Suche nach Bezeichnungen für Täter und Opfer und Lösungen für die neue, deutsche Politik

Die meisten von Ihnen werden den Begriff

Prekariat

bereits kennen. Er bezeichnet erwerbslose Menschen und setzt sich aus „prekär“ und „Proletariat“ zusammen. Dieser Begriff stammt von der Bundesregierung, die sich in makaberster Art und Weise seit der Umgestaltung des Sozialgesetzes in „Hartz IV“ auf kreative Art und Weise verdingt, Menschen Stück für Stück die Basis für Lebensbedingungen zu entziehen. Wie man auf die Idee kommen kann, die Betroffenen auch noch zu zwingen, dass sie ihr Obdach nicht mehr wärmen können, um die Staatsverschuldung zu kompensieren, bleibt mir ein Rätsel.

Und nun entzieht man Ihnen das Grundrecht auf das Postgeheimnis, sodass schließlich und endlich Denunzation und Verleumdung die Folge sein werden. Denn jeder kann nun Post an einen Arbeitslosgemeldeten versenden und die BA in die Irre führen, sodass der Arbeitslosegemeldete sanktioniert werden kann.

Das heutige Thema jedoch sind die Bezeichnungen, die eine Stigmawirkung zur Folge haben, und die Betroffenen kenntlich macht und vollends ausgrenzt.

Was macht es mit einem Menschen, wenn er keinen Namen mehr trägt, sondern eine Nummer oder eine Bezeichnung? Wir erinnern uns, woher wir das, eben das kennen.

Nicht besser wird es, wenn der Name bleibt und mit den letzten Endes hetzerischen Bezeichnungen in Verbindung gebracht wird.

Der „Vasall“ ist der Untergebene, „Pekuniäres“ umschreibt geldwerte Mittel. Darum könnte man das Prekariat mit dem

Pekall

ersetzen. Der Untergebene, der Unterdrückte, den Machtstrukturen Ausgelieferte, der mit den letzten im nicht mal verbleibenden Mitteln, den UNterdrücker existenzell wieder über Tage fördern soll.

Wie wäre dann der Unterdrücker selbst zu bezeichnen? Unter der Stichworteingabe „Ausbeuter“ im Wörterbuch der Synonyme fand ich unter Anderem den „Agenten“. Doch ich glaube kaum, dass man bei der Kreation „Agent der Bundesagentur für Arbeit“ so weit gedacht hat. Schließlich ist der Ausdruck ja überwiegend positiv besetzt. Da eruiert Jemand im Auftrag von Jemandem, um etwas herauszufinden.

Die Legende James Bond zeigt uns, dass es gute und böse Agenten geben soll. Aber auch selbst James Bond, im Auftrag für das Gute kämpfend, hat die Lizenz zum Töten.

Wie also kann man den Täter des Pekall nennen?

Ich merke, wie zeitraubend derlei Kreativprozesse sind, die dem nichts nutzen, in dessen Dienst sie gestellt werden: Dem Menschen.

Eine der größten Arbeitsplatzkiller ist das Mobbing/Bossing. Mir ist nicht bekannt, ob es eine zuverlässige Hausnummer für den Schaden gibt, den dieser „Mechanismus“ gekostet hat und kostet.

Für Destruktives werden Geld, Gedankenprozesse und Zeit und viel Toleranz investiert.

Das sind Ressourcen, die konstruktiv für einen neuen Arbeitsmarkt im Sinne des Grundgesetzes – Recht auf Arbeit – freigesetzt werden müssen, wobei ich hier Toleranz vorrausetzen und durch Menschlichkeit und sachliche und professionelle Einschätzung ersetzen möchte.

Ein Kommentar von
Gisela B. Laux
Copyright 2010

About dielaux