die richtigen Fragen gestellt…

…und beantwortet?

Es gibt keine Existenz ohne Bedürfnisse. Aber es fühlbare Not, für die diejenigen, die im Überfluss leben Verantwortung übernehmen müssen.

Den Gedankenanstoss zu diesem Thema hat mir ein Kind gegeben, dass in der Schule zur Zeit

die Glaubwürdigkeit
der öffentlich-rechtlichen Medien (TV, Hörfunk)
des Internets
der Boulevardzeitungen (Print)
und der Abonnentmentzeitungen (Print)

und

Japan

behandelt. Viel Stoff für einen 10-jährigen Menschen.

Viel Stoff auch für uns „Erwachsenen“!

Es gibt Ratgeber, wie man Kindern die Apokalypse in Japan behutsam und authentisch vermitteln soll. Das ist eine große Forderung.

Denn, was verstehen wir denn? Wir verstehen, dass der Zerstörung der Atomkraftewerke zwei Naturkatastrophen vorrausgegangen sind.

Wir diskutieren über Lobbyismus und Egoismus.

Über Sorge und Hysterie.

Und es gibt Profiteure der Not: Man kann mit Not immer PR für die eigene Person machen, wie uns diverse Prominente demonstrieren. Sie nennen Summen, die sie nach Japan spenden. So günstig kann PR sein!

Ich erwähnte, in welchem Rahmen ich auf Fragen gestossen bin, die – nach meiner intensiven Beobachtung – in keinem Medium beantwortet werden:

1.) Wie haben sich wohlhabende Japaner im Umkreis der Apokalypse in „Sicherheit“ gebracht/bringen können?

2.) Was unternehmen wohlhabende Japaner /Inländer, um notleidende im Umkreis der Apokalypse Soforthilfe zu leisten?

Wir sehen stattdessen Bilder des Tsunamis, von Erdbeben, von Minibaggern, die inmitten gigantischer Massen von Trümmern bemüht sind „Ordnung“ zu schaffen, von einer alten Frau und ihrem Enkel, die in den Trümmern überlebt haben, voin frierenden, obdachlosen Erwachsenen und Kindern, von Menschen, die – angeblich, weil dies so ihr Wesen sein soll – gefasst ihr Schicksal ertragen (was unerträglich kurzsichtig seitens der journalistischen Synthese ist), wir sehen Telefonnumern und Domains von Spendenaufrufen…

aber wer beantwortet die Fragen 1) und 2)?

Wie glaubwürdig sind unsere Medien? SchülerInnnen legt man Diagramme vor…und sie sollen scheinbar wissenschaftlich eruierte und abgesegnete Fakten lernen.

Ich habe große Bedenken, dieses „Wissen“ an ein Kind zu vermitteln, von dem ich selbst nicht mehr überzeugt bin.

Wie geht es Ihnen damit?

Gisela B. Laux
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