Düsseldorf’s Baustellen nerven…und sind versteckte Kleinode

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Ästhetik ja oder ja?
Foto: Gisela B. Laux 2010

Steigen Sie in die Linie 712 und denken Sie an die Klischées von Düsseldorf. An das Mondäne, das Abgehobene. Und lassen Sie sich überraschen. Düsseldorf baut und baut … und das Ende ist scheinbar nicht abzusehen. Die Gemüter erhitzen sich. „Verdammt noch mal, warum ist die Haltestelle schon wieder verlegt. Warum ausgerechnet auf der Strecke, die ich nutzen muss?“, mag sich mancher fragen.

Das Bauamt bekommt regelmäßig Anfragen von genervten Anwohnern und Pendlern.

Wie kann man sich da vorstellen, dass man den Baustellen etwas Ästhetisches abgewinnen kann?
Ganz einfach. Indem man am Wochenende durch die Straßen streift, ob an der Pempelforter Straße, am Jan-Wellem-Platz oder in Bilk. Die Arbeiter müssen ihre Geräte geordnet stapeln, um ihre Arbeit am Montag wieder aufnehmen zu können.

Und da ensteht zum Beispiel ein Bild wie das obige.

Die Düsseldorfer müssen noch eine ganze Weile mit den Baustellen leben und sich auch zwischen ihnen bewegen und um sie herum. Die Baustellen scheinen ein Eigenleben zu entwickeln. Riesige Krater ragen neben Straßenbahnlinien, kleine Passierbrücken müssen gebaut werden, Bauzäune werden mit ihren riesigen Plakaten zu Kunstwerken…auch unfreiwillige Komik ensteht, wenn zum Beispiel ein Wahlplakat Großes verheißt und von einem noch größeren Kran verdeckt wird, der wie ein ruhendes Rieseninsekt wirkt.

Der Mensch scheint zur Nebensache zu werden, er muss sich mit den Baumaßnahmen arrangieren.

Aber dieses lebendige Projekt entwickelt sich täglich weiter und wächst. Meinungen darüber werden bleiben, Meinungen werden sich ändern.

War es „das“ wert? Die Ausgaben. Die Umständlichkeiten. Die Arrangements, die man gezwungener Maßen treffen musste?

Ich halte die Entwicklung fotografisch fest. Am Ende werde ich noch einmal ein Resumée ziehen.

Fotografie ist den Augenblick festhalten. Wie auch immer er war. Es gibt ihn nur einmal.
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Augen mit Baugeräte -„Zunge“

Foto und Text: Copyright Gisela B. Laux 2010

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