Statement von Zeitschrift BUNTE zu Vergewaltigungen von Kinski

Nicht nur als Journalistin, auch als Bloggerin sollte ich zitieren, Quellen benennen. Aber bin ich dazu nicht in der Lage; denn dann müsste ich die Ausgabe der BUNTEn noch einmal zur Hand nehmen, die mit Pola Kinskis Schicksal titelt.

Um genau sie geht es. Eine unter Millionen missbrauchten und vergewaltigten Frauen. Und dies sogar von ihrem Erzeuger. Aucch das wird millionenfach verübt. Das geschieht nicht. Noch einmal: Das wird verübt.

Pola Kinski hat es endlich mit 60 Jahren geschafft, die Vergewaltigungen ihres Täters, ihres Erzeugers offenzulegen. Es wird ihr nicht leicht gefallen sein, den „Kindermund“ zu schreiben, obgleich es für sie sicher höchste Eisenbahn war, sich durch diese Veröffentlichung zu befreien.

Die BUNTE hat nun die Erzeugerin Pola Kinskis, eine über 80-jährige Frau, seit über 50 Jahren mit einem anderen Mann als dem 1991 verstorbenen Klaus Kinski verheiratet.

Die BUNTE hat die beiden auf deren Bett fotografiert. Die Erzeugerin Pola Kinskis leugnet, davon gewusst zu haben, dass ihre Tochter vergewaltigt wurde. Diese steht lediglich zu dem Wissen, dass der angebliche so geniale Schauspieler und in seinem Buch offen bekennende Pädophile zum Jähzorn neigte. Dieses Wissen freilich teilte sie mit allen, die Klaus Kinski sahen, als er bei öffentlichen Auftritten austickte.

Unerträglich zu lesen, dass sie sagt, dass man ihn

mögen aber nicht ertragen

konnte.
Wieder einmal heißt es:

Wir haben nichts gewusst.

Wieder einmal wird debattiert, worüber man nicht debattieren kann. Ob dieser Klaus Kinski noch als Künstler gewürdigt werden kann.

Da Bedarf es nach meinem Empfinden keiner Frage. Er war kein Genie. Er war ein Verbrecher.

Die BUNTE hat ein klares Statement gebracht, als sie die Journalistin mit einem freundlichen Lächeln, neben Pola Kinskis Erzeugerin und deren Mann, beide ebenfalls entspannt lächelnd fotografieren lässt.

Da hat eine Redaktion sich für eine Mittäterin entschieden. Hat ihr eine Plattform gegeben, um ihre Mitschuld ins Gegenteil zu verkehren.

Das ist einfach nur verachtenswerter Journalismus.

Wenn Sie das lesen, Pola Kinski: Ich habe grossen Respekt vor Ihnen.

Copyright Gisela Laux

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