Historische und gegenwärtige Realität und ein Märchen aus dem Abendland Deutschland

Dies Märchen beginnt mit der Wahrheit und das Folgende ist nicht erfunden: Es war einmal ein Land, das einen Weltkrieg „verlor“, obwohl es niemals Gewinner in einem Krieg geben kann und einen mörderischen Herrscher, die meisten verehrten ihn und nannten ihn „Führer“ und viele Millionen wurden durch ihn auf grausamste Art ermordet.
Wenige Jahre danach wurde das Land durch eine Mauer in Ost und West getrennt.
Im Ostteil durften die Menschen nicht mehr sagen, was der Regierung widersprach. Sprachen sie dennoch aus, was sie dachten und was sie bewegte, wurden mit dem Abbruch Ihrer Lebensplanung betraft, bekamen ihren Arnbeitssplatz entzogen, ihnen wurde gedroht, sie kamen auch in brutale Gefängnisse mit langem Vollzug und in Psychiatrien, weil man ihnen unterstellte, sie seien nicht bei Sinnen.
Die Kinder wurden schon im Kindergarten und in der Schule auf die Gesinnung der Regierung eingestellt. Die Lehrer brachten es ihnen bei.
Auch die Ärzte und Juristen, ganz besonders auch die Polizei und Spione unterstützten die Machenschaften dieser Osthälfte, bis das Land wieder poltisch zusammengefügt wurde. Die Mauer wurde abergerissen, es gab große Feiern. Doch es gibt noch Vieles, was im neuen Osten an den alten Osten erinnern soll; denn es heißt noch heute

Es war ja nicht Alles schlecht.

Damit lässt sich freilich vieles Schlimmes verklären.

Und es ist auch noch kein Märchen, dass eines Tages ein erster weiblicher Kanzler im „vereinten Land“ gewählt wurde, was von der Sache gut zumindest nicht schlecht ist, da es bis dato nur männliche Kanzler gab. Diese Kanzlerin gibt es noch heute und sie war im Osten aktiv. Sie war eine „bedeutende Figur“, die dazu beitrug, dass Kinder und Jugendliche den Regeln des früheren Ostens folgten.

Und nun beginnt das Märchen, das hauptsächlich in den Zitaten beinhaltet ist.

Der Mann, der sie politisch nach vorne brachte, war der vorerst vorletzte männliche Kanzler, er hieß Kohl und schwätze aber keinen; denn er wollte von sich das Bild des

eines Mann des Ehrenwortes

abgeben. Er kündigte nach der „Wiedervereinigung von Ost und West“

blühende Landschaften an.

Dann gab es einen Kanzler, von dem sich viele Menschen, viele Menschen in Ost und West sind in Not geraten, es gab statt „blühender Landschaften“ nämlich Düsternis in Gestalt von Arbeitslosigkeit und Altersarmut und steigender Gewalt, besonders gegen Schwächere, die sich nicht wehren konnten, und denen man zwei Jahrzehnte später mit gesenktem Haupt gedenkt. Dieser Kanzler gemeinsam mit Wirtschaftsunternehmern und auch Vertretern der Arbeitnehmer dazu bei, dass es in dem Land immer mehr Arme und immer mehr Reiche gab. Das Eine hängt mit dem anderen zusammen. Die Reichen nahmen zu auf Kosten der Armen, sodass diese immer mehr wurden.

Er rief

Die Agenda 2010

ins Land. Auch nach dieser sollte es Allen wieder besser gehen.

Die erste Kanzlerin sagte im Fernsehen, noch bevor sie Kanzlerin wurde, dass sie Physikerin im frühen Osten war; denn da musste sie nicht lügen. Die Physik besteht aus Naturgesetzen, wollte sie damit sagen, und die sind nun mal wahr.

Seit einigen Jahren ist sie Kanzlerin. Es gibt noch viel mehr Reiche und noch viel mehr Arme. Im alten Osten soll es so etwas nicht gegeben haben, sollten die Menschen im Osten glauben. Aber das konnten sie nicht. Denn sie wussten es besser. Sie wussten, wie es ihnen ging, wenn sie den Mund hielten oder wenn sie sich frei äußerten. Die ersten waren nicht arm, die zweiten schon. Und der oberste Chef, der Staatssekretär wohnte in einem riesigen Palast. Da konnte es ja nicht sein, dass es Allen gleich gut ging. Sehenden Auges konnte man nicht darüber hinwegblicken.

Die Kanzlerin wollte im wiedervereinten Deutschland nicht sehen, wie die Zahl der Armen zunahm.

Die Armen haben eine schlimme Zukunft vor sich. Wer jung ist, wird arm bleiben.

Bildung ist der Schlüssel gegen die Armut
Wer im Alter nicht arm sein will, der muss eine Arbeit finden
Wir brauchen Arbeitskräfte
Wer arbeiten will, der findet auch Arbeit
Noch nie waren Schulen und Universitäten so fortschrittlich wie heute
Wir sind ein Volk von Nobelpreisträgern
In kaum einem Land geht es den Menschen so gut wie in Deutschland
Alle haben die gleichen Möglichkeiten
Die Krise ist im Wesentlichen überstanden, wir haben ein neues Wirtschaftswunder

Das sind Märchen.

Das sagen die Regierenden. Und, wenn ihnen gar nicht einfällt wiederholen und mischen sie das, was andere vorher gesagt haben.

Wer an sich glaubt, der wird Alles erreichen, frage daher nicht, was dein Land für dich tun kann, frage danach, was du für dein Land tun kannst

Das wiedervereinte Deutschland ist eine Demokratie. Das ist ein Märchen.
Deutschland war ein demokratisches Land. Das war auf dem Papier immer wahr. Gäbe es keine Menschen, die das Grundgesetz leben, bestünde keine Chance mehr auf Besserung.

Aber: die gibt es!

Zum Jahresende eine etwas umfassendere Bilanz von
Gisela Laux
Copyright 2012

P.S.

Wir haben es nicht gewusst

hört und liest man immer wieder Jahrzehnte nach politischen Desastern. Es wird „geriestert“, es gibt „Hartz IV-x“ und was noch Alles kommt: Man wusste bereits in den 70er Jahren, wie die demoskopische Entwicklung sein wird. Der Anteil der alten Menschen in Deutschland wird dramatisch ansteigen. Arbeitslosigkeit und (vorgezogene) Altersarmut hätten bei gedrosseltem Gewinnstreben und reglementierter Spekulation vermieden werden können!

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