Das größte Gut zur Erhaltung des Wohlstands ist nicht Geld, sondern Zeit- Being unavailable is a must be.

Wenn Sie das Stichwort „Salz“ in dem Genre Märchen eingeben, stossen Sie auf einen Fundus von der Erkenntnis, dass alles Gold der Welt am Ende des Tages nicht nützt, nicht wirklich „reich“ macht, ohne Salz.

Und so ist es heuer mit dem Wohlstand. Was nützt der größte Besitz, wenn man ihn nicht genießen kann?

Was nützt eine Arbeit, die mehr als nur den Lebensunterhalt plus einen kleinen Betrag x gewährleistet, wenn man keine Zeit hat, sich seinen Bedürfnissen und seinen Mitmenschen zu widmen?

Schlicht und einfach: nichts.

Wir sollen hier durch schon alleine die sozialen Medien – der Ausdruck ist zum Widerspruch in sich geworden; denn es ist wenig „Soziales“ daran, at auch mit dem Ursprungswesen von „sozialen Kontakten“ wenig zu tun – auf einen kollektiven Burn out zusteuern.

Nicht nur das: der Mangel an Zeit ist zur Top-Ausrede geworden. Denn es ist ein Status-Symbol keine Zeit zu haben, beziehungsweise

voll ausgelastet

zu sein, selbst, wenn man durch Urlaub oder Meetings unabkömmlich ist. Unavailable.

Wenn Sie Zeit haben, kräht entweder kein Hahn nach Ihnen, Sie sind ein Gönner mit Tendenz Gutmensch oder irgendwas ist mit Ihrem Entgegenkommen auf einen Termin faul.

Wer Zeit hat, erntet Mißtrauen. Wer keine Zeit hat, erntet Respekt.

So ist es mit Terminen jeder hat. Und Termine haben längst als solche Einzug in das soziale, private Leben genommen.

Die Oma, die Zeit hat, ist aufdringlich und nervig. Die, der man „hinterherlaufen“ muss, ist „cool“.

Zeit zu haben ist ein Zeichen von Agilität, von Jugend.

Sobald man Zeit für sich hat, sollte man nicht mehr unter Leute gehen, am besten ins Altersheim. Zeit-Reiche sollten sich verstecken.

Das Alles ist zum Mythos geworden, zum Common Sense.

Ich bin einmal in einer Runde von offensichtlichen, snobistischen Selbstdarstellern, die ihre „Jobs“ in schillernsten Art und Weise darstellten gefragt worden, was ich denn so täte: Spontan sagte ich, dass ich mich enstpanne. Ich gab auch nicht ohne Augenzwinkern zu, dass das ein harter Job sei.

Man-verstand-mich-nicht. Verständlich, wenn man verstanden hat, dass man damit nicht „im Rennen“ ist. Und exotisch zu sein ist nicht erwünscht. Es sei denn, Jemand, der einen hohen gesellshaftlichen Status hat, gibt Ihnen das zu Aufgabe.

Bis Sie keine Zeit mehr für ‚was Anderes haben.

Und dann können Sie mit mehr oder wenig gespielten Bedauern bei Anfrage Ihrer Person sagen:

Sorry, es geht nicht. Ich habe leider keine Zeit.

Dann sind auch Sie wieder im Rennen.

Im Rennen zu sein, dafür habe ich nur bedingt Zeit: Die Bedingung ist, dass ich mein Leben nicht verpassen möchte, bevor meine Zeit ganz abgelaufen ist.

Das sagt wer?

Na,

die laux!

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