Februar

11

2008

In eigener Sache - Neues Webblogformat für Ausgespu(c)kt


Gefakte Oberweite

Ausgespu(c)kt hat ein neues Format.
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Wird auch prall gefüllt - mit (Text-)Inhalten.

die laux
geschrieben in die Kategorie Meinungen

Februar

08

2008

Im Jahr der Mathematik: Globalisierungslogiker aller Länder vereinigt Euch! – Ein satirischer Titel und die bittere Wahrheit


aboutpixel.de
Foto: Uwe Dreßler

Es ist das Jahr der Mathematik, und ich bitte mal Bilanz zu ziehen. Wie bescheuert ist eigentlich die Arbeitsmarktpolitik unseres Landes? Wie oft höre ich von Globalisierungsbefürwortern, dass die Firmen nicht anders könnten, als Mitarbeiter zu entlassen?!
Der Höhepunk der Ignoranz:

„Gisela, das musst du verstehen. Die Unternehmen werden von den Interessen der Aktionäre geleitet. Und die wollen Gewinne erzielen. Da kann man die Angestellten eben nicht länger finanzieren!“


Ja, und deshalb gibt es ja auch unsere Sozialgesetze, die ihrem Namen so gar keine Ehre machen. Es sei denn, man meint sozial gegenüber den Lobbyisten. Aber: Entspricht das denn noch annähernd der Logik unserer Verfassung?

Jetzt will die WestLB 1.000 Mitarbeiter entlassen. Letztens war es NOKIA. Und die haben Vorgänger bei Siemens, Karstadt, Agfa, Vofafone, Opel, und und und…!

Die Arbeitslosigkeit soll gesunken sein? Wer glaubt eigentlich an diesen Unsinn? Wie bitte soll das denn von statten gegangen sein?

Mit der Schaffung von Arbeitsplätzen? Never ever!

Ich erinnere mich an die Praxis einiger Unternehmen noch recht gut. Als ich als Studentin bei Siemens jobbte, ich war die Zusatzteamsekretärin zu der Teamsekretärin. Ich war Mitte, Ende 20, die Hauptteamsekretärin Mitte, Ende 50. Und in der Mittagspause sollte ich die „Telefone betreuen“. Für eine Studentin der Germanistik, Theaterwissenschaft und Politik eine intellektuelle Leistung siemmensischer Manier!
Man ging fröhlich schnabulieren und es klingelte kurze Zeit später das Telefon. An dem Platz, an dem sich das Telefon Marke Siemens befand, war ein PC mit einer Animation der ganz besonderen Art: Pornografischer Art. Erstaunlich fortschrittlich war die Programmierung für die damalige Zeit. Ich rief den Anteilungsleiter. Es gab keine Konsequenzen. Bei soviel „Aufgeschlossenheit“ sollte man die zweite Geschichte aus dem Hause Siemens nicht vermuten: Als ich den Aufzug betrat, sagte ich „Guten Tag“ und Alles erschrak.

Nein, es fehlte mir nicht an Charme und Anmut, es mangelte an der Vorstellungskraft der Siemens Angestellten, dass man Jemandem gegenüber freundlich sein kann, ohne einen Hintergedanken zu hegen.

Zur West LB fäll mir auch etwas Herziges ein: Ich habe mich dort als Sekretärin in Dubai bewerben dürfen. Warum die Stelle vakant sei, fragte ich unter Anderem. Nun ja, weil die deutsche Sekretärin, die gerade vor Ort ist, nicht allen männlichen Bänkern konveniere. Aus persönlichen Gründen. Ihre Arbeit mache sie ganz tadellos. Sie hatte Deutschland wegen dieser Stelle verlassen und dürfte aus den Vereinigten Arabischen Emiraten auswandern, weil ein paar West LB Chauvies nicht mehr mit ihr zusammenarbeiten wollten, obwohl sie fachlich einwandfrei war!

Möglicherweise können Sie sich vorstellen, dass ich noch mehr Erlebnisse dieser Art hatte. Und möglicherweise (Wahrscheinlichkeitsrechnung!) können Sie sich in etwa ausrechnen, dass auch noch andere menschliche Wesen ähnliche Erfahrungen weitergeben könnten.

In Deutschland und den weiteren Ländern der Industrieländer, die so furchtbar stolz auf die Globalisierung sind.

Ich halte es für sehr sinnvoll, wenn diese Erfahrungen allesamt auf den Tisch des nächsten G 8 Gipfels kämen. Denn diese Art der Globalisierung ist ein Widerspruch in sich. Sie beseitigt nicht die Armut, sondern vermehrt sie. Nicht nur die Geistige!

Gisela B. Laux
geschrieben in die Kategorie Meinungen

Februar

02

2008

"Hör' mal zu, Du: Hast Du die Kulisse Deutschland gelesen? Die Süddeutsche hat darüber geschrieben." - "Echt?!"


aboutpixel.de

Die Süddeutsche Zeitung wird auf der ganzen Welt gelesen. Die Leser von Ausgespu(c)kt sind auch omnipresent.

Ja, es hat mich schon sehr überrascht, dass die Süddeutsche doch tatsächlich meinem Buch Kulisse Deutschland – Teil 1 Aufmerksamkeit geschenkt hat, bin ich doch bis dato des Erscheinens dieser Rezension am 29.01.2008 eine unbekannte Größe als Autorin gewesen. Es liegt an Ihnen, ob das so bleiben soll.

Trotzdem ich - nach der ersten Euphorie im Rückblick betrachtet - doch auch barsche Kritik erfuhr, scheint mir der Autor der Rezension, Herr Ralf Husemann, Erfolg für meine Arbeit, die – nicht zuletzt, weil ich sie leidenschaftlich ausübe - meiner Berufung entspricht, zu wünschen. Dazu gehört übrigens auch der Journalismus, den er in der wohlwollenden Aufzählung meiner Berufe nicht erwähnt hat.

Er wirft mir vor, und dies scheint er- wie sich nach einem E-Mailwechsel nach seiner Kritik in der Süddeutschen zeigte –auch völlig ernst zu meinen, ich sei

- vielleicht ganz bewusst - ungerecht mit dem sich ewig bemühenden Sozialstaat.


„Er bemühte sich stets“. Lesen Sie das in einem Arbeitszeugnis, so attestiert man Ihnen Unfähigkeit.

Aber Herr Husemann antwortet mir in einer E-Mail, ich sei mit der Kritik gegen den „Sozialstaat Deutschland“ in meinem Buch Kulisse Deutschland polemisch vorgegangen.

Wer mein Buch (vollständig) liest, kann sich nicht des Eindrucks entziehen, dass ich die wenigen Satiren -es sind zwei -stark von dem autobiografischen und berichtenden Teil, indem ich auch Recherchiertes zitiere abgrenze.

Die bittere Wahrheit: Um den Sozialabbau unseres Landes deutlich zu schildern, bedarf es des Mittels der Polemik in keiner Weise. Die Fakten stehen für sich selbst da.

Die Fakten übersieht Herr Husemann ebenfalls nicht und bestätigt mich insofern (auch) in seinem Schreiben.

Im Übrigen hat die Kulisse Deutschland ein breites Themenspektrum. Ist in den Jahren 2003-2005 doch unfassbar viel passiert, woran sich spätere Nachrichten anknüpfen.

In dieser Zeit ersann man beispielsweise die Möglichkeit der größten, denkbaren Katastrophe, die die Weltwirtschaft empfindlich berühren würde: Eine Immobilienkrise in den USA!

Sie ist eingetroffen.

Es ist absolut spannend, noch mal einen Blick in die allerjüngste Vergangenheit mit all Ihren Eklats zu ziehen, um dann zu erkennen, dass Nichts zufällig „passiert“. Es wird gemacht!

Alleine NOKIA hat so viele Vorgänger!

Wenn Sie die Kulisse Deutschland gelesen haben, schreiben Sie mir doch mal Ihr Feedback.

Dieses Buch zu lesen, bedeutet, sich an Dinge zu erinnern, die man in den Nachrichten gehört hat, über die man sich geärgert hat und die sich in ähnlicher, aber immer härterer Weise wiederholen.

Deshalb erschrecke ich selbst immer wieder, wenn ich in mein eigenes Buch hineinschaue. Besser wird es nicht in diesem sich „ewigen bemühenden“ Staat.

Übrigens: Dem Autor der Rezension unterliefen einige Fehler: Das erste Buch fasst keine Webblogs zusammen. Mit denen habe ich auf dieser Website erst begonnen. Und aus diesen wird die Kulisse Deutschland – Teil 2 entstehen.

Und ich habe nicht geschrieben, dass ich Wege aus der „Befreiung aus dem Käfig…der Abhängigkeit der Armut" suchte. Da fehlt ein Komma zwischen „Abhängigkeit“ und „der Armut“, was erst dann einen Sinn ergeben würde.

Und das Buch hat nicht 173, sondern 176 Seiten. (Bin ich jetzt kleinlich?)

So, auch ich mache Fehler. Die werden von meinen Lesern auch mal bemerkt, und hier kommt dementsprechend eine Korrektur. Ich hatte Millionen mit Millliarden verwechselt, schrieb man mir. Errare humanum est. Irren ist menschlich. So Etwas geht ja noch, oder?

Danke für’s aufmerksame Lesen. Und für’s Rezensieren natürlich auch. Ich stehe gerne weiter für meine Kollegen aus der Presse zur Verfügung. Auskunftsscheu bin ich nicht. (Nein, auch das ist gewiss nicht polemisch gemeint.)

Ich wünsche spannendes Lesen bei Kulisse Deutschland!

Eine Korrektur des Weblog-Textes vom 25.01.2008 mit dem Titel „Leben wie „Gott in Frankreich“? – Der muss jetzt wohl mal eben woanders sein!“ nach einem Hinweis eines aufmerksamen Lesers folgt auf dem Fuße.

Herzliche Grüße, Ihre
Gisela B. Laux
geschrieben in die Kategorie Meinungen

Februar

02

2008

Leben wie "Gott in Frankreich"? - Der muss jetzt mal eben woanders sein!


aboutpixel.de

Es wäre sehr verwegen, nun zu behaupten, man könne so eine Art Gottesbeweis für sich beanspruchen, nur weil man weiß, dass er sich zumindest derzeitig nicht in Frankreich aufhält.

Nein, heute keine Nachricht über charmant Sarcozy. Der schweigt sich nämlich über die neueste Schlagzeile aus, die heute weltweit zu lesen ist.
Es geht um eine fette Summe. In etwa 5 Milliarden Euro!

Der 31-jährige Franzose Jérôme K. brachte seinen Geldgeber, das zweitgrößte Geldinstitut Frankreichs, die 1864 gegründete Societé Générale um eben diese unfassbaren 4,9 Milliarden Euro und ein paar Zerquetschte. Fassungslos: Der Vorstandschef Daniel Bouton. „Seine“ Bank erzielte im Jahr 2006 einen Umsatz von dagegen gerade mal 22.417 Millionen Euro!
Nach dessen Beschreibung handele es sich bei Jérôme K. um einen „kleinen Börsenmakler, dessen Grundgehalt sich zuletzt auf weniger als 5000 Euro monatlich belief“.

Die Tragik für den Täter: Er ist wegen des jüngsten Börsenbebens aufgeflogen. Eine teure Befriedigung einer Profilneurose.
Jérôme K., der bereits am Sonntag mit seinem Riesencoup aufgeflogen ist, konnte die Bank länger als ein Jahr täuschen. Seine Tat toppt die des 1995 damals 28-jährigen Leeson, der an asiatische Märkte 860 Millionen Pfund verspielt hatte.

Ein mitleidiges Lächeln provoziert der Kommentar Boutons, dass es sich bei Jérôme K. um einen Einzeltäter handele. Hier hat die Bank einen gewaltigen Kontrollverlust erlitten. Und bei den Anlegern einen Mordsvertrauensverlust. Circa hundert von Ihnen haben nun eine Sammelklage gegen die Societé Générale erhoben.
Daraus könnte man einen spitzen Film machen. Der Humor der französischen Filmkunst dieser Realtragikkomödie ist für eine cinematografische Umsetzung prädestiniert.
Als Anregung könnte die beschwingte Absurdidät des Filmes „Die wunderbare Welt der Amelie“ ebenso dienen wie die Darstellung einer Gesellschaft mit Untertanengeist, Bigotterie und Sehnsüchten nach einem Leben voller sinnlicher Lust in „Chocolat“.
Ja, und da Gott Frankreich als traumhaftes Dauerdomizil zu verlassen haben scheint, könnte der Titel dieses Films lauten: Wer hat Gott in Frankreich als Letzter gesehen?

Das fragt auch wer? Na,
die laux
geschrieben in die Kategorie Kolumnen

Januar

31

2008

Es wird Nacht, Senõrita: Wenn Politiker Fastnacht feiern…


aboutpixel.de

Es soll Menschen geben, die eine Phobie vor Clowns haben. Und irgendwie sind die mir auch nicht geheuer. Spätestens seit Heinrich Mann’s „Der blaue Engel“, in dem sich „Professor Unrat“ zum Popans seiner Geliebten in der Rolle der traurigen, ja: tragischen, weil verlachten Clownsfigur macht.

Gruselig finde ich aber auch unglaubwürdige Politiker, die Macht ausüben. Und noch suspekter sind mir die, die sich an Fastnacht bzw. Karneval verkleiden, um wie lustige, harmlose Kerlchen herüberzukommen.

Ich bin in Mainz geboren, und das auch noch an einem Fastnachtssonntag. Fragen Sie mich nicht, wie oft man mir erzählte, dass während ich das Licht der Welt erblicken sollte, draußen die Mainzer Prinzengarde trommelnder weise ihr Stell-Dich-Ein gab. Eine Geburt soll ja das erste Trauma für jeden Menschen, vielleicht für jedes Säugetier sein. Aber das auch noch an Fastnacht. Da ist man schon recht bestraft, ohne eine Sündenregister auf dem Kerbholz zu haben.

Die Kombination von fiesem Politiker in karnevalistischer Verkleidung erlebten heute die Bayern3 Zuschauer. Mitten im Karnevalsgetümmel nach einem Vortrag fränkischer Komiker wurde er interviewt und schwang dabei den Häuptlingsstab eines Urzeitmenschen. Achso, wer das war wollen Sie wissen. Nun ja: Herr Beckstein.

Fastnacht ist ursprünglich eigens dafür kreiert worden, dass sich das „gemeine Volk“ ein paar Tage über die Regenten austoben darf.

Ich leide gerade unermessliche Qualen. Ich gebe es zu: Ich habe es verdrängt oder/und überhört, dass demnächst Fastnacht ist. Und es hat heute begonnen. Es traf mich wie ein Schock. Es ist wie an dem Sonntag vor beinahe 45 Jahren. Oh mein Gott: Ich werde 45?

Ich gehe ins Bett du ziehe meine Kuscheldecke ganz hoch. Wenn ich ein Miauen oder vorwurfsvolles Jaulen höre, dann kommt es von meinen Katzen. Gut, dass die so bleiben wie sie sind. Ganzjährig närrisch. Auf liebenswerte Weise.

Die Decke über sich zieht jetzt wer? Na,

die laux
geschrieben in die Kategorie Kolumnen

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