Wahlen in NRW – Welche Farbe trägt das Land?

NRW sollte für „Norbert Röttgen wählen“ stehen. Das Land, so sagte das CDU Plakat verdiene

nur das Beste

DER Beste ist Norbert mit der Brille mit dem durchsichtigen Gestell wohl nicht. Was

Politik aus den Augen der Kinder

bedeuten soll, werden wir nie erfahren. besonders nicht, wenn man über

Betreungsgeld oder KITA

debattiert. Das ist wie die Frage nach Brot oder Salz. Und dann noch Sozialbenachteiligten beides abspricht, was soviel bedeutet wie: Weder Brot noch Salz. Selbst gekrönt hat sich dann der verhinderte Landesvater, der sich selbst für

menschlich

hält mit seinem Verhalten:

Verantwortung zeigen

heißt jetzt sein Amt verlassen. Das macht Norbert Röttgen. Machen kann also auch heißen, die Flucht ergreifen. Das hat Christian Lindner auch schon ge-„macht“, aber nicht ohne

Auf Wiedersehen

zu sagen, was – ganz klar – keine Drohung, sondern eine Ankündigung war.

Hoffentlich sorgt das nicht dafür, dass Kinder morgen die Schulen verlassen, wenn ihnen der Sinn danach steht. Vielleicht sollte Röttgen, bitte nicht mit Rüttgers verwechseln, von dem das oberpeinliche No-Go

Kinder statt Inder

aus einem früheren NRW Wahlkampf stammt, den Kindern noch das berühmt geheuchelte

„Liebe Kinder, bitte nicht nachmachen“ nachrufen.

Volle Kraft voraus

heißt es jetzt bei der SPD, die sich nun in der kurz-danach-Analyse in Gestalt der Landesmutter, passend zum Muttertag, damit brüstet, als

Minderheitenregierung mehr überzeugt zu haben als schwarz-gelb.

Eine kurze Demonstration, dass das Gesagte dem Gemeinten durchaus widersprechen kann:

Wir setzen darauf, dass wir auf Bildung setzen.

Dieses gesprochene Wort stammt von der bereits in den Medien als potenzielle Merkel-Nachfolgerin spekulierten Hannelore Kraft und wird mutmasslich ihrer Hormonausschüttung so kurz nach dem Wahlerfolg geschuldet.

Menschliches, allzu menschlich.

Darauf einen aus der Buddel Rum, werden sich die Piraten denken, deren NRW-Vorsitzender nun versprochen hat, dass man ganz schnell lerne. Wie man Politik macht. Das passt ja zum dem bigotten Postulat nach mehr Bildung, und Bildung für Alle. Nur zu dumm, dass die Realität des Arbeitsmarktes ganz anders aussieht. Da gilt man als Akademiker dann sehr, sehr gerne als „überqualifiziert“.

Mit diesem Begriff scherzte der Hauptschulabsolvent Gerhard Schröder, Ex-Bundeskanzler und späterer Gasprom Mitmischer in einem Interview. Schröder, der HARTZ IV Mitbegründer, der, der Wert darauf legte, dass man das Agenta Jahr 2010, schicker aussprach: Zwanzig zehn. Ja, sehr schick. Auf das hippe Wording kommt es in der Politik seit dem massiven Sozialabbau immer wieder an.

Jung, aktiv, mainstraim. Immer die Nase vorn und den Kopp überm Wasser, und ein kesses Lächeln auf den Lippen, wahlweise mal ein auf niedlich gemachter Blick auf einem Wahlplakat. Dann ein Kind daneben, und fertig ist die Laube.

Politik wird so oder so gemacht, auch mit einer niedrigen Wahlbeteiligung, auch mit Protestwählern.
Denn wen interessiert es schon, was der Wähler/die Wählerin, oder auch der Atheist der Politik will.

Und wir, die Wähler und Wählerinnen, die Bekenner zu dem Einen oder Anderen, die konsequenten Skeptiker sind uns unausgesprochen einig, so laut traut man es sich dann auch nicht zu sagen:
So ist am Ende in der Sicht der Masse die Farbe der Zukunft zappenduster-schwarz.

Der NRW’ler an sich antwortet ja gerne, auf das

Wie isset?!

mit

Muss ja.

Damit wieder Farbe ins anstrengende Leben kommt, dürfen wir uns auf das Verlassensein verlassen und müssen eben selbst schauen, wie wir Licht in Dunkel bekommen, und dieses mit einem Prisma in Spektralfarben aufzulösen.

Der Satte geht…
und dem Hungrigen müssen sich Kreative zuwenden.

Eine kleine Literaturempfehlung an dieser Stelle: „Als die Farben verboten wurden“, von Monika Feth.

Copyright Gisela B. Laux 2012

P.S. Ein kurzer, aber intensiver Trost bietet gerade der Fußball in NRW. Aber dat isset dann auch mit dem Thema.

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