Gesundheitsreformen: Always ultra!

Wenn viele Ärzte zusammen kommen, muss das nichts Gutes heißen.

Wenn einem soviel Schönes wird beschert, ist das schon einen Asbach Uralt wert.

Die Zuzahlungen der Patienten (patient- Englisch: geduldig. patere – Lateinisch – offen stehen) sollen wieder erhöht werden. Obwohl dies auf dem Ärztetag gefordert wird und nicht von einem Kongress für Gesundheitswirtschaft Medizin & Ökonomie, sind die Krankenkassen nicht wirklich traurig darüber. Die Kassen der Kassen sind voll. Und meinen Beobachtungen zufolge nagen Ärzte auch nicht am Hungertuch. Dennoch Gejammere von Einem, der nun keinen Grund zur Sorge um sein fiskalisches Wohlergehen haben muss:

Der Chef der Bundesärztekammer, Jörg-Dietrich Hoppe, beklagte am Dienstag auf dem Ärztetag in Mainz: Nie zuvor sei die Demotivation unter den Ärzten so groß gewesen wie heute. „Man dreht uns den Hahn zu und macht uns für die Trockenheit verantwortlich. Das geht nicht.“ (Quelle: http://www.sueddeutsche.de/,ra3m1/wirtschaft/627/469186/text/)

Und wieder sorgt soviel Sorge für sorgenvolles Lamentieren. Aber es wird geduldet. Wie kann man dem Ausdruck „Patient!“ mehr entsprechen.

Um reichlich verbale Benebelung ist die Werbung bemüht, gebettet in synapsenanregende TV-Formate wie „Germany’y Next Top Model“, „Deutschland sucht den Superstar“…Deutschland dies, Deutschland das.

Bruzzler, das ist ne Wurst!

hat nun den Platz wieder gefüllt, den „Deutschländer Würstchen“ langge Jahre belegt hat. Ich fürchte dennoch wieder eines Tages die Frage zu hören:

Meister: Warum heißen Deutschländer Würstchen eigentlich Deutschländer Würstchen?

Eine Werbung, bei der gezeigt wird, was Sache ist: Lehrlinge sollen authoritätshörig sein, Meister altkluge Patrioten, und Deutsche und Österreicher…Naja!

Notfalls kann der Konsument ja auf

Deutschlands beliebtesten Joghurt

zurückgreifen; denn

der macht an

Aber zuviel Süßes könnte den Zähnen schaden. Das wäre zwar gut für Zahnärzte, aber schlecht für die chemische Industrie. Und die hat Erfahrung. Im Kohle scheffeln:

111 Jahre Hair Care for you

Okay, wer Haare auf den Zähnen hat, muss auch die pflegen, aber jetzt kommt’s:

Das herzerfrischende Lächeln

(und jetzt kann ich meine Schrift nicht lesen, aber dann geht’s so weiter)

Immer: Extraprofessional lighter

Wenn diese Zahncreme hält, was sie verspricht, dann verlangen Zahnärzte, die sich mondän gerne „Oralchrirurgen“ nennen sicher noch mehr Zuzahlungen.

Dabei ist es doch so:

Die Zeit ist reif für weniger Verbrauch

Was wir in zweifelsfrei so harten Zeiten brauchen, ist unsere eigene Schönheit; denn wir wollen uns doch noch ohne Scham im Spiegel betrachten.

Schönheit ist Lebensfreude!

Selbst mir spricht eine Firma für glattrasierte Beine oft aus der verdunkelten Seele:

Wecke die Göttin in dir!

flüstert man mir zu. Und ich bin dann

Ganz schön sauer – ganz schön soft.

Was ich nicht brauche, ist ein „Kolossal Maskara“ und auch nicht „sofort“.

Ich brauche zwar hin und wieder

Genuss, der einer liebevollen Umarmung gleicht

ich brauche weder einen

Triple Action Complex

noch einen

Pro Epil Complex

und was wir tun sollten, ist eine

Power Halt Revolution

Halt mit dem Machtmissbrauch der Versicherungen, Banken, Krankenkassen, der Lobbyisten.

Es wäre schon eine Revolution, wenn wir nicht mehr nur zuschauen und verzweifeln, sondern aufstehen und uns wehren.

Leute, die wollen unser Geld. Und was ist denn noch davon da?!!
Copyright Gisela B. Laux 2009

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