Mobile Kommunikation – Der Highway vom überall zum All.

Nein, hier geht es nicht um NSA, BKA, CIA, Interpol oder was auch immer.

Es geht um Ihr Kommunikationsverhalten.

In den Filmen der 70er bis 90er Jahre kann man sie noch sehen: die diversen Telefonzellen.

Ruf‘ doch mal an,

so ein Spot, der an den Telefonzellen der Post angebracht wurden, als diese noch schwarz-gelb waren, Farben von noch mehr Unternehmen, mal ganz nebenbei.

Dann kam die pinke Zeit. Telefonzellen und Frauenbuchcover.

Und es folgten die mobilen Telefone, auf Denglisch „Handys“, die mobilen PC’s, dann das mobile Internet. Das Tor, bzw. der Highway von überall zum All.

Wir teilen uns überall mit. Vor dem Internet wären wir durchgedreht, wenn man unsere Tagebücher gefunden und gelesen hätte, heute gibt es Blogs wie diesen.

Die meisten von uns haben im häuslichen Flur telefoniert, zumindest die Mitglieder der sogeannten „unteren und der Mittelschicht“. Da konnte die ganze Familie mithören. Wohl dem, der eine lange „Schnur“ am Telefon hatte und sich in ein anderes Zimmer zurückziehen konnte. Wenn die Schnur durch die geschlossene Türe passte und Niemand mithörte…

Da wollte man noch Intimität.

Und heute?

Heute schreien wir in das mobile Telefon, wo immer wir sind. Selbst Fahrgäste der 1. Klasse im ICE legen mittlerweile sogar Wert darauf, dass man mithören kann.

Warum verzichten wir auf unsere Intimität?

Ich glaube, es fing damit an, dass die ersten Besitzer von Handys glaubten, sie seien jemand Besonderes, der sich „so ein Ding“ leisten konnte. Es war in der Tat vor dem Tarifkrieg ein Privileg, mobil telefonieren zu können.

Wieviel D-Mark kostete die erste Minute über ein Mobiltelefon?

Die Vorgänger dieser Telefone befanden sich in PkW’s und waren überwiegend Vorstandsvorsitzenden und der Polizei vorbehalten.

Nach und nach konnte sich jeder ein mobiles Telefon leisten.

Und somit auch den Zugang zum Highway ins All.

Wer achtet von Ihnen im Alltag darauf, ob Ihnen Jemand beim Telefonieren zuhört?

In der wachsenden Egomanie und Gleichgültigkeit vergessen wir oft, wie wichtig uns unsere eigene Privatsphäre ist.

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Gisela Laux 2014

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