When a president feels being humbled… About „good“ and „bad English“

Ich habe großen Respekt vor dem morgigen Tag. Mir hat mal ein US-Soldat vor 1989 gesagt:

Germany is so small and the US is so big. You can be glad, that we are your heroes.

Nun ja, unter anderem durch ihn habe ich meine Englisch-Kenntnisse damals deutlich erweitern können. Aus pragmatischer Sicht hatte diese Bekanntschaft demnach Sinn gemacht. Aber, ob das das „gute Englisch“ war? Wohl-eher-nicht!

Ich als kleines Licht in meinem Geburtsland treffe auf den großen Retter per se. Für mich war das gar nicht akzeptabel.

Vor uns flimmerte damals CNN mit Kriegsbildern mit amerikanischen Soldaten. Die „Amis“ konnten den Sender schon früher in Deutschland empfangen. Das sehr eingekastelte Leben der Amerikaner im besetzten Deutschland (das „besetzt“ als politischer und historischer Fakt, nicht als moralische Wertung) war ein autarkes Leben. Die Soldaten hatten Privilegien, ganz im Gegensatz zu Asylbewerbern, die zu uns verständlicherweise geflüchtet sind.

Wenn man sich das so überlegt…. Deutschland mit Gebürtigen, mit Einwanderen und Besetzern….

Ja, und in dem Land, aus dem der Soldat, der fraglos ein Patriot war, und – soll es Zufall sein oder nicht, er war nicht gerade die hellste Flamme auf der Torte – wird morgen gewählt.

Entweder ein sexistischer Faschist oder eine zu Recht selbstbewusste Frau.

Es erscheint mir ein Widerspruch in sich, dass da noch gewählt werden muss. Aber warum nicht? Diese Frage wird über die nahe Zukunft der ganzen Welt entscheiden.

Gewinnt Machtgeilheit oder Ge-Wissen? Wird von nun an nunmehr nur der Recht haben, und das offiziell, der Geld hat, oder wird Herz und Verstand in die Welt einkehren?

Von Barack Obama haben nicht nur US-BürgerInnen erwartet, dass er wie Jesus die Welt rettet. Als wertekonservativer Mensch hatte er auch erhofft als Präsident die Macht zu haben das Böse rasch zu beseitigen. Zum Beispiel Guantanamo. Dass ging aber nicht so einfach, weil er nicht die alleinige Macht hat und…

…und jetzt kommt in mir wieder dieses unangenehme Gefühl hoch. In einer Demokratie wollen wir nicht Jemanden, der soviel Macht hat, dass er alleine etwas verändert. Und das ist dann immer wieder mit zu bedenken.

In einer Pressekonferenz ist Obama unter Anderem gefragt worden, was ihn in seiner Amtszeit demütig gemacht hat, also „humbled“. Es sei die Tatsache gewesen, dass er erkennen musste, Übel nicht so schnell beseitigen zu können, als Präsident auch seine Grenzen zu haben.

„Demut“ wird in unserer Sprache viel zu häufig und vor allem meist mit dem erhobenen Zeigefinger verwendet. Deswegen bin ich diesem Begriff nicht sehr zugetan. Aber die Antwort von Obama gefiel mir.

Und ich wünsche mir, dass Amerika morgen die erste Präsidentin bekommt. Nicht, weil es dann das Amt zum ersten Mal von einer Frau beseztzt würde, sondern weil ich durch ihre originalen Aussagen davon überzeugt bin, dass sie sich den schweren Aufgaben unserer Welt stellt.

Sie wird auch am besten mit den Patrioten fertig, die die Erfolge Amerikas völlig falsch verbuchen. Es ist gut, dass wir nicht mehr besetzt sind, aber es war absolut notwendig, dass uns „die Amerikaner“ von den Nazis befreiten. Das wünsche ich mir weiterhin so.

Zum guten Schluß daher ein Zitat von Hillary Clinton:

America’s strength doesn’t come from lashing out. Strength relies on smarts, judgment, cool resolve, and the precise and strategic application of power. That’s the kind of Commander-in-Chief I pledge to be.

Das scheint mir „gutes Englisch“ zu sein. Wobei mich der „Commander-in-Chief“ noch etwas nachdenklich stimmt…Es kommt nun darauf an, was sie darunter versteht.

Es wartet nun ab…

die laux!