Zweiohrküken – Danach kräht kein Hahn – Da lachen höchstens die Hühner

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Foto: Gisela B. Laux alias die laux

Til Schweiger: Frisch-verliebt-Regisseur-Produzent-Schauspieler-Caster-Tausendsassa?

Ach ne!

Nicht nur mit den Gags und Pointen, bereits mit den verkaufsfördernden Maßnahmen geht Til Schweiger sparsam um. Dasselbe Plakat, anderer Text. Diverse Interviews und dann die Meldung, dass bereits 2 Millionen Zuschauer diesen Film gesehen haben.

Nicht nur mit den Gags und Pointen, bereits mit den verkaufsfördernden Maßnahmen geht Til Schweiger sparsam um: dasselbe Plakat, anderer Text. Diverse Interviews und dann die Werbung auf SAT1, dass bereits 2 Millionen Zuschauer diesen Film gesehen haben.

Der Humor ist der, den wir in den romantischen Komödien der 80er Jahre dankbar entgegengenommen haben. Markige Sprüche, übertriebene Darstellung sexueller Merkmale, wie zum Beispiel perfekt geformte Plastikbrüste und ein ellenlanger Penis. Ja, hier gilt mein Lob dem Maskenbildner, der nicht Til Schweiger heißt. So’n Zufall. Zu den Überspitzungen – ca. 200 Pfandflaschen fliegen aus dem geöffneten Schrank der Loftwohnung – und Persiflagen, die als humoristisches Mittel in den 60ern eingesetzt wurden, wird noch eine weitere Schippe Absurdidät drauf gelegt. 1000 mal gesehen und gehört. Mein Humornerv ist an der Stelle derartig flacher Jokes völlig taub!

Diskussionen um scheinbar alte Tabus wie die Frage, ob Fremdgehen verziehen werden kann oder nicht, mit dem wenig überraschenden Ende, dass Seitensprünge natürlich so eine Art Probe für eine Beziehung sein können. 1968, Kommune 1 lässt grüßen. Die gibt es immer noch. Mit einem schwer in die Jahre gekommenen Labersack. Sexuelle Freiheit? Laaaaaangweilig!

Ich will mal ‚was Anderes im Kino sehen, was mich richtig anfixt: Der gewisse Pfiff. Denkanstösse, Inspirationen, Aha-Momente.

Ich will Straightness, mutige Menschen sehen. Menschen, denen die Gratwanderung zwischen Überleben in unserer Welt, Mut, Eigensinn und Kreativität gelingt. Echte Persönlichkeiten. Keine Abzieh-Sammelbilder.

Das war zum Gähnen und zum Ärgern für vertane Zeit und darüber, dass Produkte Prominenter zu ökonomischen Selbstläufern werden.

Good Bye alter Schrott, welcome neuer Input im und durch den Film. Ja, bitte!

Gisela B. Laux
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