Fettnapf vor Marcel Reich-Ranicki: ER trat NICHT hinein

So, die vergeigte Verleihung des Ehrenpreises an Marcel Reich-Ranicki ist nun schon seit einigen Tagen vorbei. Und dass Eigner von Medien wie Stefan Raab sich über den Korb den Reich-Ranicki vergab, mockierte, wundert nicht. Denn der unterhaltsame, umstrittene und oft parodierte Literaturkritiker griff besonders die Privatmedien wegen ihres schlechten Niveaus an. Reich-Ranicki ist bekennender 3 Sat Seher. Und dass er „Medien kritisierte“ nahm Raab als Vorwand, um zu sagen: „Kein Wunder, wenn er nur 3 Sat sieht, er guckt doch sicher nicht meine Sendung.“

Reich-Ranicki bezog seine Kritik aber auf das Dargebotene in der Preisverleihung. Darauf sei er nicht gefasst gewesen.

Fassungslos – schöne Grüße wieder einmal an Ralf Husemann! – war ich über Gottschalks Worte in der Anmoderation:

Er (Reich-Ranicki) hat den Nationalsozialismus überlebt, den Kommunismus und auch den Kapitalismus.

Das ist von der Sache her bar jeglichen Niveaus – und was den guten Geschmack betrifft, nun voll daneben.

Es sollte ein Lacher sein. Sowas bleibt einem einigermaßen reflektierten Menschen im Halse stecken. Das kann man kaum schlucken.

Damit ist Gottschalk in einen Fettnapf getreten, in den er hätte versinken müssen.

Gisela B. Laux

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