Ich betrachte mich aus euphemistischer Sichtweise als Medienbeobachterin. Ja, ich weiß, der Satz hat es semantisch in sich. Eine Freude für jeden Linguisten.
Aber, mal im Ernst, der Titel kündigt’s an: Hier geht um etwas Anderes. Die Immobilienkrise. Internetler würden wahrscheinlich „Immo-Krise“ sagen. Die Kurzform in der Sprache ist in.
„In“ ist es einem TV-Beitrag zu folge, dass man, so man vermögender, europäischer Rentner ist, sich derzeit gerne mal in Begleitung einer auf dem rutschigen Parkett der High Society geübten Immo-Maklerin auf Haus-Suche in Florida begibt. Lebendes Klischée? Oder eine Wahrheit von vielen?
Da heißt es „Des Einen Freud’ ist des Anderen Leid“. Heißt: Die ehemaligen Hausbesitzer der riesigen Villen – mit Pool und mit Meerblick! – haben sich so derbe verschuldet, dass die Banken die Objekte jetzt munter zu Ramschpreisen verhökern können.
Ja, was sind schon Ramschpreise, in solchen Kreisen? Da kostet eine Villa mit allem Zipp und Zapp jetzt eben nicht 400.000 Dollar, sondern die Hälfte. Auf dem Fuße verfolgt die Marketing-Logik der Immo-Maklerin: „Ja, in Euro ist das die Hälfte. Sie zahlen also jetzt nur noch ein Viertel des Preises vom letzten Jahr.“
Das Auge glänzt, die Sinne schlagen Kapriolen, die Knie werden weich und somit der gesamte Kunde, und der schlägt berauscht zu.
Gekauft!
Da uns die Empirie zeigt, dass, was in den USA geschieht, auch hier in Europa der Fall sein wird, können wir uns die künftige Klientel der hiesigen Immos locker vorstellen.
Vornehm geht die Welt zu Grunde?
Vornehmlich geht eine ganze Menge den Bach ‚runter. Und am Trog sitzt der nächste Geier mit sabberndem Schnabel. Den er gerade für seine nächste Beute ausspülte.
Jede Nahrungskette hat ihr E N D E.
Das sagt wer? Na,
die laux
P.S. Man sagt ja gerne, dass in jedem Klischée die Wahrheit steckt. Ich sehe es auch anders herum: In jeder Wahrheit steckt auch ein Klischée. Besonders in Beiträgen von Medien, die auch unterhalten wollen.
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