Horst Seehofer, Deutschland…und die ganze Welt

Die Überschrift klingt wie eine Klimax. Größenwahn ist auch eine Form von Kompetenzüberschreitung.

Ich musste mal eben nachschauen, welche politische Rolle Horst Seehofer aktuell spielt: Achja, stimmt ja: Er ist Ministerpräsident von…Bayern!

Grüß Gott und herzlich Willkommen

so begrüßt er die Leser seiner Website. Nach Wer-ist-das-noch-mal-Sarrazin äußert sich Horst Seehofer über Deutschland und den Rest der Welt. Deutschland soll nicht länger

das Sozialamt für den Rest der Welt

sein.

Wer ist denn Deutschland?

Du?
Ich?
Wer ist der oder die Deutsche und was ist das bitte für eine Frage?

Die Welt teilt sich doch nicht in Deutsche und Nicht-Deutsche, sondern in Reiche und deren Begünstiger, die das unfreiwillig machen, das Begünstigen.

Sogenannte „Hartz IV Empfänger“ begünstigen doch die Rekultivierung der erblühten Landschaften in Deutschland, die es ja für die Reichen wirklich gab. Oder wie ist das „Sparpaket“ als Kompensation von der „Wirtschaftskrise“ sonst zu verstehen?

Das „Sparpaket“ klingt nett. Es klingt nach freiwilligem Verzicht und Geschenk zugleich.

Die Wirtschaftskrise klingt nach einem Desaster ohne Ursachenrealisierung.

Jeder Stammtischheini weiß es besser.

„Rechtzeitig“ zu Stuttgart21 wird ein neues Polizeigesetz ausgerufen. „Widerstand gegen die Staatsgewalt“ wird härter bestraft. Wenn man sich aus der Festnahme eines Polizisten windet, soll das im Äußersten 3 Jahre Haft ohne Bwährung bedeuten.

Für Stuttgart 21 stehen junge Menschen auf, die der „Jungen Union“ (JU), die „Gefragten“ am Arbeitsmarkt. Und Frau Merkel ist zugeschaltet und ruft in die losgelöste Begeisterung

Stuttgart21 ist noch nicht gebaut. Jetzt muss man rausgehen und die Menschen überzeugen

„Überzeugen“ klingt genauso nett wie „Sparen“.

„Schutz der Polizei“ klingt besser als „Staatsgewalt“. Dabei ist „Staatsgewalt“ ein neutraler Begriff.

Die Aussprache des Begriffes „Sozialamt“ dürfte keinen spöttischen Unterton in einer „sozialen Marktwirtschaft“ tragen. Aber, wer in Deutschland nichts leistet, ist auch nichts wert.

Und was

Leistung, sparen, retten, Krise, Schutz und sozial

bedeuten, das scheint mehr und mehr mit aller populistischen Vehemenz umdefiniert zu werden.

Wovon will denn der oder die Mächtige Menschen überzeugen, die angeblich wertlos und daher deplatziert, aber „gut genug sind“, um Fehler von Entscheidern zu schultern? Dass sie das akzeptieren sollen?

Wie wär’s damit, wenn die Schuster mal bei ihren Leisten bleiben. Herr Seehofer: Sie sind Ministerpräsident von Bayern.

Fragende Blicke allenthalben. Ich ahne es. Die Stufe der Akzeptanz zum Unakzeptablen wird mit rotem Samt ausgelegt.

Gisela B. Laux
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