Goldjesus hat Pech bei der Kirche

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Goldjesus, jüngferlich unverpackt. Foto: „privat“ von der RTL Website

Ja, den Burschen konnte ich noch nicht fotografieren, da er noch nicht auf dem Markt erscheint.
Dennoch ist er bereits jetzt umstritten. Gütig und taff soll er wirken, der Goldjesus (er wird natürlich verpackt), so der Hersteller dieses neuen Leckerbissens.

RTL Umfragen zufolge hätten Menschen Skrupel, dem Schokojesus den Kopf abzubeißen; denn es sei ja nicht irgendein Nikolaus, sondern Jesus.

Ausgerechnet ein Nieder-Rheiner will die Köstlichkeit am Paderborner Weihnachtsmarkt präsentieren. Das ist offenbar fast so schlimm, wie wenn ein Franke Bayerischer Ministerpräsident wird oder einer, der das Gesundheitssystem ad absurdum geführt hat und im frommen Land sogar nachweislich fremd gegangen ist und für eine unehelichen Bayern ge“sorgt“ hat.

Aber, während das Letztere unwahrscheinlich schien und doch realisiert wurde, scheint der Goldjesus ein No Go zu sein. Besonders in den Augen christlich organisierter Sittenwächter:

Wer Jesus verzehren will, so ein Vertreter der evangelischen Kirche, der soll das in Form eine Hostie bzw. Oblate machen. In der Kirche.

Als Kind habe ich Max und Moritz gelesen und war über das brutale Morden, mit dem der Bäcker ihnen ein Ende gesetzt hatte entsetzt. Max und Moritz wurden zermalen. In der Kirche dann, als der Pfarrer eine Hostie hochhob und sagte: „Das ist der Leib Christi!“ , erinnerte ich mich wieder unwillkürlich an Max und Moritz. Anstatt zu Eduard Zimmermann zum Aktenzeichen XY zu gehen und den Mord an Jesus zu melden, lud uns der Pfarrer ein, ihn in kannibalistischer Weise aufzufressen?!! Und dann trank der Pfarrer auch noch Jesus‘ Blut?!!

Ein bayerischer Folienfabrikant kann es sich offenbar wirtschaftlich leisten, aus „ethischen Gründen“ einen Rückzieher zu machen. Er will zum Absatz dieses gotteslästerlichen Produktes nicht beitragen.

Es gibt halt schon so viel Braunes, auch (manche würden sagen: besonders) in Bayern. Aber das hier will man so offensichtlich anscheinend nun doch nicht vergolden. Es steht zu viel auf dem Spiel: Das Ansehen eines Freistaates, der sich seltsame Freiheiten nimmt. Eigene und die Anderer.

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