Barack Obama – Maß an sich oder Maß an Vorgänger George W. Bush?

Es ist jetzt erst kurze Zeit her, dass der amtierende US-Präsident Barack Obama Berlin besucht hat. Dort steht jetzt als Großevent die Modewoche auf dem Zettel. Berlin als Klein-New York.

Während in der Türkei friedliche Demonstrationen niedergeschlagen werden, in Kairo Straßenschlachten zwischen Regimebefürworten und -Gegnern toben und wir in Deutschland wie in ganz Europa große Not mit dem Thema Arbeitsmarktmarkt und Altersabsicherung haben, empfinden wir gegenüber dem einstigen Retter aus dem deutschen Faschismus, dem großen Bruder Nordamerika ein befremdliches Gefühl.

Wir werden abgehört. Wir werden gelesen. Bye, bye Privatsphäre.

Bye, bye Sicherheit?

Wachstum und Sicherheit scheinen die Säulen jeder übergreifenden Politik zu sein. Immer mehr Wachstum geht immer mehr zu Lasten von Menschen ohne lobbyistischen Hintergrund. Immer mehr Sicherheitsmaßnahmen engen zunehmend individualistische Sphären ein.

Ist ein individuell geführtes Leben eine Gefahr für die Allgemeinheit?

Individualität wird gerne als selbsterwählte Abgrenzung gesehen. Von Menschen, die diskriminieren. Fremdenhasser, Homophobe, hierarchiegeleitete Menschen neigen zum Antiindividualismus.

Barack Obama, dessen Vorfahren wegen der Hautfarbe der Apartheit zum Opfer fiel, war ein Hoffnungsträger, nicht nur für die USA.

Ist Barack Obama heute noch weltweit ein Hoffnungsträger?

Wir fühlen uns von den USA ausspioniert. Und wir werden es auch. Die USA, und auch Obama stehen dazu. Und versuchen es zu rechtfertigen. Die Spionage soll auch zu unserem Schutz sein.

Dennoch, was der NSA hier macht, sieht ganz nach einem Generalschlag aus, und da hört es auf mit der Geborgenheit.

Mit Barack Obama haben die Amerikaner zu unserer Erleichterung einen Demokraten gewählt. Nicht nur nach dem 11. September 2001 hatten wir die Nase von George W. Bush voll.

Was stört ist, dass Barack Obama stellenweise die Bush’sche Politik fortsetzt, sogar dessen Rechtfertigungen.

Ist Barack Obama ein Garant für Demokratie? Woran messen wir dessen Politik? Setzen wir diese in Relation zu Bush oder sehen wir sie unabhängig davon, ganz für sich?

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Gisela B. Laux

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