Germany? Shame on you!

Diesen Beitrag muss man mindestens international verständlich übertiteln, damit er weltweit verstanden wird.

Heute reichte eine einzige Tageszeitung aus, um mich so wütend zu machen, wie noch nie zuvor. Und das will bei meiner Lebenserfahrung etwas heißen. Die Menschen, die mich an meine Grenzen brachten, lächeln nun wissend und selbstverliebt. Die, bei denen und über die es nichts mehr zu diskutieren gibt.

Der Gipfel der heutigen Artikel, die ich gelesen habe, war, dass es nun

eine Festlegung auf den Mindestlohn von nur 8,50 Euro BRUTTO

gibt, und das mit 10 Ausnahmen:
Mindestlohn3
-Langzeitarbeitslose in den ersten 6 Monaten der Beschäftigung (also die volle Probezeit)
– Menschen im Ehrenamt (auch Vertragsamateure im Sport)
– Auzubildende und Jugendliche unter 18 Jahren ohne Berufsabschluss (den man wohl kaum unter 18 erreicht haben kann)
– Praktikanten (generell ausgerechnet bei Pflichtpraktika, bei freiwilligen Praktika bis zu 3 Monate)
– Erwerbstätige mit länger laufenden Tarifverträgen: Die hier vereinbarten Löhne „dürfen“ bis Ende 2017 nach unten abbweichen (Z.B. in –
Niedriglohnberufen wie bei Friseuren und in der Fleischindustrie, die Dreck ohne Ende am Stecken hat)
– Zeitungszusteller. Der Mindestlohn wird hier jährlich stufenweise von 75% auf 85% und schließlich 100 % bis zu den 8,50 Brutto angehoben
– ausländische Lkw-Fahrer auf Durchreise (angeblich noch nicht entschieden, die EU soll das noch überprüfen)
– Schaustellern wird vom Arbeitgeber Kost und Logis außerdem teilweise abgezogen
– dann noch die sogenannten Sonderfälle: Saisonarbeiter in der Landwirtschaft. Ohne diese gibt es kaum Ernte! Hier gälte künftig angeblich der
Mindestlohn, zurzeit gäbe es da eine Übergangsfrist. Zudem die Befreiung von Sozialversicherungspflicht (Wieviel erhält bitte nochmal ein
Spargel-Ernter?) bis Ende 2018 von 50 auf 70 Tage erweitert (was den Kohl für die Betroffenen nicht fett macht)
Auch betroffen sind Häftlinge. Trifft das auch nach der Entlassung zu? Das wäre das Ende der Möglichkeiten zur sogenannten Re-Sozialisierung!

Das bedeutet im Klartext: Die deutsche Regierung will es nun wissen, wie weit sie bei uns mit der Expansion der Armut in Deutschland gehen kann.

Ich schrieb die Kulisse Deutschland, Teil I mit dem Untertitel :

Ein Sozialstaat kreiert Armunt, nun auch im eigenen Land. Und saniert sich dadurch.

Trotz übelster Repressalien nehme ich nichts davon weg. Ich habe damals eine Botschaft bringen wollen, und nun schreibe ich seit 2006 diese Blogs. Nebenbei erwähnt sei, dass Amazon es zuläßt, dass r „Olive’s Garden“ mein Buch zu Schwarzmarktpreisen verzockt wird, die Antwort der EU ist das Freihandelsabkommen: „Kamma nix machen!“

Weg von mir, meiner „Betroffenheit“, wie man meine Einlassungen polemisch nannte und weiterhin nennen wird, zurück zu der Entscheidung der Bundesregierung des Landes, in dem ich geboren bin, für das ich mich mit verantwortlich fühle.

Das kommt heraus, wenn Menschen 40 Stunden zu 8,50 brutto bei Steuerklasse I arbeiten:
Bruttolohn:

1.360,00 Euro

Lohnsteuer:

61,66 Euro

Solidaritätszuschlag:

0,00 Euro

Kirchensteuer:

5,54 Euro

Summe Steuern:

67,20 Euro

Rentenversicherung:

127,16 Euro

Arbeitslosenversicherung:

20,40 Euro

Krankenversicherung:

111,52 Euro

Pflegeversicherung:

15,98 Euro

Summe Sozialabgaben:

275,06 Euro

Nettolohn:

1.017,74 Euro

Für noch nicht einmal 1000 Euro in Vollzeit (bei Bezahlung unter Mindeslohn) soll in Deutschland Vollbeschäftigung für die oben genannten Gruppen realisiert werden. Und dann sollen noch Sozialabgaben (mit einer bedingten Ausnahme der Saisonarbeiter für Landwirtschaft) geleistet werden. Beim Mindestlohn wären das, wie oben zu sehen 275,06 Euro.

Wenn Jemand z.B. langzeitarbeitssuchend ist bedeutet das im Klartext, dass er in der Prekariatsendlosschleife weiter läuft, es sei denn:

Die Bürger und Bürgerinnen stehen kollektiv auf und protestieren gegen diese kriminelle Ausbeutung. Inklusive der Arbeitgeber. Macht-da-nicht-mit!

Worauf wartet ihr da draußen noch? Ihr habt an jedem Ort über die Eskapaden der Regierenden lamentiert und immer wieder

das Ende der Fahnenstange

vorrausgesagt. Dort sind wir nun angekommen. Der Friede in unserem Land ist massiv in Gefahr. Und der wird nicht von außen gestört. Das ist hausgemacht!

Copyright Gisela Laux 2015

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